Fritz Kühne

Fritz Kühne

Fritz Kühne (* 14. Juni 1883 in Neukirch; † 5. April 1972 in Paderborn) war ein deutscher Offizier, zuletzt Generalleutnant im Zweiten Weltkrieg

Inhaltsverzeichnis

Leben

Kühne besuchte von 1899 bis 1903 die Kadettenanstalt Wahlstatt und Groß-Lichterfelde.[1] Am 2. März 1902 trat er als Fähnrich dem Eisenbahn-Regiment Nr. 3 in Haunau bei, wo er am 27. Januar 1904 zum Leutnant befördert wurde. Vom 1907 bis Oktober 1913 fungierte Kühne als Adjutant des II. Bataillons. Zwischenzeitlich hatte man ihn von Oktober 1910 bis Juli 1913 an die Preußische Kriegsakademie kommendiert sowie am 16. Juni 1911 zum Oberleutnant befördert. Für ein halbes Jahr gehörte er dann von Oktober 1913 bis März 1914 dem Eisenbahn-Regiment Nr. 4 an. Darauf folgte seine Kommandierung zum Großen Generalstab.

Nach Ausbruch des Ersten Weltkriegs verblieb Kühne zunächst beim Großen Generalstab und wurde nach seiner Beförderung zum Hauptmann als Bataillonsführer im 4. Lothringischen Infanterie-Regiment Nr. 136 verwendet. Anschließend setzte man ihn in gleicher Funktion bei 4. Unter-Elsässischen Infanterie-Regiment Nr. 143 an der Front in Flandern ein. Ab Juni 1915 diente für dreieinhalb Monate im Stab des Chefs des Feldeisenbahnwesens. Dann folgte seine Versetzung bis April 1918 in den Großen Generalstab. Von kam Kühne im Anschluss zum Generalstab der 48. Reserve-Division. Ab Juni 1918 fungierte er als Erster Generalstabsoffizier im Stab der 19. Reserve-Division, wo er über das Ende des Krieges hinaus bis Januar 1919 tätig blieb.

Ab Januar 1919 übernahm er Aufgaben zur besonderen Verwendung im Generalkommando Lüttwitz. Mit dem 1. Oktober 1920 kam er zum Stab der 2. Division nach Stettin. Vom 1. Oktober 1922 bis zum 30. August 1924 war er Kompaniechef im 3. (Preußisches) Infanterie-Regiments im Kreis Marienburg bei Hildesheim und wurde zwischenzeitlich am 1. März 1924 zum Major befördert. Mit Wirkung vom 1. Oktober 1924 erfolgte seine Versetzung in das Reichswehrministerium als Referent. Am 1. Februar 1927 wurde er zum Kommandeur des II. Bataillons des 7. (Preußisches) Infanterie-Regiments in Hirschberg im Riesengebirge ernannt. Dies war eine Einheit der Gebirgsjäger.

Nachdem Kühne am 1. Februar 1929 Oberstleutnant geworden war, wurde er am 1. April 1929 nach Berlin versetzt. Hier war er Leiter der Heeres-Transportgruppe im Truppenamt im Reichswehrministerium, wobei der Name Truppenamt ein Tarnname für den zukünftigen Generalstab war. Als Oberst (seit 1. Oktober 1931) ernannte man ihn dann am 1. Oktober 1932 zum Kommandeur des 2. (Preußisches) Infanterie-Regiments in Allenstein. Hier beförderte man ihn am 1. August 1934 zum Generalmajor und ernannte ihn kurz darauf am 1. Oktober 1934 zum Leiter der Heeresdienststelle Dortmund.

Das Kommando über die 26. Infanterie-Division übernahm er am 7. März 1936. Mit diesem Kommando wirkte er an der Rheinlandbesetzung mit. Aus dem aktiven Dienst schied er am 31. Oktober 1938 aus.

Im Zuge der Vorbereitung zum Polenfeldzug wurde er wieder aktiviert und übernahm am 26. August 1938 das Kommando über die 253. Infanterie-Division bis zum 7. März 1941. Anschließend führte er die 526. Infanterie-Division bis zum 15. März 1944. Am 30. Juni 1944 wurde sein Mobilmachungbestimmung aufgehoben. Danach übernahm er kein Kommando mehr.

Auszeichnungen

Literatur

  • Dermot Bradley: Die Generale des Heeres 1921-1945 Band 7: Knabe-Luz; Biblio Verlag, Bissendorf 2004; ISBN 3-7648-2902-8, S. 288-289

Einzelnachweise

  1. Morgen-Ausgabe des Westdeutschen Beobachters vom Donnerstag, dem 29. Oktober 1936.
  2. a b c d e f g h i Rangliste des Deutschen Reichsheeres, Hrsg.: Reichswehrministerium, Mittler & Sohn Verlag, Berlin 1930, S.116
  3. Klaus D. Patzwall und Veit Scherzer: Das Deutsche Kreuz 1941-1945, Geschichte und Inhaber Band II, Verlag Klaus D. Patzwall, Norderstedt 2001, ISBN 3-931533-45-X, S.547

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