Vauthiermont

Vauthiermont
Vauthiermont
Wappen von Vauthiermont
Vauthiermont (Frankreich)
Vauthiermont
Region Franche-Comté
Département Territoire de Belfort
Arrondissement Belfort
Kanton Fontaine
Koordinaten 47° 41′ N, 7° 2′ O47.6857.0325390Koordinaten: 47° 41′ N, 7° 2′ O
Höhe 390 m (354–412 m)
Fläche 4,74 km²
Einwohner 232 (1. Jan. 2008)
Bevölkerungsdichte 49 Einw./km²
Postleitzahl 90150
INSEE-Code

Rathaus- und Schulgebäude

Vauthiermont (deutsch früher Waltersberg) ist eine Gemeinde im französischen Département Territoire de Belfort in der Region Franche-Comté.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Vauthiermont liegt auf 392 m, etwa 14 km ostnordöstlich der Stadt Belfort (Luftlinie). Das Dorf erstreckt sich in der Burgundischen Pforte, auf dem Plateau im Vorland der Vogesen, auf einer Anhöhe zwischen den Talmulden von Ruisseau de Saint-Nicolas im Westen und Traubach im Osten.

Die Fläche des 4.74 km² großen Gemeindegebiets umfasst einen Abschnitt der nur schwach reliefierten Landschaft im Bereich der Burgundischen Pforte (Trouée de Belfort). Der Hauptteil des Gebietes wird von einem Plateau eingenommen, das durchschnittlich auf 380 m liegt. Es ist überwiegend mit Acker- und Wiesland bedeckt, zeigt aber auch einige Waldflächen. Westlich des Dorfes befindet sich das Quellgebiet der Loutre. Weiter im Westen reicht der Gemeindeboden bis in die Talebene des Ruisseau de Saint-Nicolas, der für die Entwässerung des Gebietes nach Süden über die Bourbeuse zur Allaine sorgt. Nach Osten steigt das Gelände leicht an zum mehrheitlich bewaldeten Plateau des Haut-Bois, auf dem mit 412 m die höchste Erhebung von Vauthiermont erreicht wird. Dieses Plateau bildet die Wasserscheide zwischen den Einzugsgebieten von Rhone (im Westen) und Rhein (im Osten).

Nachbargemeinden von Vauthiermont sind Angeot im Norden, Bellemagny und Saint-Cosme im Osten, Reppe und Fontaine im Süden sowie Larivière im Westen.

Geschichte

Erstmals schriftlich erwähnt wird Vauthiermont bereits im Jahr 796 unter dem Namen Walthenberg in einer Urkunde des Klosters Murbach. Im 14. Jahrhundert gehörte Vauthiermont zur Herrschaft Rougemont-le-Château, doch 1363 kamen die Rechte über das Dorf an eine Adelsfamilie von Angeot. Mitte des 14. Jahrhunderts gelangte Vauthiermont unter die Oberhoheit der Habsburger. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde das Dorf stark in Mitleidenschaft gezogen. Zusammen mit dem Sundgau kam Vauthiermont mit dem Westfälischen Frieden 1648 an die französische Krone. Seit 1793 gehörte das Dorf zum Département Haut-Rhin, verblieb jedoch 1871 als Teil des Territoire de Belfort im Gegensatz zum restlichen Elsass bei Frankreich. Als Grenzort hatte Vauthiermont von 1871 bis 1918 die Funktion einer Zollstation zwischen Frankreich und dem Deutschen Reich inne. Seit 1997 ist Vauthiermont mit 12 anderen Gemeinden zum Gemeindeverband Communauté de communes du Tilleul zusammengeschlossen.

Sehenswürdigkeiten

Die Kirche Saint-Antoine wurde im Dezember 1770 geweiht und 1845 vergrößert. Sie besitzt eindrucksvolle Glasmalereien. Gegenüber der Kirche steht die 1842 erbaute Mairie-École (Gemeinde- und Schulhaus) aus rotem Vogesensandstein in der typischen Architektur des 19. Jahrhunderts. Der alte Ortskern ist geprägt durch Fachwerkhäuser aus dem 18. und 19. Jahrhundert im charakteristischen Sundgauer Stil.

Südostseite der Kirche
Nordwestseite der Kirche

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohner
1962 127
1968 127
1975 146
1982 174
1990 183
1999 203

Mit 203 Einwohnern (1999) gehört Vauthiermont zu den kleinen Gemeinden des Département Territoire de Belfort. Nachdem die Einwohnerzahl in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts deutlich abgenommen hatte (1891 wurden noch 313 Personen gezählt), wurde seit Beginn der 1970er Jahre wieder ein kontinuierliches Bevölkerungswachstum verzeichnet.

Wirtschaft und Infrastruktur

Vauthiermont war bis weit ins 20. Jahrhundert hinein ein vorwiegend durch die Landwirtschaft (Ackerbau, Obstbau und Viehzucht) und die Forstwirtschaft geprägtes Dorf. Daneben gibt es heute einige Betriebe des lokalen Kleingewerbes. Mittlerweile hat sich das Dorf zu einer Wohngemeinde gewandelt. Viele Erwerbstätige sind auch Wegpendler, die in den Agglomerationen Belfort und Mülhausen ihrer Arbeit nachgehen.

Die Ortschaft liegt abseits der größeren Straßenverbindungen an einer Departementsstraße, die von Fontaine nach Bellemagny führt. Der nächste Anschluss an die Autobahn A36, welche das Gemeindegebiet durchquert, befindet sich in einer Entfernung von ungefähr 5 km. Weitere Straßenverbindungen bestehen mit Angeot, Reppe und Bréchaumont.

Weblinks


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