- Mulhouse
-
Mülhausen (fr: Mulhouse) Region Elsass Département Haut-Rhin Arrondissement Mulhouse (Unterpräfektur) Kanton Chef-lieu von 4 Kantonen Koordinaten 47° 45′ N, 7° 20′ O47.7491666666677.34240Koordinaten: 47° 45′ N, 7° 20′ O Höhe 232 bis 338 m Fläche 22,18 km² Einwohner
– mit Hauptwohnsitz
– Bevölkerungsdichte(2006)
110.514 Einwohner
4.983 Einw./km²Postleitzahl 68100, 68200 INSEE-Code 68224 Website http://www.ville-mulhouse.fr/ Mülhausen (Französisch Mulhouse [myˈluːz], Elsässisch Milhüsa) ist eine Stadt in der Region Elsass, im Osten Frankreichs. Die Stadt ist Sitz der Unterpräfektur („Sous-préfecture”) des Arrondissements Mulhouse im Département Haut-Rhin. Das Arrondissement gliedert sich in neun Kantone. Mit etwa 110.000 Einwohnern ist Mülhausen die größte Stadt des Départements und nach Straßburg die zweitgrößte der Region. Sie wird von zwei Wasserläufen, der Doller und dem Rheinzufluss Ill, durchquert.
Mülhausen liegt geographisch im Dreiländereck Frankreich, Deutschland, Schweiz. Nordwestlich der Stadt am Fuße der Vogesen liegt Thann, das südliche Tor zur elsässischen Weinstraße (Route du vin). Auch ist Mülhausen das Tor zum Sundgau im äußersten Süden des Elsass. Mit den Nachbarn Freiburg im Breisgau, Basel, Belfort, Montbéliard und Colmar liegt Mülhausen im Zentrum einer mehr als zwei Millionen Einwohner zählenden Region.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Historischer Überblick
Die Stadt Mülhausen wurde im Jahr 803 erstmals urkundlich erwähnt. Errichtet wurde sie auf einem oft durch Hochwasser heimgesuchten Gelände. Der Bau einer Mühle gab dem Ort seinen Namen. Ein Mühlrad ziert daher auch das Stadtwappen.
Durch den Status als freie Reichsstadt im Heiligen Römischen Reich sowie durch ein Bündnis mit den Schweizer Kantonen (1515) und dem französischen Königreich blieb Mülhausen als zugewandter Ort der Eidgenossenschaft nahezu unabhängig. Mülhausen war Mitglied im elsässischen Zehnstädtebund (Dekapolis). Anschließend war es als unabhängige Republik Mitglied der Eidgenossenschaft.
In der Mitte des 18. Jahrhunderts gewannen chemische und mechanische Industrien an Bedeutung. Im Jahr 1746 begann mit der Gründung einer Textildruckmanufaktur die industrielle Entwicklung der Stadt. Mülhausen entwickelte sich zu einer erfolgreichen Industriestadt. Mülhausen unterhält bevorzugte Beziehungen mit Louisiana, von wo es Baumwolle importiert.
1798 votierte die Stadt für einen Anschluss an Frankreich, da die errichteten Zollschranken den Warenverkehr in die wichtigsten Absatzgebiete erschwerte. Auf dem Wiener Kongress 1814/18 war eine Wiederangliederung Mülhausens an die Schweiz kein Thema mehr, die Stadt blieb wie das umgebende Elsass Teil Frankreichs.
Nach dem deutsch-französischen Krieg von 1870/71 wurde Mülhausen wie das gesamte Elsass Teil des neuen deutschen Kaiserreiches. Am 1. Dezember 1910 zählte man in der Stadt 95.041 Einwohner. Mit der Eingemeindung der Landgemeinde Dornach (10.447 Einwohner 1910) im Jahre 1913 überschritt die Einwohnerzahl der Stadt Mülhausen die Grenze von 100.000, was sie zur Großstadt machte.
Zu Beginn des Ersten Weltkriegs konnten französische Truppen Mülhausen im August 1914 zweimal kurzzeitig einnehmen. Nach dem Krieg wurde Mülhausen 1919 erneut französisch. Die französische Sprache wurde als Amts- und Schulsprache verpflichtend eingeführt. Nach dem Westfeldzug zu Beginn des Zweiten Weltkriegs unterstand Mülhausen bis zum Kriegsende wieder dem Deutschen Reich.
