Ursula Richter (Agentin)

Ursula Richter (Agentin)

Ursula Richter (* 18. April 1933; † 2002 in Berlin-Köpenick) war Agentin der Auslandsaufklärung (HVA) der Staatssicherheit der DDR.

Unter dem Decknamen „Ursula Richter“ hatte sie als Chefsekretärin beim Bund der Vertriebenen Zugang zu vertraulichen Dokumenten der damaligen Deutschland- und Ostpolitik. Um einer drohenden Verhaftung zu entgehen, wurde ihr Einsatz 1985 beendet, zuletzt wurde die damals 52-Jährige am 16. August 1985 in Westdeutschland gesehen. Ursula Richter, deren tatsächlicher Vorname Erika lautet, setzte sich gemeinsam mit ihrem Lebensgefährten Lorenz Betzing nach Ost-Berlin ab. Seitens des MfS wollte man sie nicht zurückbeordern, um den Agenten Klaus Kuron nicht zu gefährden.[1]

Nach der deutschen Wiedervereinigung wurde gegen Richter ein Strafverfahren wegen Landesverrats eröffnet, jedoch gegen eine Geldbuße eingestellt.

Literatur

  • Helmut Roewer, Stefan Schäfer, Matthias Uhl: Lexikon der Geheimdienste im 20. Jahrhundert, Herbig, München (2003), ISBN 3-7766-2317-9, S. 274 ff.

Einzelnachweise

  1. Gerhard Werle, Petra Schäfter, Ivo Thiemrodt: Strafjustiz und DDR-Unrecht Band 4. Strafjustiz und DDR-Unrecht Band 4. Strafjustitz und DDR-Unrecht 4/1. Spionage. Teilband 1, Gruyter Verlag (2004), ISBN 3-8994-9080-0, S. 103 ff.

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