Variobahn

Variobahn
Prototyp der Variobahn in Chemnitz
OEG-Variobahn der ersten Serie in Mannheim (1996)
Rhein-Neckar-Variobahn der VBL in Ludwigshafen (2003)
Variobahn in Sydney (2005)
Variobahn in Helsinki (2004)
Erste Münchner Variobahn 2301 auf Probefahrt in der Leonrodstraße (2009)
Variobahn in Bergen (2010)
Variobahn in Graz (2010)

Die Variobahn (auch Variotram) ist eine Niederflur-Straßenbahn in Multigelenk-Ausführung mit schwebendem Mittelteil. Durch die Modularisierung ist die Variobahn in unterschiedlichen Längen, Wagenbreiten und Spurweiten, als Ein- oder Zweirichtungsfahrzeug und mit Ausrüstung nach EBO für den Einsatz auf Eisenbahnstrecken lieferbar, wie sie im Chemnitzer Modell und bei der Oberrheinischen Eisenbahn-Gesellschaft eingesetzt wird.

Das erste Fahrzeug wurde 1993 als Prototyp gebaut und wurde in Chemnitz als Wagennummer 601 eingesetzt.[1][2][3]

Der Antrieb erfolgt bei einigen Betrieben getriebelos mittels wassergekühlten Radnaben-Asynchronmotoren.

Inhaltsverzeichnis

Entwicklung

Die ursprüngliche Entwicklung geht auf ABB Henschel zurück, die 1996 in Adtranz aufging und 2001 mit Bombardier Transportation fusionierte. Stadler Pankow übernahm im Rahmen dieser Fusion nicht nur das moderne Montagewerk in Berlin-Pankow, sondern erhielt auch die Lizenz zum Vertrieb und Bau der Variobahn.

ABB Henschel bzw. Adtranz

ABB Henschel entwickelte den Prototyp der Variobahn für Chemnitz, der dort ab 1993 getestet wurde. Die Serienfahrzeuge folgten in den Jahren 1998 bis 2001. Der Prototyp in Chemnitz wurde bei einer zwischenzeitlichen Revision mit einer Klimaanlage nachgerüstet, wie sie auch die Serienfahrzeuge aufweisen.

Im Design sehr ähnlich gehaltene Fahrzeuge wurden auch an die Oberrheinische Eisenbahn und nach Sydney geliefert. Ein einzelner Prototyp ging nach Duisburg, der dort jedoch nur für kurze Zeit im Linieneinsatz war. Eine Serie von 40 Fahrzeugen, die in Kooperation mit dem finnischen Hersteller Transtech gebaut wurde, ging nach Helsinki.

Bombardier

Nach der Übernahme von Adtranz durch Bombardier wurde aus kartellrechtlichen Gründen das Produkt Variobahn abgegeben. Die Lizenz für den Vertrieb und den Bau erhielt die Stadler Pankow GmbH. Die Variobahn durfte von Bombardier nicht mehr aktiv vermarktet werden. Bei allen nach 2001 erfolgten Lieferungen von Bombardier, handelt es sich um Optionseinlösungen, die im Rahmen von Bestellungen, der damaligen Adtranz, vereinbart worden waren.

Stadler Rail

Im Jahr 2000 sollte das moderne Montagewerk in Pankow nach nur vier Jahren Betriebszeit geschlossen werden. Um den Standort und das vorhandene Know How zu erhalten, wurde ein Joint Venture zwischen Adtranz und Stadler gegründet, welches im Rahmen der Übernahme von Adtranz durch Bombardier im Jahr 2001 wieder aufgelöst wurde. Stadler Rail übernahm das Werk zu 100 %. Mit dieser hundertprozentigen Übernahme, wurden einige Lizenzvereinbarungen getroffen - dies betraf auch die Variobahn.

