- Val Grande (Nationalpark Val Grande)
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468.4666666666667Koordinaten: 46° 0′ 0″ N, 8° 28′ 0″ O
Das Val Grande ist ein Alpental in der italienischen Region Piemont.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Das Val Grande ist etwa 25 Kilometer lang, der größte Teil davon ist unbewohnt und liegt im Nationalpark Val Grande (Parco Nazionale della Valgrande). Der Hauptfluss des Val Grande ist der Torrente San Bernardino, er entspringt am Monte Togano (2.301 m s.l.m.) und fließt in Intra/Verbania in den Lago Maggiore (193 m s.l.m.). Der Obere Teil des Val Grande ist ein System von sieben stark bewaldeten und sehr ursprünglichen Seitentälern. An manchen Stellen findet man Überreste der einstigen Alpwirtschaft. Im Zentrum des oberen Val Grande steht der Pizzo Mottac (1.802 m s.l.m.), an dessen Fuß die Alpen In La Piana und Gabbio liegen. Der mittlere Bereich ist eine wilde Schlucht ohne Wanderweg. Steile Wälder und Felsbänder prägen diesen Abschnitt. Der unterste Teil des Val Grande (ab Ponte Casletto) ist mit einer schmalen Straße, die nach Cicogna führt, erschlossen. Die Ortschaften Rovegro, Cossogno, Santino, Unchio und Trobaso liegen darin. Insgesamt wird das Val Grande als das größte Wilderness-Gebiet im Alpenraum bezeichnet. Die Vegetation reicht von Kastanienwäldern über Buchen und Erlen bis zur Grasheide, ist aber unterhalb von 1.800 m s.l.m. fast überall sehr dicht.
Geschichte
Zur Römerzeit scheint das Val Grande nicht erschlossen gewesen zu sein. Ab dem 13. Jahrhundert begannen die Bewohner der umliegenden Täler die Alpwirtschaft auf das Val Grande auszudehnen. Mit der Industrialisierung erfolgt eine große Abwanderung aus den Bergtälern und die Alpwirtschaft wurde mehr und mehr aufgegeben. Im Val Grande wurde 1969 die letzte Alp der Natur überlassen.[1] Im mittleren und unteren Val Grande hinterließ die Holzwirtschaft in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts ihre Spuren, als ein verzweigtes Netz von Seilbahnen errichtet wurde. In dieser Zeit wurden große Gebäude und Plattformen in Pogallo, Orfalecchio, Arca und an anderen Orten gebaut. Während des Zweiten Weltkriegs hatten sich antifaschistische Partisanen nach der Gründung und Bedrängung der Repubblica dell'Ossola ins Val Grande zurückgezogen, wo sie von Soldaten Mussolinis und der deutschen Wehrmacht bekämpft wurden und in großer Zahl in den Gefechten umkamen. Seit 1992 besteht der Parco Nazionale della Valgrande, welcher unterdessen erweitert worden ist.
Wanderrouten
Im oberen Teil existiert ein gut ausgebauter und markierter Weg von Malesco über die Alpe Scaredi, In La Piana, Gabbio und Alpe della Colma nach Premosello (in diesen erwähnte Alpen stehen kostenlose und sehr einfach eingerichtete Hütten zur Verfügung). Abseits dieser Route sind meist nur schlecht erkennbar alte Pfade vorhanden. Die Durchquerung der Schlucht entlang des alten Weges ist von den Behörden verboten. Im inneren Bereich des Nationalparks existieren eingerichtete Übernachtungsmöglichkeiten in einer Höhle bei Arca und in einer Hütte in Orfalecchio.
Täler
Die Seitentäler des oberen Val Grande heißen Val Gabbio, Val Serena, Valle Rossa, Val Ragozzale, Val Portaiola, Val Biordo und Vallone di Loc. Im mittleren Val Grande heißen die Seitentäler Val Fredda, Val Piana und Val Cauri. Beim Ponte Casletto trifft das große Val Pogallo ins Val Grande, welches als eigenes Tal anzusehen ist, da es bewohnt und besser erschlossen ist.
Fußnoten
- ↑ R. Platen, Die Alpe Serena, DAV Panorama 3/09.
Weblinks
- http://www.mountainzones.com Aktuelle Informationen zu Wanderungen im Val Grande Nationalpark
- http://www.in-valgrande.it
- http://www.alpi-ticinesi.ch
- http://www.reliefs.ch/valgrande
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