VBZ Be 4/4

VBZ Be 4/4
Be 4/4 «Karpfen»
Zurich Be 4-4 Karpfen 1416 Bahnhof Enge.jpg
Nummerierung: Be 4/4 1416–1430
B4 771–786 (Beiwagen)
Anzahl: 15 Triebwagen
16 Beiwagen
Hersteller: SWS
(wagenbaulicher Teil)
MFO
(elektrischer Teil)
SIG (Beiwagen)
Baujahr(e): 1959–1960
Ausmusterung: 2006
Achsformel: Bo'Bo'
Spurweite: 1000 mm (Meterspur)
Länge über Kupplung: 13'950 mm
Höhe: 3540 mm
Breite: 2200 mm
Leermasse: 23,0 t (Triebwagen)
11,0 t (Beiwagen)
Stundenleistung: 4×63 kW = 252 kW
Stromsystem: 600 V DC
Stromübertragung: Oberleitung
Zugsicherung: Integra «Zugstop»
Betriebsart: Einrichtungs-Triebfahrzeug
Einrichtungs-Beiwagen
Sitzplätze: 32
Stehplätze: 49 (Triebwagen)
57 (Beiwagen)

Be 4/4 ist die Typenbezeichnung für einen ehemaligen Trambahn-Triebwagen der Verkehrsbetriebe Zürich (VBZ) mit dem Spitznamen «Karpfen».

Inhaltsverzeichnis

Überblick

Im Verhältnis zu den ab 1940 beschafften 65 Ce 4/4 «Kurbeli» und 54 Ce 4/4 «Pedaler» – den sogenannten «Schweizer Standardwagen» – fiel die Serie der Be 4/4 «Karpfen» mit nur 15 gebauten Wagen äusserst klein aus. Die VBZ prüften bereits den Einsatz von Gelenkwagen, doch bestanden seitens der Schweiz Rollmaterialindustrie noch keine entsprechenden Angebote. Auch die Zukunft des Zürcher Tramnetzes war nach dem Zweiten Weltkrieg ungewiss, lautstark wurde eine «Tiefbahn» gefordert, um dem Automobil mehr Platz auf den Innenstadtstrassen zu verschaffen.

Im Hinblick auf die geplante Tiefbahn erhielten die Be 4/4 1416–1430 unter Beibehaltung der Hechtform, Türen in der Ebene für einen allfälligen Betrieb an Hochperrons, wobei die türlose linke Wagenseite ebenfalls mit Türen hätte nachgerüstet werden können. Die Hechtform in Verbindung mit der grossen Seitenebene verlieh den Wagen die charakteristische, etwas bullige Kopfform, die eher an einen Karpfen, denn einen Hecht erinnert, woraus sich Spitzname des Fahrzeugs herleitet. Gleichzeitig wurden passende Beiwagen des Typs B4, mit der gleichen Charakteristik gebaut.

Technisch und optisch eng mit den «Karpfen» verwandt ist der direkt im Anschluss 1960 gebaute Gelenkwagen-Prototyp Be 6/6 1701, für welchen der 16. Beiwagen (B4 786) gebaut wurde. Der Gelenkwagen ging nie in Serie, blieb aber (ab 1967 unter der Nummer 1802) im Bestand der VBZ und diente unter anderem als Einsatzwagen. Das Fahrzeug wurde 1993 in ein Restauranttram umgebaut und steht unter saisonal wechselnden kulinarischen Themen weiterhin bei den VBZ im Einsatz.

Verbleib der Fahrzeuge

Zum Fahrplanwechsel im Dezember 2006 wurde der Fahrzeugtyp ausgemustert. Vorher war er der älteste Tramtyp, der bei der Zürcher Tram noch im Normalbetrieb stand.

Die Fahrzeuge wurden mit Ausnahme einer für das Tram-Museum Zürich erhaltenen Komposition an die ukrainische Stadt Vinnitsa verschenkt.[1] Auf Kosten des Schweizer Staatssekretariates für Wirtschaft (Seco) wurden die Trams im Februar 2007 per Eisenbahn in die Ukraine transportiert und anschliessend dort für den neuen Einsatz beim Trambetrieb Vinnitsa vorbereitet.

Literatur

  • Peter Willen: Strassenbahnen der Schweiz. Triebwagen. Orell Füssli Verlag, Zürich 1978, ISBN 3-280-00998-7.

Einzelnachweise

  1. Zürcher Trams auf Buchser Abstellgleis. Liechtensteiner Vaterland, 4. Juli 2010, abgerufen am 9. November 2010.

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