Seit 2001 wird die Variobahn von der Stadler Pankow GmbH konstruiert, entwickelt und gebaut. Auch die Vermarktung der erfolgreichen Straßenbahn liegt allein bei Stadler. Der Erfolg der Variobahn stellte sich im Jahr 2005 ein. Die ersten Aufträge aus den Städten Bochum, Nürnberg und München füllten die Auftragsbücher. Graz, Mainz und Potsdam folgten.

Die Firma Stadler übernahm das Konzept und entwickelte ein neues Design. Dafür erhielt sie im Jahr 2006, mit dem Auftrag für die Bogestra, auch den Design Award.

Betreiber und Einsatzgebiete

Chemnitz

Neben dem Prototyp mit Fahrzeugnummer 601 betreibt die Chemnitzer Verkehrs AG noch 13 weitere Einrichtungswagen (Typ 6NGT-LDE, Betriebsnr. 601-614) sowie zehn Zweirichtungswagen (Typ 6NGT-LDZ, Nr. 901-910).[4] Die City-Bahn Chemnitz besitzt sechs Wagen vom Typ NGT6-LDZ (Nr. 411-416), die bei der CVAG gewartet werden. Die Wagen der City-Bahn sind mit Zugbeeinflussung (Indusi I60R), Zugbahnfunk und einem Signalhorn ausgestattet. Außerdem erreichen sie mit 80 km/h eine um 10 km/h höhere Maximalgeschwindigkeit im Vergleich zu den normalen Stadt-Bahnen.[5]

Rhein-Neckar

Die ersten Variobahnen im Verkehrsgebiet Rhein-Neckar beschaffte die Oberrheinische Eisenbahn (OEG) ab 1996 (siehe entsprechender Unterabschnitt).

Im Jahr 1998 unternahmen die damals noch selbständigen Verkehrsbetriebe von Mannheim (MVV-Verkehr AG), Ludwigshafen (VBL), Oberrheinische Eisenbahn (OEG) und Heidelberg (HSB) den Vorstoß zur Beschaffung eines gemeinsamen Fahrzeugtyps. Im Vergleich zu einer OEG-Variobahn des Baujahrs 1996 wurden der Siemens-Combino-Prototyp und der Darmstädter Wagen 9864 des Herstellers Alstom auf verschiedenen Strecken aller beteiligten Betriebe getestet.

Die Ergebnisse der Probefahrten führten zur im Dezember 1998 zur Bestellung von zunächst 36 Variobahnen eines gemeinsamen Typs beim Hersteller ADtranz nach einem gemeinsamen Lastenheft.

Im Hinblick auf die netzweite Einsetzbarkeit wurde die Wagenbreite gegenüber den ersten OEG-Variobahnen aus dem Jahr 1996 um zehn Zentimeter auf 2,40 Meter zurückgenommen. Die gemeinsam bestellten Wagen tragen den Namen "Rhein-Neckar-Variobahn", das Außendesign wurde neu entworfen. Mit der Abkürzung "RNV" für die Fahrzeuge wurde die Bezeichnung des damals noch nicht existenten gemeinsamen Verkehrsbetriebs vorweggenommen. Sie gliedern sich in vier Varianten durch unterschiedliche Wagenlängen (fünfteilig oder siebenteilig) und die Ausführung als Ein- und Zweirichtungswagen (siehe Abschnitte Oberrheinische Eisenbahn, Heidelberg, Mannheim und Ludwigshafen).

Mit der Bestellung der ersten Fahrzeuge wurden außerdem umfangreiche Optionen auf weitere Fahrzeuge mit dem Hersteller ADtranz vereinbart. In zwei Optionslieferungen wurden bis Ende 2010 insgesamt 71 Fahrzeuge hergestellt. Als Rechtsnachfolger von ADtranz wurden sowohl die Erstlieferung als auch die Optionslieferungen durch den Hersteller Bombardier im Werk Bautzen gefertigt.[6]