Einwohnerentwicklung
Jahr Einwohner 1699 3.302 1798 5.500 1850 30.000 1890 76.892 1900 89.118 1910 95.041 1939 96.697 Jahr Einwohner 1946 87.000 1962 110.735 1968 118.558 1975 119.326 1982 113.794 1990 109.905 1999 112.002 Stadtteile und Sehenswürdigkeiten
Mülhausen besteht aus einer Unter- und einer Oberstadt. Im Verhältnis zur Größe der Stadt ist das historische Zentrum sehr klein, da die Stadtentwicklung erst sehr spät einsetzte.
Die Unterstadt war früher das Viertel der Händler und der Handwerker. Sie entwickelte sich um die Place de la Réunion (Platz der Wiedervereinigung). Nur noch sehr wenige Häuser aus dem Mittelalter und Reste der ehemaligen Stadtmauer sind in Mülhausen zu finden. Heute ist die Unterstadt um den Platz der Wiedervereinigung und die protestantische Stephanskirche Fußgängerzone.
Die Oberstadt entstand im 13. Jahrhundert. Verschiedene Mönchsorden siedelten sich dort an, insbesondere die Franziskaner, Augustiner, Klarissen und die Malteser.
Das Neue Viertel ist das früheste Beispiel einer geplanten Urbanisierung, die in Mülhausen ab 1826 nach der Zerstörung der Stadtmauern erfolgte (wie in zahlreichen französischen Städten). Es konzentriert sich um den Platz der Republik. Sein Netzwerk an Straßen mit dreieckigen Wohnflächen ist ein hervorragendes Beispiel gelungener Stadtplanung der Architekten G. Stolz und Félix Fries. Dieses Viertel wurde von den reichen Familien der industriellen Arbeitgeber bewohnt, die meistens liberaler und republikanischer Gesinnung waren.
Das Rebberg Viertel zeichnet sich durch vornehme Villen aus, die den säulenartigen Residenzen der Baumwollzüchter in Louisiana ähneln und von diesen inspiriert wurden. Man findet dort aber auch Häuser englischer Inspiration: die Reihenhäuschen, gebaut als Resultat der großen Verbundenheit mit Manchester, wohin die Unternehmerfamilien ihre Söhne zum Studium schickten. Der Rebberg war früher der Weinberg der Stadt Mülhausen (daher der Name).
In Mülhausen entstand ab 1853 die erste Arbeitersiedlung Frankreichs (Quartier de la Cité). Sie war das Ergebnis eines raschen Bevölkerungsanstiegs in den Jahren 1800 bis 1850 von etwa 5.000 auf 30.000 Bewohner. Es entstanden insgesamt 1.240 Gebäude für ungefähr 10.000 Bewohner.
Das Rathaus wurde 1553 im rheinischen Renaissance-Stil gebaut. Montaigne bezeichnet es 1580 als „großartigen Palast, der ganz vergoldet wäre“. Im Inneren finden sich verblüffend naturgetreue Gemälde, die in Allegorien die Laster und Tugenden darstellen. Die Fresken im Rathaussaal zeigen die Wappen der Schweizer Kantone, mit denen die Stadt verbunden war.
Bemerkenswert ist die evangelische Stephanskirche (Temple Saint-Étienne). Sie wurde 1858 bis 1868 an Stelle einer Kirche aus dem XII. Jahrhundert im neogotischen Stil errichtet. Dort findet man noch die schönen Kirchenfenster, die sich in jener älteren Kirche befanden. Vom gleichen Architekten, Jean-Baptiste Schacre, stammt ebenfalls die weitläufige katholische Stephanskirche (Église Saint-Étienne, eines der ersten (1855 bis 1860) und größten Beispiele neugotischer Architektur im Elsass.
Sehenswert ist auch das Mieg-Haus, das auf das Jahr 1418 zurückgeht. Im Jahre 1560 bekommt es sein heutiges Aussehen. Von 1679 bis 1840 ist das Haus im Besitz der Familie Mieg, was seine Benennung erklärt.
Der Europaturm auf dem Europaplatz, 1972 erbaut, ist ein weithin sichtbares, das Stadtbild prägendes Gebäude. Die drei Seiten des vom aus Mülhausen stammenden Architekten François Spoerry geplanten Bauwerks sollen die drei in der Region aneinander grenzenden Länder Frankreich, Deutschland und Schweiz versinnbildlichen.
Auf dem Belvédère in der Nähe der Stadt befindet sich der Aussichtsturm „Tour du Belvédère“ und der für die Öffentlichkeit nicht zugängliche Sendeturm Mulhouse-Belvédère.
