- TÜV NORD
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TÜV Nord AG Unternehmensform Aktiengesellschaft Gründung 1869 Unternehmenssitz Hannover, Deutschland Unternehmensleitung Guido Rettig
Mitarbeiter 7.528 (Jahresdurchschnitt 2007, umgerechnet auf Vollzeitbeschäftigte) Umsatz 737,9 Mio. Euro (2007) Bilanzsumme 958,0 Mio. Euro Branche Dienstleistungen Website Die TÜV Nord AG (eigene Schreibweise: „TÜV NORD Gruppe“) ist ein international tätiges Dienstleistungsunternehmen und neben dem TÜV Süd und dem TÜV Rheinland eine der drei im Wettbewerb stehenden TÜV-Gruppen in Deutschland.
Inhaltsverzeichnis
Unternehmensstruktur
Das Unternehmen ist eine technische Prüforganisation und agiert in den Geschäftsbereichen Mobilität, Industrie Services, International, Rohstoffe sowie Bildung und Personal. Es beschäftigt nach eigenen Angaben mehr als 8.000 Mitarbeiter, davon mehr als 6.300 mit technisch-naturwissenschaftlichem Hintergrund und ist in 70 Staaten Europas, Asiens, Afrikas und Amerikas tätig.
Das Unternehmen will durch ein Wachstumsprogramm mit einem Volumen von 250 Millionen Euro bis 2010 die Umsatzmilliarde erreicht haben.
Kennzahlen
Stand 2007 (Werte von 2006 in Klammern)
- Umsatz: 737,9 Mio. Euro (637,0 Mio. Euro)
- EBIT (Betriebsergebnis): 44,0 Mio. Euro (27,4 Mio. Euro)
- Mitarbeiter (umgerechnet auf Vollzeitbeschäftigte): 7.528 (Durchschnitt 2007; Vorjahr: 6.878)
Ursprünge der technischen Überwachung
Der Motor der Industrialisierung in Deutschland im 19. Jahrhundert war die Dampfmaschine, die zu einem wesentlichen Rationalisierungsschub führte. Zur Erzeugung des Dampfes wurden Dampfkessel entwickelt, deren Betriebsdrücke und Dampfleistungen stetig gesteigert wurden, aber immer wieder zu verheerenden Dampfkesselexplosionen führte. Begründet waren die Unfälle in mangelnden Kenntnissen bezüglich der Auslegung von drucktragenden Bauteilen, nicht standardisierte Werkstoffe, Mängel an Ausrüstungsteilen und auch fehlende Kenntnisse bei dem Betriebspersonal (Kesselwärter).
Zur Gewährleistung eines sicheren Betriebes erfolgte Ende der 1860er Jahre die Gründung regionaler Dampfkessel-Überwachungsvereine als Selbsthilfegemeinschaften der Dampfkesselbetreiber, so 1869 in Altona. Sie sollten Unfälle durch unabhängige Inspektionen vermeiden helfen. Die Zahl der Unfälle ging dadurch stark zurück. Im Laufe der Jahre erhielten diese DÜV weitere Aufgaben vom Staat übertragen. Am Anfang des 20. Jahrhunderts kam die Prüfung von Elektrotechnik hinzu. Aus den DÜV entstanden so Technische Überwachungsvereine als beliehene Unternehmer. In der Bundesrepublik waren die staatsentlastenden Tätigkeiten der Technischen Überwachungs-Vereine in der Gewerbeordnung festgeschrieben. Der Staat hatte somit hoheitliche Überwachungstätigkeiten auf Vereine übertragen, die dadurch eine Monopolstellung erhielten.
Waren früher viele kleine regionale Vereine tätig, sind es heute wenige große Unternehmen, die durch Fusionen und Zusammenschlüsse entstanden sind. Mittlerweile ist das Monopol der TÜVs durch entsprechende Änderungen in den relevanten Verordnungen (z. B. Betriebssicherheitsverordnung) aufgehoben worden.
Entwicklung des TÜV Nord
1992 erfolgte der Zusammenschluss von TÜV Norddeutschland, Hamburg und TÜV Nord, Rostock, zum TÜV Nord. Im gleichen Jahr schlossen sich der TÜV Hannover und TÜV Sachsen-Anhalt zum TÜV Hannover/Sachsen-Anhalt zusammen.
1997 kam es zur Vereinigung des TÜV Hannover/Sachsen-Anhalt und TÜV Nord zur TÜV-Nord-Gruppe, die im Jahre 2004 mit dem RWTÜV und dessen Tochtergesellschaft TÜViT zur neuen TÜV Nord Gruppe fusionierte.
Aufgrund der verabschiedeten Wachstumsstrategie wurden 2006 neben anderen die koreanische Prüfgesellschaft Inkoc und der belgische Lebensmittelzertifizierer Integra übernommen.
2007 gab es Bestrebungen zu einer Fusion der beiden Konzerne TÜV Süd und TÜV Nord, die Ende August 2007 eingestellt wurden[1].
2007 wurden neben anderen die Unternehmen DMT (Rohstofferkundung), Verebus (Niederlande: Bahn-Signalwesen, Ingenieurdienstleistungen und technisches Dokumentationswesen) und Delphos Akademie (Security) erworben.
Einzelnachweise
Weblinks
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