Obwohl die RNV die Ablieferung von 71 Rhein-Neckar-Variobahnen gefeiert hat, war das Fahrzeug Nr. 4149 bisher noch nie im Rhein-Neckar-Dreieck. Es wurde im Herbst 2010 direkt aus dem Werk Bautzen nach Augsburg geliefert. Dort diente der Wagen als Versuchsträger zur berührungslosen Energieübertragung nach dem PRIMOVE-System. Er wurde zu diesem Zweck von der RNV an Bombardier zurückvermietet und entsprechend ausgerüstet. [7] Nach Abschluss der Versuche sollte der Wagen zur Serienausführung zurückgebaut und tatsächlich an die RNV geliefert werden. Da er im Werk Bautzen beim Hochwasser im August 2010 beschädigt wurde ist sein weiteres Schicksal noch unklar. [8]

Am 5. April 2011 gab die RNV die Einlösung einer erneuten Optionsbestellung über elf weitere Bahnen vom Typ RNV6ZR bekannt[9]


Während die 36 Fahrzeuge der Erstlieferung noch in den "Hausfarben" der einzelnen Verkehrsbetriebe abgeliefert wurden, erfolgte die Lieferung aller Optionsfahrzeuge in der RNV-Lackierung weiß / orange / blau. Alle 19 Fahrzeuge der zweiten Optionslieferung sind mit Energiespeichern "Mitrac Energy Saver" des Herstellers Bombardier ausgerüstet

Oberrheinische Eisenbahn

Ab 1996 erhielt die damals noch eigenständige Oberrheinische Eisenbahn Gesellschaft (OEG) sechs fünfteilige Zweirichtungsfahrzeuge für den Verkehr im Städtedreieck Mannheim / Heidelberg / Weinheim mit den Wagennummern 117 bis 122, betriebliche Bezeichnung "V6". Sie sind im Außendesign den Chemnitzer Fahrzeugen sehr ähnlich, unterscheiden sich von diesen aber durch die Spurweite (1000 mm), die geringere Fahrzeugbreite (2,5 Meter) und die Anwendung durchgehender Achsen in den Antriebsfahrgestellen. Diese Fahrzeuge kommen heute auf der RNV-Linie 5 sowie auf den Streckenabschnitten zwischen Mannheim Hauptbahnhof und MA-Neuhermsheim / MA-Neuostheim und gelegentlich zwischen MA-Käfertal und Heddesheim zum Einsatz

Mit der Bestellung der Rhein-Neckar-Variobahnen im Jahr 1998 erhielt die OEG ab 2003 zehn fünfteilige, 30,5 Meter lange Zweirichtungswagen des Rhein-Neckar-Typs (Wagennummern 123 bis 132, betriebliche Bezeichnung "RNV6ZR"). Mit der ersten Optionslieferung kamen ab 2006 zehn weitere Fahrzeuge (Wagennummern 133 bis 142) in den Bestand. Die acht Wagen der zweiten Optionslieferung aus dem Jahr 2009 (Wagennummern 4143 bis 4150) wurden durch das Nachfolgeunternehmen RNV beschafft und sind mit Energiespeichern "MITRAC Energy Saver" ausgestattet.[10]

Als einzige Unterbauart der Rhein-Neckar-Variobahnen verfügen die Wagen vom Typ RNV6ZR über automatische Scharfenbergkupplungen zur Zugbildung. Entsprechend ihrem Einsatzstandort wurden den Wagennummern der durch die OEG beschafften Fahrzeuge in der gemeinsamen Nummerierung der RNV mittlerweile eine "4" vorangestellt (Wagennummer 4117 bis 4142).

Das Einsatzgebiet dieser Fahrzeuge ist - gemeinsam mit den drei Mannheimer Wagen des gleichen Typs (Nr. 5761 bis 5763) schwerpunktmäßig die RNV-Linie 5 in Einzel- und Doppeltraktion. Einsätze im gesamten übrigen RNV-Liniennetz sind möglich und üblich.