Wirtschaft
Mülhausen gilt als Wegbereiter der industriellen Revolution in Frankreich. Zunächst entwickelte sich die Textilindustrie, später kamen die Bereiche Chemie und Mechanik hinzu. In der Stadt gibt es rund 6.470 Unternehmen, u. a.:
- Autofabrik von PSA Peugeot Citroën in Sausheim. Mit über 10.000 Mitarbeitern größter Arbeitgeber im Elsass
- Chemie (ICMD)
- Elektronik (Clemessy)
- Maschinenbau (Wärtsilä, früher SACM )
Medien
In Mülhausen erscheint die französisch- und deutschsprachige Tageszeitung "L'Alsace" (Das Elsass). Der deutschsprachige Teil besteht aus einer mehrseitigen Beilage, die derzeit vom Redakteur Michel Schwindenhammer verantwortet wird.
Außerdem gibt es in Mülhausen und Umgebung noch mehrere zweisprachige Mitteilungsblätter und Radioprogramme.
Kultur und Freizeit
Theater
Mit dem Kulturzentrum La Filature, 1990–1993 auf dem Gelände einer ehemaligen Baumwollspinnerei errichtet (daher der Name), besitzt Mülhausen eine staatliche Bühne für Musik, Tanz und Theater. Dort sind die Mülhauser Philharmoniker, das Ballett und die Rheinoper, sowie die Mediathek der Stadt Mülhausen und ein Multimedia-Zentrum untergebracht.
Museen
Die Stadt kann auch mit einigen besonderen Museen aufwarten, die in dieser Art sonst nicht zu finden sind:
- Cité de l’Automobile
In der Cité de l’Automobile – Musée National – Collection Schlumpf (Stadt des Automobils, Nationalmuseum, Sammlung Schlumpf) kann man etwa 500 außergewöhnliche Automobile bewundern, die überwiegend von den exzentrischen Textil-Industriellen Hans und Fritz Schlumpf gesammelt worden waren und nach deren Konkurs 1977 der Öffentlichkeit mit Hilfe des französischen Staates zugänglich gemacht wurden.
- Cité du Train
Die Cité du Train, das Eisenbahnmuseum Mülhausen, beherbergt nach eigenen Angaben die größte Sammlung dieser Art auf dem europäischen Kontinent. Daran angeschlossen ist ein großes Feuerwehrmuseum.
- Elektrizitätsmuseum
Das Museum EDF Electropolis ist allein dem Thema Elektrizität gewidmet. Die Sammlung enthält Versuchsmodelle aus der Frühzeit der Forschungen zur Elektrizität ebenso wie historische elektrische Geräte und große Generatoren.
- Stoffdruckmuseum
Und schließlich hat das Stoffdruckmuseum direkt mit der Industriegeschichte der Stadt als Zentrum der Textilindustrie zu tun: Es bietet Einblicke in die Industrie- und Sozialgeschichte, zeigt Maschinen und Verfahren, alte Druckstöcke, Muster, Stoffe aus der Region und aus der ganzen Welt. Dieses Museum wird aufs Beste ergänzt durch das Textilmuseum (Wesserling) und das Tapetenmuseum (Rixheim) in der Umgebung von Mulhouse.
- Weitere Museen
Daneben gibt es noch ein Historisches Museum im alten Rathaus und das Musée des Beaux Arts „Villa Steinbach“.
Parc zoologique et botanique
Ein beliebtes Ziel für Bewohner und Gäste der Stadt ist der Zoologische und Botanische Garten, der 1.200 Tiere in 190 Arten zeigt und zudem viele heimische und exotische Pflanzen in einer schönen Parkanlage und in mehreren Themengärten präsentiert.
Sport
Der bekannteste Sportverein der Stadt ist der FC Mulhouse.
Forschung und Bildung
Die Universität von Mülhausen (Universität des Oberelsass) ist Teil der „Europäischen Konföderation der Universitäten am Oberrhein“ (EUCOR) mit den Universitäten Straßburg, Basel, Freiburg und Karlsruhe. Unter dem Dach der Universität befinden sich die Hochschulen für Chemie (ENSCMU), Textilindustrie (ENSITM) sowie angewandte Wissenschaften (ESSAIM), in denen Ingenieure ausgebildet werden.
