- Veit Kühne
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Der Hospitality Club ist ein sogenannter Online-Gastgeberdienst. Er wurde im Juli 2000 von Veit Kühne gegründet. In der Folgezeit fand er viele Mitstreiter, zuerst Familie und Freunde, später Freiwillige weltweit.[1]. Ende Jänner 2009 gab es über 448.000 Mitglieder in 207 Ländern, die einander kostenlose Übernachtung und Hilfe bei Reisen anbieten. Damit ist der Hospitality Club eine der ältesten und größten Organisationen seiner Art. Die offizielle Motivation des Gründers ist die Idee, dass durch das Zusammenbringen von Menschen und dem Schließen internationaler Freundschaften interkulturelles Verständnis und Frieden gestärkt werden kann.
Inhaltsverzeichnis
Mitgliedschaft und Funktionen
Sowohl die Mitgliedschaft im Hospitality Club als auch die Inanspruchnahme einer Übernachtung oder auch einer privaten Sightseeing-Tour ist kostenlos.
Um Mitglied zu werden, ist den Administratoren lediglich Namen und Adresse zu geben, um die Überprüfbarkeit der Identität zu gewährleisten. Mögliche Gäste können die Datenbank entweder geographisch oder mittels einer Advanced-Search-Methode z. B. nach gemeinsamen Interessen durchsuchen. Ein interner Mailmechanismus zur Kontaktaufnahme soll den vertraulichen Umgang mit E-Mail-Adressen gewährleisten und Spam verhindern. Die Bezeichnung Spam ist dabei recht eng gefasst. Die Betreiber behalten sich ausdrücklich eine "Spamkontrolle" in Form eines "Korrekturlesens" von Nachrichten zwischen HC-Mitgliedern vor deren Zustellung vor. Dadurch verzögert sich natürlich die Kommunikation. Gelegentlich kommt es auch zu anderen Formen der Zensur. Die Richtlinien des Hospitality Club verbieten explizit weitere Arten der Nutzung, wie z. B. Dating, Jobsuche oder kommerzielle Nutzung.[2]
Die Aufenthaltsdauer und Vereinbarungen, beispielsweise ob Mahlzeiten und andere zusätzliche Leistungen ebenfalls kostenlos sind oder nicht, können entweder im eigenen Profil eingetragen werden oder werden individuell zwischen den einzelnen Mitgliedern vereinbart.
Nach der Nutzung des Service kann man einen Kommentar über seinen Gast oder Gastgeber hinterlassen. Ähnlich wie z. B. beim Bewertungssytem von eBay soll damit gegenseitiges Vertrauen aufgebaut werden.
Regelmäßig gibt es kleinere oder größere Treffen, die z.T. direkt von den Mitgliedern organisiert werden.
Organisation
Der Hospitality Club wird vom Gründer und von hunderten Freiwilligen in der ganzen Welt verwaltet, grösstenteils erfolgt die Arbeit in sogenannten „Volunteer Teams“, die sich um bestimmte Bereiche des Clubs kümmern.
Die Rechtsform des Anbieters der Internetseiten, über die der Hospitality Club betrieben wird, ist unklar. Die Internetseite wird als "nicht-kommerzielles Projekt" dargestellt, was jedoch keine in Deutschland anerkannte Rechtsform darstellt. Aufgrund der Tatsache, dass Werbeanzeigen auf den Seiten angebracht sind, dürfte es sich juristisch um ein Einzelunternehmen des Domaininhabers und Gründers Veit Kühne handeln. Der Hospitality Club hat - wenn man ihn unabhängig von den Internetseiten betrachtet – bisher offensichtlich keine eigene Rechtsform. Es handelt sich nicht um einen eingetragenen Verein.
Kritik
- Die Internetseite wird stets als "nicht-kommerzielles" Projekt dargestellt. Aufgrund der Tatsache, dass zahlreiche Werbeanzeigen von Google AdSense auf den Seiten angebracht sind, ist diese Selbstdarstellung jedoch stark zu bezweifeln. Tatsächlich dürfte es sich juristisch um ein Einzelunternehmen des Domaininhabers und Gründers Veit Kühne[3] handeln, was jedoch zu einer weiterreichenden Anbieterkennzeichnung verpflichtet, die nicht eingehalten wird. Auf der Internetseite wird derzeit kein Impressum angegeben.
- Nutzer beklagen öfter, dass es nicht erlaubt sei, im Forum der Internetseite Aspekte der Strategie der Organisation zu diskutieren.[4]
- Verschiedentlich wurde Zensur ausgeübt. So wurden z.B. eine Zeit lang persönliche Mitteilungen, die Bemerkungen über oder Hinweise auf andere Gastfreundschaftsnetzwerk nach freiem Ansatz, enthielten, abgefangen und kamen nicht an.[5]
Geschichte
Hospitality Club ist das Nachfolgeprojekt von Hospex, dem ersten Internet-basierten Gastfreundschaftsnetzwerk, das 1992 gegründet wurde und nicht mehr aktiv ist.[6] Im Frühjahr 2007 entstand BeWelcome als Abspaltung von Hospitality Club.
Siehe auch
- Couchsurfing – Ein weiterer Online-Gastgeberdienst
- BeWelcome – ein auf Open Source basierender Online-Gastgeberdienst
Weblinks
- hospitalityclub.org
- Erfahrungsbericht Ungarn einer Journalistin der Zeitung 'Die Zeit'
- Bericht über 'Hospitality Club' im NZZ Folio
Quellen
Wikimedia Foundation.