Heidelberg

Mit der Bestellung der Rhein-Neckar-Variobahnen im Jahr 1998 erhielt die HSB ab 2003 acht siebenteilige, knapp 40 Meter lange Zweirichtungswagen des Rhein-Neckar-Typs (Wagennummern 273 bis 280, betriebliche Bezeichnung "RNV8ZR").

Ab Dezember 2009 wurden in Heidelberg weitere acht Variobahnen aus der zweiten Optionslieferung (Wagennummern 3281 bis 3288) mit dem Energiespeicher-System MITRAC Energy Saver in Betrieb genommen. Sie wurden vom Nachfolgeunternehmen RNV beschafft.[11]

Die Fahrzeuge mit Energiespeichern können auf einer kurzen Strecke ohne Oberleitung verkehren und beziehen dann ihren Fahrstrom aus den Kondensatoren des Energiespeichers. Ein entsprechend ausgerüsteter Streckenabschnitt ist für eine Neubaustrecke im Bereich der Universität Heidelberg im "Neuenheimer Feld" geplant. Derzeit wird die Möglichkeit des Fahrleitungslosen Betriebs aber noch nicht planmäßig genutzt.[12] Entsprechend ihrem Einsatzstandort wurden den Wagennummern der ersten acht Heidelberger Fahrzeuge in der gemeinsamen Nummerierung der RNV betriebsintern mittlerweile eine "3" vorangestellt. Die neuen Wagennummern (3273 bis 3280) wurden an diesen Fahrzeugen bisher jedoch noch nicht angeschrieben.

Mannheim

Für den Einsatz im Stadtnetz Mannheim / Ludwigshafen erhielt die MVV Verkehr AG aus der gemeinsamen Bestellung des Rhein-Neckar-Typs zehn siebenteilige Einrichtungsfahrzeuge von ca 42 Metern Länge (Wagennummern 701 bis 710, betriebliche Bezeichnung "RNV8ER"). Wagen 701 wurde als erstes Fahrzeug des gemeinsamen Typs am 1. August 2002 im Bahnhof Mannheim-Seckenheim OEG während eines Festaktes in Empfang genommen und abgeladen.

Drei gleichartige Fahrzeuge (Nr. 711 bis 713) entstammen der ersten Optionslieferung und wurden im Mai 2007 in Betrieb genommen.[13] Dieser Lieferung entstammen auch drei fünfteilige, 30,5 Meter lange Zweirichtungsfahrzeuge vom Typ RNV6ZR (Wagen Nr 761 bis 763), die baugleich mit den an die OEG gelieferten Bahnen sind und mit diesen im Pool eingesetzt werden.[14]

Der zweiten Optionslieferung aus dem Jahr 2010 entstammen die Wagen Nr. 5714 bis 5716, die vom Nachfolgeunternehmen RNV beschafft wurden. Wie die übrigen Wagen dieser Lieferung sind sie mit Energiespeichern "MITRAC Energy Saver" ausgerüstet. Entsprechend ihrem Einsatzstandort wurden den Wagennummern der durch die MVV Verkehr AG beschafften Fahrzeuge in der gemeinsamen Nummerierung der RNV mittlerweile eine "5" vorangestellt (Wagennummer 5701 bis 5713 und 5761 bis 5763). Das Einsatzgebiet der siebenteiligen Fahrzeuge sind schwerpunktmäßig die RNV-Linien 1, 3 und 4. Einsätze auf allen übrigen Linien im Verkehrsgebiet Mannheim / Ludwigshafen (außer Linie 5) sind möglich.

Ludwigshafen

Für den Einsatz im Stadtnetz Mannheim / Ludwigshafen erhielten die Verkehrsbetriebe Ludwigshafen am Rhein GmbH im Jahr 2003 aus der gemeinsamen Bestellung des Rhein-Neckar-Typs acht fünfteilige Einrichtungsfahrzeuge von ca 30,5 Metern Länge (Wagennummern 215 bis 222, betriebliche Bezeichnung "RNV6ER"). Nachlieferungen dieses Typs aus Optionsbestellungen erfolgten bisher nicht.