Verkehr
Innerstädtischer Verkehr
- Öffentlicher Nahverkehr
Seit dem 13. Mai 2006 verfügt Mulhouse – nach 49 Jahren Unterbrechung – wieder über ein modernes Straßenbahnsystem mit zunächst zwei Linien, das den ÖPNV mit außerdem 20 Buslinien deutlich aufgewertet und attraktiver gemacht hat. Die Stadt wird darüber hinaus ein Tram-Train-System aufbauen, das bis 2011 fünf Umlandgemeinden an die Kernstadt anbinden wird.
- Fahrradverkehr
Nach dem Vorbild benachbarter Städte in Deutschland und der Schweiz gewinnt das Fahrrad als innerstädtisches Verkehrsmittel zunehmende Bedeutung. So gibt es ein Fahrradwegenetz von 86 km. Im Stadtgebiet sind berreits 1700 Abstellbügel aufgestellt. Außerhalb der Stoßzeiten ist auch die Mitnahme von Fahrrädern in der Straßenbahn möglich.
Schienenverkehr
Mülhausen verfügt über einen großen Hauptbahnhof südlich des Stadtzentrums. Wichtige Bahnverbindungen gibt es nach Westen (Belfort), nach Norden (Straßburg) und nach Südosten in die Schweiz (Basel), dorthin auch S-Bahn-Verkehr mit der Linie S1 der Regio S-Bahn Basel. Eine direkte Verbindung für den Personenverkehr über die Bahnstrecke Müllheim–Mülhausen nach Freiburg im Breisgau wurde eingestellt, die Auslastung der Strecke war zu gering. Gerade diese Strecke war jedoch eine historische, da es sich um eine der ersten Schienenverbindungen Europas handelt. Im Jahr 2006 wurde diese Strecke reaktiviert; Züge fahren zunächst jedoch nur an ausgewählten Sonntagen.
Straßenverkehr
Die Autobahnen A 35 (L'Alsacienne) und A 36 (La Comtoise) kreuzen sich im Nordosten der Stadt und verbinden sie mit Straßburg und dem Süden Frankreichs, mit Deutschland und der Schweiz. Mülhausen ist Bestandteil des europäischen Fernbusnetzes Eurolines, das die Stadt zu geringen Kosten mit allen großen Städten Europas verbindet.
Schiffsverkehr
Die drei Häfen Mülhausens in Illzach, Ottmarsheim und Huningue sind über den Rheinseitenkanal und den Rhein-Rhône-Kanal mit dem europäischen Wasserstraßensystem verbunden.
Flugverkehr
Mülhausen teilt sich mit Basel und Freiburg einen großen internationalen Flughafen, den EuroAirport. Er ist im Linienverkehr mit 48 Destinationen in 15 Ländern verbunden. Paris, London und Berlin werden täglich mehrmals angeflogen. Darüber hinaus starten zahlreiche Charterflüge von hier in die Urlaubsregionen Europas und nach Übersee. Auch für die Wirtschaft der gesamten Region am Oberrhein ist der Flughafen wegen seiner hohen Leistung im Luftfrachtverkehr (an 2. Stelle in Frankreich) von großer Bedeutung.
Bürgermeister von Mülhausen
Der Saal des Rates des Rathauses enthält auf seiner Hauptmauer eine Auflistung aller Bürgermeister seit 1349. In neuerer Zeit waren Bürgermeister:
- Jean-Marie Bockel (1989– )
- Joseph Klifa (1981–1989)
- Émile Müller (1956–1981)
Verwaltung
Die alte Gemeinde von Bourtzwiller ist im Jahre 1947 nach Mülhausen eingemeindet worden.
Eine die Gemeinden betreffende Zusammenarbeit im Ballungsraum von Mülhausen wird entwickelt. Die Stadt hat im Jahre 1997 einen Gemeindeverband vorgestellt, woraus seit 2001 der Gemeindeverband Südliches Mülhausen Elsass (CAMSA) mit 5 Mitgliedern entstand: Didenheim, Lutterbach, Morschwiller-le-Bas, Mülhausen und Zillisheim. Am 1. Januar 2004 wurden 11 neue Kommunen integriert. Der wirkliche Ballungsraum ist aber weitaus ausgedehnter.
Mülhausen wird in vier Kantone geteilt:
- Der Kanton Mülhausen-Nord (34.066 Einwohner)
- Der Kanton Mülhausen-Ost (28.270 Einwohner)
- Der Kanton Mülhausen-West (25.473 Einwohner)
- Der Kanton Mülhausen-Süd wird aus einem Teil Mülhausens und aus den Gemeinden von Bruebach, Brunstatt, Didenheim, Flaxlanden, Galfingue, Heimsbrunn, Morschwiller-le-Bas und Zillisheim gebildet (38.792 Einwohner).
