Verband kommunaler Unternehmen

Verband kommunaler Unternehmen
Logo des Verbands kommunaler Unternehmen e.V.

Der Verband kommunaler Unternehmen e. V. (VKU) ist ein Interessenverband, der die Interessen der kommunalen Wirtschaft in den Bereichen Energie- und Wasserversorgung, Entsorgung und Umweltschutz vertritt. Bundesweit sind über 1.400 Mitgliedsunternehmen mit einem Gesamtumsatz von rund 92 Mrd. Euro und 240.000 Beschäftigten im VKU organisiert (Quelle: VKU, Stand: 2008). Präsident des VKU seit Juni 2007 ist der Oberbürgermeister von Hannover, Stephan Weil. Geschäftsführendes Präsidialmitglied ist Hans-Joachim Reck (seit 1. September 2007). Sitz des Verbandes ist Berlin. Daneben ist der VKU mit einem Büro in Brüssel vertreten und verfügt in den meisten Bundesländern über eine Landesgeschäftsstelle.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der VKU wurde 1949 in Rüdesheim am Rhein gegründet. Als Sitz des Verbandes wurde Köln gewählt. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren die kommunalen Versorgungsunternehmen in Bedrängnis geraten. Der VKU sollte eine effiziente Interessenvertretung garantieren und gleichzeitig die Leistungsfähigkeit der kommunalen Unternehmen stärken. Nach dem Zusammenbruch der DDR 1989 gründeten viele Städte und Gemeinden in Ostdeutschland kommunale Unternehmen zur Energie- und Wasserversorgung. Die Stromversorgung konnten die Stadtwerke erst später - gegen den Widerstand der großen Konzerne – übernehmen. Der VKU gewann 180 Mitgliedsunternehmen in den neuen Bundesländern hinzu.

Leitung

Präsidenten

  • 1949 – 1950: Oberbürgermeister Otto Ziebill, Nürnberg
  • 1950 – 1955: Oberstadtdirektor Walther Hensel, Düsseldorf
  • 1956 – 1965: Oberstadtdirektor Max Adenauer, Köln
  • 1966 – 1974: Oberbürgermeister Arnulf Klett, Stuttgart
  • 1975 – 1978: Bürgermeister Hans Koschnick, Bremen
  • 1979 – 1996: Oberbürgermeister Manfred Rommel, Stuttgart
  • 1996 – 2007: Oberbürgermeister Gerhard Widder, Mannheim
  • seit 2007: Oberbürgermeister Stephan Weil, Hannover

Hauptgeschäftsführer/Geschäftsführende Präsidialmitglieder

  • 1949 – 1956: Hermann Brügelmann (Hauptgeschäftsführer – HGF)
  • 1956 – 1970: Werner Jacobi, MdB (HGF)
  • 1970 – 1989: Karl Ahrens, MdB (Geschäftsführendes Präsidialmitglied – GPM)
  • 1989 – 1999: Felix Zimmermann (GPM)
  • 2000 – 2007: Michael Schöneich (GPM)
  • seit 2007: Hans-Joachim Reck (GPM)

Statistik

Wirtschaftliche Kennzahlen der 1.400 Mitgliedsunternehmen:

Umsatzerlöse: rund 92 Mrd. €
Anzahl der Beschäftigten: 240.000
Investitionen jährlich: 8.8 Mrd. €

(Stand 2010)

Beitrag der VKU-Mitgliedsunternehmen zur Energie- und Wasserversorgung bzw. Abwasserentsorgung

Strom/
Mio. kWh
Gas/
Mio. kWh
Wärme/
Mio. kWh
Wasser/
Mio. m³
Abwasser/
Mio. m³
Abgabe der VKU-Unternehmen 301.246 481.977 48.878 3.527 1.157
Deutschland insgesamt 529.1721 925.0001 97.222 4.670 10.3172
davon VKU (v. H.) 56,9 52,1 50,3 75,5 11,2

1 vorläufig
2 vorläufiger Wert aus 2004

Unterorganisationen

Dem VKU gehören folgende zwei Unterorganisationen an.

VKS im VKU

Der Verband kommunaler Abfallwirtschaft und Stadtreinigung (VKS im VKU) bündelt die Interessen von rund 400 Betrieben und Unternehmen der kommunalen Abfallwirtschaft und Stadtreinigung. Er ist ein Unterverein im VKU, Ergebnis der im Jahr 2003 erfolgten Fusionierung von VKU und VKS. Die Mitgliedsunternehmen des VKS im VKU sind zuständig für die Abfallentsorgung von rund 71 Mio. Menschen.

ASEW

Die Arbeitsgemeinschaft für sparsame Energie- und Wasserverwendung im VKU (ASEW) ist Teil des VKU. Sie wurde 1989 gegründet und in ihr sind über 250 Stadtwerke und Versorgungsunternehmen zusammengeschlossen, die nach eigenen Angaben den Ausbau der erneuerbaren Energien und die Verbesserung der Energieeffizienz fördern.

Die ASEW hat zwei Ökostrommarken entwickelt, die von den Mitgliedsunternehmen vertrieben werden.

  • Während die Marke „watergreen“ (RECS-Herkunftsnachweise) vom TÜV Nord zertifiziert ist, erfüllen energreen-Produkte (Aufpreismodell)die Kriterien des Grüner Strom Labels (GSL).
  • Seit dem 1. Januar 2010 bietet die ASEW den ASEW-Mitgliedsunternehmen unter der Marke „gasgreen“ ein Biogasprodukt mit zehnprozentiger Biogasbeimischung an. Die Zertifizierung erfolgt durch den TÜV Nord.

Weblinks


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