Entsprechend ihrem Einsatzstandort wurde den Wagennummern der durch die VBL beschafften Fahrzeuge in der gemeinsamen Nummerierung der RNV mittlerweile eine "2" vorangestellt (Wagennummer 2215 bis 2222). Die Fahrzeuge kommen im gesamten Verkehrsgebiet Mannheim / Ludwigshafen auf allen Linien, außer den Linien 4 und 5, zum Einsatz.

Bochum/Gelsenkirchen

Die Bogestra Bochum/Gelsenkirchen hat dreißig Fahrzeuge bestellt. Am 5. März 2008 lieferte Stadler Rail die erste der 30 Variobahnen für die Bochum-Gelsenkirchener Straßenbahnen AG (Bogestra) an die Betriebswerkstatt Gelsenkirchen aus; bis Juni 2010 wurden zwanzig Triebwagen ausgeliefert. Zudem wurde eine Option auf 15 weitere Fahrzeuge eingelöst, deren Auslieferung zwischen 2013 und 2015 erfolgen soll.[15]

Nürnberg

An die VAG Nürnberg wurden insgesamt acht Fahrzeuge geliefert. Wie auch in München mussten die Fahrzeuge allerdings wegen Zulassungsproblemen wieder aus dem Betrieb genommen werden. [16]

München

Die MVG München hat bislang insgesamt 14 Fahrzeuge bestellt. Der erste Münchner Wagen Nr. 2301 wurde im September 2008 auf der Fachmesse Innotrans in Berlin präsentiert und sollte noch im gleichen Jahr geliefert werden. Die Variobahn erreichte München jedoch erst am 11. März 2009.[17] Am 19. März 2009 wurde der als S 1.4 bezeichnete Zug vom Münchner Oberbürgermeister Christian Ude der Öffentlichkeit vorgestellt. Am 19. Juli 2010 gingen die Fahrzeuge wegen fehlender Zulassung bis auf weiteres außer Betrieb.[18] Zur Erprobung wurde von der MVG eine der 14 bestellten Variobahnen mit zusätzlichem Energiespeicher bestellt, die ebenfalls 2009 ausgeliefert werden soll. Mit diesem Speicher soll es möglich sein, eine Distanz von 900 bis 1000 Metern ohne Oberleitung zurückzulegen. Dies soll den Bau der Nordtangente durch den Englischen Garten ohne Installation einer Oberleitung ermöglichen.

Graz

2007 konnte auch die Stadt Graz durch die Holding Graz Linien als neuer Kunde gewonnen werden. Bis zum Jahre 2015 sollen nach Graz insgesamt 45 Variobahnen in mehreren Tranchen geliefert werden. Derzeit sind 5 Variobahnen in Graz im Einsatz. Dabei sind Probleme hinsichtlich deutlich höherer Erschütterungen und Schallemissionen gegenüber den bisherigen Straßenbahngarnituren der Grazer Linien aufgetreten, welche derzeit (seit Beginn 2011) gemeinsam mit dem Lieferanten Stadler untersucht werden.[19]

Potsdam

Der Aufsichtsrat der ViP Verkehrsbetrieb Potsdam GmbH entschied sich im Oktober 2008 zum Kauf vom 18 Variobahnen. Beginnend im ersten Halbjahr 2011 werden zunächst zehn Fahrzeuge geliefert, für die restlichen acht Fahrzeuge besitzt der ViP eine Option.[20] Das erste Fahrzeug wurde am 13. Mai 2011 bei einem feierlichen "Roll-In" übernommen.[21]

Mainz

Unterschrieben ist auch der Vertrag mit der Mainzer Verkehrsgesellschaft über die Lieferung von neun Fahrzeugen ab September 2011 und einer Option auf sechs weitere Fahrzeuge, die bei einer Realisierung der geplanten Netzerweiterung zum Tragen kommt. Die Bestellung erfolgte in Kooperation mit den Grazer Linien, hierdurch konnten sich die Mainzer einen Preisvorteil sichern, der erst die Neuanschaffung möglich machte.[22] Das erste Fahrzeug erreichte in der Nacht vom 8. auf den 9. September 2011 den Betriebshof der Mainzer Verkehrsgesellschaft.