Städtepartnerschaften
Mülhausen unterhält zu folgenden Städten eine Städtepartnerschaft:
- Antwerpen in Flandern (Belgien), seit 1956
- Walsall in den West Midlands (Großbritannien), seit 1962
- Kassel in Hessen (Deutschland), seit 1965
- Bergamo in der Lombardei (Italien), seit 1989
- Chemnitz in Sachsen (Deutschland), seit 1990
- Giw’atajim in Israel, seit 1991
- Timişoara in Rumänien, seit 1991
Einen Freundschaftsvertrag hat die Stadt geschlossen mit
Ein Kooperationsabkommen im Rahmen der Solidarität mit dem Süden besteht mit
- El Khroub, Provinz Constantine in Algerien, seit 2000
- Sofara, Region Mopti in Mali, seit 2003
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
Die folgende Aufstellung enthält bedeutende, in der Stadt geborene Persönlichkeiten, aufgelistet nach ihrem Geburtsjahr. Viele von ihnen sind nach ihrer Geburt oder später weggezogen und andernorts bekannt geworden. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.
- 1719, 19. Mai, Johann von Fries († 19. Juni 1785 in Bad Vöslau), Kommerzienrat, Hofrat, Direktor der kaiserlichen Seidenfabriken, Industrieller und Bankier
- 1727, 28. September, Johann Heinrich Müntz († Mai 1789 in Kassel), ein europaweit tätiger Portrait- und Landschaftsmaler, Architektur-Zeichner, Radierer, Architekt und Gartengestalter
- 1728, 26. August, Johann Heinrich Lambert († 25. September 1777 in Berlin), ein bekannter Mathematiker und Physiker. Neben der Stephanskirche ist Lambert ein Denkmal mit einem Globus gewidmet.
- 1807, 21. Oktober, Napoléon-Henri Reber († 24. November 1880 in Paris), französischer Komponist
- 1822, 8. März, Charles Frédéric Girard († 1895 in Neuilly-sur-Seine), französisch-amerikanischer Arzt und Zoologe
- 1836, 28. März, Emmanuel Benner († 24. September 1896 in Nantes, Loire-Atlantique), französischer Maler.
- 1854, 11. Mai, Léon Ehrhart († 4. Oktober 1875 in Italien), Komponist
- 1859, 28. Juli, Franz Eugen Schlachter († 12. Januar 1911 in Bern), Erweckungsprediger und Altphilologe
- 1859, 9. Oktober, Alfred Dreyfus, Offizier († 12. Juli 1935); seine angebliche Spionage für das Deutsche Reich führte in Frankreich zu der antisemitischen Dreyfus-Affäre. Er wurde als Sohn einer jüdischen Familie in Mülhausen geboren, die 1871 für die Übersiedlung nach Frankreich optierte.
- 1865, 25. März, Pierre-Ernest Weiss († 24. Oktober 1940 in Lyon), französischer Physiker, arbeitete u. a. auf dem Gebiet des Ferromagnetismus und entdeckte die Weissschen Bezirke.
- 1865, 19. Juli, Georges Friedel († 11. Dezember 1933 in Straßburg), französischer Mineraloge und Kristallograph.
- 1866, 12. Dezember, Alfred Werner († 15. November 1919 in Zürich, Chemiker und Nobelpreisträger. Professor Werner, seit 1895 Schweizer Staatsbürger, erhielt 1913 den Nobelpreis für Chemie „auf Grund seiner Arbeiten über die Bindungsverhältnisse der Atome im Molekül, wodurch er ältere Forschungsgebiete geklärt und neue erschlossen hat, besonders im Bereich der anorganischen Chemie“.
