- Uromodulin
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Uromodulin —
Masse/Länge Primärstruktur 590 Aminosäuren; 64,3 kDa Präkursor (640 aa) Isoformen 3 Bezeichner Gen-Namen UMOD; FJHN; ADMCKD2; HNFJ; MCKD2; THGP Externe IDs OMIM: 191845 MGI: 102674 Vorkommen Übergeordnetes Taxon Euteleostomi Orthologe Mensch Maus Entrez 7369 22242 Ensembl ENSG00000169344 ENSMUSG00000030963 UniProt P07911 Q8CJA0 Refseq (mRNA) NM_001008389 NM_009470 Refseq (Protein) NP_001008390 NP_033496 Genlocus Chr 16: 20.25 - 20.27 Mb Chr 7: 119.25 - 119.27 Mb PubMed Suche [1] [2] Uromodulin (Tamm-Horsfall-Protein) ist ein Protein, das von der Niere in den Urin ausgeschieden wird. Im Urin ist es das Protein mit der höchsten Konzentration (Ausscheidung etwa 50 mg/d). Uromodulin schützt die Niere vor Nierensteinbildung und Harnwegsinfekten.
Inhaltsverzeichnis
Genetik
Uromodulin wird durch das Gen UMOD codiert.
Bildung
Uromodulin wird in Zellen des dicken aufsteigenden Schenkels der Henle’schen Schleife synthetisiert und via Glycosyl-Phosphatidyl-Inositol (GPI) an die luminale Zellmembran transportiert. Dort wird es proteolytisch gespalten und in das Lumen des Nierentubulus freigesetzt.
Aufgaben
Es wird vermutet, dass Uromodulin die Niere vor Nierensteinbildung und Harnwegsinfekten schützt. Uromodulin besitzt immunmodulierende Eigenschaften und ist in der Lage, neutrophile Granulozyten und Monozyten zu aktivieren. Uromodulin aktiviert dendritische Zellen über Toll-like Receptor-4 (TLR4) und verbindet so unspezifische mit spezifischer Immunabwehr.
Medizinische Bedeutung
Mutationen im Gen des Uromodulin UMOD, führen zu drei erblichen Nierenkrankheiten:
- Familiäre juvenile hyperurikämische Nephropathie (FJHM),
- Medullär-zystische Nierenerkrankung Typ 2 (Medullary Cystic Kidney Disease Type 2, MCKD2) und
- Dominante glomerulozystische Nierenerkrankung.
Insbesondere bei Heranwachsenden führen diese Mutationen zu Entzündung (Tubulointerstitielle Nephritis) und vermehrter Bindegewebsbildung (Fibrose) im Nierenmark und zu einer verminderten Fähigkeit der Niere, den Urin höher zu konzentrieren. Bei der FJHM stehen dabei erhöhter Harnsäurespiegel und Gicht im Vordergrund der Symptomatik, bei der MCKD2 die Bildung von Nierenzysten. In einer genomweiten Assoziationsstudie waren Mutationen im Gen für Uromodulin mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit verknüpft, an einer chronischen Nierenkrankheit zu erkranken.[1]
Bei Patienten mit multiplem Myelom kann es in den Nierenkanälchen in Gegenwart von Tamm-Horsfall-Protein zu Ausfällungen von Leichtketten in Form von Eiweißzylindern kommen. Diese Ausfällungen wirken direkt toxisch auf die Zellen der Nierenkanälchen und können zu einem raschen Verlust der Nierenfunktion und damit zum akuten Nierenversagen führen (Myelomniere).
Weblinks
- Tamm-Horsfall-Protein Pathologie - Bilddatenbank Pathopic der Universität Basel (PathoPic - Anleitung)
Quellen
- P. Jennings et al.: Membrane Targeting and Secretion of Mutant Uromodulin in Familial Juvenile Hyperuricemic Nephropathy. In: J Am Soc Nephrol. Nr. 18, 2007, S. 264–273 (Artikel).
Einzelnachweise
- ↑ Anna Köttgen, Nicole L Glazer et al.: Multiple loci associated with indices of renal function and chronic kidney disease. In: Nature Genetics. 2009-05-10. doi:10.1038/ng.377. PMID 19430482. Abgerufen am 2. Dezember 2009.
Kategorien:- Krankheitsassoziiertes Protein
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