Valentin Förster

Valentin Förster

Valentin Forster (auch: Förster; * 20. Januar 1530 in Wittenberg; † 26. Oktober 1608 in Helmstedt) war ein deutscher Jurist.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Geboren als Sohn Rentmeisters des Amtes Wittenberg und Richters am sächsischen Hofgericht, gleichen Namens († 1558) und seiner Frau Eva Platner, stammte er aus einem angesehenen sächsischen Geschlecht. Bereits in frühster Jugend legten seine Eltern auf seine Ausbildung viel wert. An der Universität Wittenberg durch Philipp Melanchthon vorgebildet, erwarb er sich am 14. August 1550 unter dem Dekanat von Paul Eber den akademischen Grad eines Magisters an der philosophischen Fakultät. Daraufhin begibt er sich an die Universität Padua, wo er ein Studium der Rechtswissenschaften aufnimmt, er wechselt an die französische Universität Bourges, wo er ein Schüler des Franciscus Duarenus und Hugo Donellus war. In Poitiers geriet er 1556 aufgrund seiner protestantischen Einstellung in Konflikte.

Aus unbekannten Gründen, begibt er sich 1557 in spanische Kriegsdienste. Im Anschluss reist er nach Italien erteilt in Padua Mathematikunterricht, wird Hauslehrer eines Adligen, der ihn beauftragt die böhmische Bergwerksordnung in spanische Sprache für die westindischen Goldminen zu übersetzen. Aufgrund eines Streites mit einem italienischen Mönch, gerät er in Gefahr in die Hände der Inquisition zu fallen. Er flieht nach Bourges zurück, promoviert unter Hugo Donellus 1559 zum Doktor der Rechtswissenschaften.

Zurückgekehrt nach Deutschland hielt er in Wittenberg und an der Universität Ingolstadt Vorlesungen und verfasste 1565 seine „Historia juris“. Herzog Erich der Jüngere von Braunschweig ernannte ihn zum Präsidenten des Hofgerichts in Münden, 1569 wird er Professor als Johannes Oldendorps Nachfolger an der Universität Marburg und geht als Nachfolger Donellus an die Universität Heidelberg.

1583 verlässt er diese Stellung, da sich die Pfalz dem calvinistischen Glauben zuwendete. Daher geht er als Rechtskonsulent nach Worms, tritt 1595 eine Professur an der Universität Helmstedt an. Während seiner Zeit als Professor hat er auch das Rektorat 1571 und 1580 in Marburg, 1581 in Heidelberg und 1599 in Helmstedt bekleidet.

Werkauswahl

  • Historia juris
  • Tractatus de jurisdictone, 1610
  • De historia juris Romani libri III., Basel 1565
  • De jurisdictione Romana libri duo, 1586

Literatur

  • Fritz Roth, Restlose Auswertungen von Leichenpredigten für genealogische und kulturhistorische Zwecke. Bd. 4 R 3525

Weblinks


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