- 1876, Artur Dinter, deutscher antisemitischer Schriftsteller und nationalsozialistischer Politiker
- 1883, 11. Juni, Ferdinand Lion († 21. Januar 1968 in Kilchberg, Kanton Zürich), Schweizer Journalist und Schriftsteller
- 1883, 6. Dezember, Kurt Faber († Winter 1929), Politologe, Abenteurer und Reiseschriftsteller
- 1884, Marg Moll, Bildhauerin und Malerin, † 1977 in Berlin
- 1885, 30. November, Otto Hersing, deutscher Marineoffizier
- 1887, 19. Februar, Paul Wolff († 10. April 1951 in Frankfurt am Main), Mediziner und Photograph, entdeckte 1926 ein Verfahren zur Herstellung hochwertiger großformatiger Abzüge von Kleinbildnegativen
- 1888, 6. Februar, Friedrich Wilhelm Levi, Mathematiker († 1966 in Freiburg im Breisgau)
- 1900, 25. September, Robert Wyler († 17. Januar 1971 in Los Angeles), in den USA erfolgreich gewordener Filmregisseur und -produzent
- 1902, 1. Juli, William Wyler († 27. Juli 1981 in Los Angeles), Bruder von Robert Wyler, in den USA erfolgreich gewordener Filmregisseur (Ben Hur)
- 1904, 8. Januar, Karl Brandt († 2. Juni 1948 in Landsberg am Lech, hingerichtet), SS-Mitglied, chirurgischer Begleitarzt von Adolf Hitler und dessen „Euthanasie“-Beauftragter für die Aktion T4.
- 1904, 15. Dezember, Herbert Blankenhorn, deutscher Diplomat
- 1907, 12. November, Willy A. Kleinau († 18. Oktober 1957 bei Merseburg), dt. Schauspieler
- 1908, 14. Juni, Karl Krammig († 16. Juni 1991), deutscher Politiker (CDU), MdB, Senator für Wohlfahrt und Gesundheit in Bremen.
- 1909, 18. Juni, Willy Kramp († 19. August 1986 in Schwerte-Villigst), Schriftsteller. Der Autor verfasste seit den 1930er Jahren Romane, Erzählungen, Dramen und Essays zu meist zeitgeschichtlichen Themen.
- 1920, 27. August, Charles Amarin Brand, Erzbischof von Straßburg
- 1925, 1. September, Christiane Scrivener, Politikerin, EU-Kommissarin
- 1925, 31. Oktober, Frank Ténot († 8. Januar 2004 in Neuilly-sur-Seine), französischer Journalist, Jazzkritiker, Jazz-Mäzen und Verleger
- 1928, 30. November, Huguette Dreyfus, Cembalistin.
- 1931, 7. Februar, Pierre Chambon, Genetiker
- 1942, 17. April, Katia Krafft († 3. Juni 1991 in Japan), Vulkanologin
- 1942, 31. Oktober, Daniel François Roth, Komponist, Organist und Pädagoge
- 1946, 25. März, Maurice Krafft († 3. Juni 1991 in Japan), Vulkanologe, Ehemann von Katia Krafft
- 1960, 11. Juli, Eric Nussbaumer, Schweizer Nationalrat
- 1962, 2. November, Mireille Delunsch, Opernsängerin (Sopran)
- 1976, 2. November, Thierry Omeyer, französischer Handball-Nationaltorhüter und Torhüter beim THW Kiel
- 1981, 21. Mai, Marc Pfertzel, französischer Fußballspieler, VfL Bochum
- 1982, 21. März, Anthar Yahia, algerischer Fußballnationalspieler, VfL Bochum
Mit Mülhausen/Mulhouse verbunden
- Christopher Dresser (1834–1904), britischer Designer, starb in Mulhouse.
- Albert Schweitzer (1875–1965), evangelischer Theologe, Orgelkünstler, Philosoph, Arzt und Friedensnobelpreisträger, besuchte ab 1885 in Mülhausen das Gymnasium und legte dort 1893 das Abitur ab.
- Pierre Pflimlin (* 1907 in Roubaix, Französisch-Flandern, † 2000 in Straßburg), ist in Mülhausen aufgewachsen, da sein Vater hier eine Spinnerei betrieb. Pflimlin war u. a. Straßburger Oberbürgermeister (1959–1983), mehrfacher Minister der IV. und V. Republik, kurze Zeit Premierminister und Präsident des Europäischen Parlaments (1984–1987).
- In Mülhausen wurde am 19. Oktober 1977 die Leiche des von der deutschen Terrorgruppe Rote Armee Fraktion ermordeten damaligen deutschen Arbeitgeberpräsidenten Hanns Martin Schleyer gefunden.
Weblinks
- Offizielle Homepage der Stadt Mülhausen
- City Guide Stadt Mülhausen
- Artikel Mülhausen im Historischen Lexikon der Schweiz
Bruebach | Brunstatt | Didenheim | Flaxlanden | Galfingue | Heimsbrunn | Morschwiller-le-Bas | Mulhouse (teilweise) | Zillisheim
Wikimedia Foundation.