London

Am 18. August 2011 gab Transport for London die Vertragsunterzeichnung im Wert von 16,3 Millionen Pfund über 6 Variobahn-Fahrzeuge für das Stadtbahnnetz Tramlink Croydon im Süden der Stadt bekannt. Die 32 m langen Fahrzeuge entsprechen denen der Stadtbahn Bergen. Das erste Fahrzeug soll Anfang 2012 geliefert werden und im Frühling in Betrieb gehen.[23] Die ersten drei Garnituren werden von einer eingelösten Option für Bergen abgezweigt.

Typenüberblick

Betreiber
Ort Land Hersteller
Baujahr
Fzg-Nr. Anz.
Typ*1
Spur
mm
Länge
in m
Breite
in m
Strom
V DC
NF*2 Werk Sonstiges
CVAG Chemnitz Deutschland ABB
Henschel/
Adtranz
1993
1999-2000
1998-2000
601
602-614
901-910
24 ER
ER
ZR
1.435 31,38 2,65 600 100% Wilhelmsruh (601), Bautzen 601 Prototyp
Achsfolge:
Bo+2+Bo
City Bahn Chemnitz Deutschland Adtranz 2001 411-416 6 ZR 1.435 31,38 2,65 600/ 750 100% Bautzen EBO-tauglich
HSB Heidelberg Deutschland Bombardier
Bombardier
2002-2003
2009-2010
273-280
3281-3288
16 ZR 1.000 39,42 2,40 750 70% Bautzen
VBL[24] Ludwigshafen Deutschland Bombardier 2003 2215-2222 8 ER 1.000 30,53 2,40 750 70% Bautzen
MVV Mannheim Deutschland Bombardier
Bombardier
Bombardier
Bombardier
2002-2003
2007
2010
2007
5701-5710
5711-5713
5714-5716
5761-5763
19 ER
ER
ER
ZR
1.000 42,78
42,78
42,78
30,53
2,40 750 70% Bautzen EBO-tauglich
OEG[25] Mannheim Deutschland Adtranz
Bombardier
Bombardier
Bombardier
Bombardier
1996
2002
2006
2010
ab 2012
4117-4122
4123-4132
4133-4142
4143-4150
4151-4161
45 ZR 1.000 32,20
30,53
30,53
30,53
30,53
2,50
2,40
2,40
2,40
2,40
750 70% Bautzen EBO-tauglich
Metro
Light Rail[26]
Sydney Australien Adtranz 1997 2101-2107 7 ZR 1.435 29 2,7 750 300 mm, 100% Dande-
nong
DVG Duisburg Deutschland Adtranz 1996 2000 1 ZR 1.435 2,3 100% nur 1 Fz. beschafft
HKL[27] Helsinki Finnland Adtranz
Transtech
1999-2003 201-240 40 ER 1.000 24,4 2,3 600 100% Otanmäki
Bogestra Bochum Deutschland Stadler 2008-2011
2013-2015
501-530
531-545
30
15
ZR 1.000 29,62 2,30 350 mm, 100% Pankow
VAG[28] Nürnberg Deutschland Stadler 2007-2009 1201-1208 8 ER 1.435 33,94 2,30 600 350 mm, 100% Pankow
MVG München Deutschland Stadler 2008- 2301- 14 ER 1.435 33,94 2,30 750 100% Pankow Option auf 8 St.
Graz AG VB Graz Österreich Stadler 2009- 201- 45 ER 1.435 27,02 2,30 350 mm, 100% Pankow
Bybanen Bergen Norwegen Stadler 2009 201-212 12 ZR 1.435 32,18 2,65 350 mm, 100% Pankow Option auf 20 St.
ViP Potsdam Deutschland Stadler ab 2011 421-430 14 ER 1.435 29,62 2,30 100% Pankow Option auf 4 St.
MVG Mainz Deutschland Stadler ab 2011 217-225 9 ER 1.000 30 2,30 100% Pankow Option auf 6 St.

