Veit Relin

Veit Relin

Veit Relin (* 24. September 1926 in Linz; eigentlich Josef Pichler) ist ein österreichischer Schauspieler, Drehbuchautor und Regisseur.

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Leben und Wirken

Der Sohn eines Polizisten stand im Alter von zwölf Jahren als Statist am Landestheater Linz erstmals auf der Bühne. Er besuchte nach dem Realgymnasium das Max-Reinhardt-Seminar in Wien. Gleichzeitig studierte er Malerei an der Wiener Kunstakademie. Sein Debüt gab er 1945 am Landestheater Innsbruck als Spielansager bei einer Aufführung von Jedermann.

Es folgten Engagements am Landestheater Linz (1945/46), an der Insel in Wien (1946/47), Burgtheater (1947/48), Theater in Chur und Sommertheater in Winterthur (1949/50), Scala Wien (1950 bis 1952), Landestheater Salzburg (1952/53), Bayerisches Staatsschauspiel in München (1953), Staatstheater Kassel (1953 bis 1955) und die Städtischen Bühnen Frankfurt (1956/57), wo er erstmals als Bühnenbildner tätig war.

1960 bis 1962 spielte er wieder am Burgtheater. 1960 gründete er das Atelier-Theater am Naschmarkt in Wien, das er bis 1967 leitete. Er inszenierte dort unter anderem Oskar Kokoschkas Orpheus und Eurydike und die Uraufführung von Picassos Wie man Wünsche am Schwanz packt.

Von 1964 an ging Relin mit seiner späteren Frau, der Schauspielerin Maria Schell auf Tourneen und arbeitete als Schauspieler und Regisseur für das Fernsehen. 1976 übernahm er in Sommerhausen bei Würzburg das 1950 von Luigi Malipiero gegründete Sommerhäuser Torturmtheater in einem kleinen Turm über einem alten Stadttor. Dort inszenierte er einige Uraufführungen wie Fred Viebahns Blutsschwestern und Hans Krendlesbergers Ich hab genug, ich bleib im Bett sowie 1985 die deutsche Erstaufführung von Edward Albees Der Mann, der drei Arme hatte.

Seitdem wohnt er auch vorwiegend in Sommer- sowie Winterhausen. Seit 1950 trat er als Maler hervor, beteiligte sich an Ausstellungen und benutzte das Torturmtheater als Galerie für seine Bilder. Relin war von 1966 bis 1986 in zweiter Ehe mit Maria Schell verheiratet. Aus dieser Ehe entstammt Marie-Theres Relin (* 1966).

Filmografie (als Schauspieler)

  • 1947: Macht im Dunkel
  • 1950: Eroica
  • 1958: Ein gewisser Judas
  • 1960: Das weite Land
  • 1960: Gustav Adolfs Page
  • 1961: Familienpapiere
  • 1963: Die Unzufriedenen (Regie)
  • 1965: Nora oder Ein Puppenheim
  • 1965: Protektionskind
  • 1967: Der Gürtel
  • 1969: Die ungarische Hochzeit
  • 1969: Schrei vor dem Fenster (Serie Der Kommissar)
  • 1970: Komm nach Wien, ich zeig dir was
  • 1970: La provocation
  • 1971: Liebe unter siebzehn (auch Regie und Drehbuch)
  • 1972: Chamsin (Regie und Drehbuch)
  • 1972: Die Pfarrhauskomödie (auch Regie und Drehbuch)
  • 1973: Immobilien
  • 1973: So Long, Charlie (Serie Assignment Vienna)
  • 1975: So oder so ist das Leben (auch Regie)
  • 1975: Die letzten Ferien
  • 1977: Die Dienstreise (Serie Der Alte)
  • 1980: Unstillbarer Hunger (Serie Derrick)
  • 1980: Endstation Freiheit
  • 1980: Und die Tuba bläst der Huber (Serie) [1]
  • 1982: Familien-Bande (Serie)
  • 1984: Der Muffl oder Frühere Verhältnisse (Serie Die Stadtschreiber, auch Regie)
  • 1995: Ein schwerer Weg (Serie Unsere Schule ist die Beste)

Auszeichnungen

Literatur

  • Ödön von Horváth, Veit Relin (Hrsg.), Estella Schmid: Don Juan kommt aus dem Krieg. Schauspiel in 24 Bildern. Programmheft 2/64–65. Atelier Theater am Naschmarkt, Wien 1964. [2]
  • Ernst Kamnitzer, Veit Relin (Hrsg.): Die Nadel. Lustspiel in drei Akten. (Nach Plänen von Carl Sternheim). Programmheft 2/66. Atelier Theater am Naschmarkt, Wien 1966. [3]
  • Wilhelm Deutschmann (Red.), Veit Relin (Ill.): Veit Relin. Was er treibt, tut er aus Liebe. Rohrfedertuschbegegnungen einer aufregenden Zeitspanne. Zeichnungen, Aquarelle, Ölbilder, Objekte. Briefe von historischem Wert. Unangenehme Wahrheitsbeweise eines Emigrierten. 21. November 1991 bis 5. Jänner 1992. Sonderausstellung des Historischen Museums der Stadt Wien, Band 154. Eigenverlag der Museen der Stadt Wien, Wien 1991. [4]
  • Veit Relin: Masai mara, Kenya. Veit Relin porträtiert wilde Tiere in Afrika. Reim, Hamburg 1991, ISBN 3-87950-118-1.
  • Veit Relin (Ill.): Europäische Streichquartette. (Gezeichnet auf Schloss Schwanberg). Nummerierte Auflage. Relin, Sommerhausen 1993, ISBN 3-929998-00-9.
  • Erich Schneider, Veit Relin (Ill.), Lothar Schmidt-Mühlisch: Veit Relin, Akte. Das Japanpapier frisst sinnlich meine Tusche. (Berufsgenossenschaft der Chemischen Industrie (…), Hauptverwaltung, Heidelberg, Haus Maikammer, 24. April bis 27. Juli 2005. Städtische Sammlungen Schweinfurt, Galerie Alte Reichsvogtei, 19. Mai bis 10. September 2006). Vertretung des Freistaates Bayern beim Bund, September/Oktober 2006. Schweinfurter Museumsschriften, Band 129. Städtische Sammlungen, Schweinfurt 2005, ISBN 3-936042-12-8.
  • Eva-Maria Magel: Genialisch war sie ja sowieso. Wilde Jahre: Das Künstlerpaar Maria Schell und Veit Relin. In: Maja Keppler: Maria Schell. Deutsches Filmmuseum, Frankfurt am Main 2006, S. 124–. [5]

Einzelnachweise

  1. Dieter Schnabel: Zuweilen muss einer da sein, der gedenkt. Blätter der Erinnerung an Komponisten, Schriftsteller und Theaterleute. Dieter Schnabel, Ditzingen 2003, ISBN 3-8330-0015-5, S. 156, online, abgerufen am 6. November 2010.
  2. Permalink Österreichischer Bibliothekenverbund.
  3. Permalink Österreichischer Bibliothekenverbund.
  4. Permalink Österreichischer Bibliothekenverbund.
  5. Permalink Österreichischer Bibliothekenverbund.

Weblinks


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