*1 Fahrzeugtyp: ER = Einrichtungs-Fahrzeug, ZR = Zweirichtungs-Fahrzeug
*2 Niederfluranteil

Einzelnachweise

  1. Martin Pabst: Straßenbahn- und Stadtbahnfahrzeuge, GeraMond-Verlag, 2007, ISBN 978-3-7654-7371-5
  2. Informationsblatt der CVAG Chemnitz von 1993 - Seite 1
  3. Informationsblatt der CVAG Chemnitz von 1993 - Seite 2
  4. Variobahn Chemnitz. CVAG, abgerufen am 2. Februar 2010.
  5. Die Variobahn NGT6-LDZ. City-Bahn, abgerufen am 2. Februar 2010.
  6. Pressemitteilung RNV, 2. Dezember 2010: Letzte Niederflur-Straßenbahn für die Rhein-Neckar-Region ausgeliefert
  7. Webseite der Stadtwerke Augsburg: Oberleitungsfreie Straßenbahn
  8. Märkische Oderzeitung, 9. August 2010: Hochwasser beschädigt Bombardier-Werk
  9. Pressemitteilung RNV, 5. April 2011: RNV erweitert Bombardier-Flotte auf insgesamt 82 Straßenbahnen
  10. Pressemitteilung RNV, 21. Dezember 2009: Erste RNV-Energiespeicherbahnen gehen in den Einsatz
  11. Pressemitteilung Bombardier, 18. Dezember 2009: Neue Bombardier Straßenbahnen der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH gehen mit innovativem Energiespeicher an den Start
  12. Pressemitteilung RNV, 21. Dezember 2009: Erste RNV-Energiespeicherbahnen gehen in den Einsatz
  13. Pressemitteilung RNV, 27. Juli 2006: Die Fahrzeugflotte mit Niederflurkomfort auf Erweiterungskurs
  14. Pressemitteilung RNV, 14. Juni 2007: Neue Fahrzeugfamilie bietet mehr Komfort für ÖPNV-Kunden
  15. Bogestra löst Option auf 15 Variobahnen ein. Eisenbahnjournal Zughalt.de, 24. Juni 2010, abgerufen am 19. Juli 2010.
  16. Auch Nürnberg nimmt die Variobahn aus dem Verkehr. Eisenbahnjournal Zughalt.de, 21. Juli 2010, abgerufen am 23. Juli 2010.
  17. Die Variobahn ist in München. Tramgeschichten, 11. März 2009, abgerufen am 12. März 2009.
  18. München: Variobahnen gehen vorübergehend aus dem Betrieb. Eisenbahnjournal Zughalt.de, 18. Juli 2010, abgerufen am 19. Juli 2010.
  19. Kleine Zeitung, 7. März 2011: www.kleinezeitung.at
  20. Potsdam bestellt 19 Straßenbahnen bei Stadler. Potsdamer Neuste Nachrichten, 20. Januar 2009, abgerufen am 5. Februar 2009.
  21. Pressemitteilung ViP 13. Mai 2011: "Roll-in" für die erste Variobahn in Potsdam
  22. Neue Straßenbahnen bieten mehr Komfort. Mainzer Allgemeine Zeitung, abgerufen am 26. Dezember 2009.
  23. Transport for London – Tramlink to aid regeneration of Croydon Abgerufen am 21. August 2011.
  24. Fahrzeugliste VBL
  25. Fahrzeugliste MVV OEG AG
  26. Light Rail Tech Sheet
  27. Datenblatt Variobahn Helsinki auf der Seite der Finnish Tramway Society
  28. VAG Unternehmen / Fahrzeuge / Straßenbahn

Weblinks

 Commons: Variobahn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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