- Verstärkeramt
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Die veraltete Bezeichnung Verstärkeramt steht für kabelgebundene Relaisstationen welche elektrische Kommunikationssignale verstärken. Der Begriff stammt aus der Zeit, als insbesondere der Betrieb des öffentlichen Telefonnetzes unter staatliche Verwaltung fiel.
Mit Verstärkern (in der Anfangszeit mit Röhrenverstärkern) werden die Pegel von Telefon-, Radio- und Fernsehsignalen angehoben, um die Kabelverluste auf langen Leitungen auszugleichen.
Verstärkeramt Rheda-Wiedenbrück
Im Verstärkeramt Rheda-Wiedenbrück, das heute als Museum dient, kamen seit 1938 Röhrenverstärker mit Batteriebetrieb zum Einsatz. Die Betriebsdaten waren 220 Volt Anodenspannung, 180 Volt Schirmgitterspannung, 12,5 Volt Heizspannung im Nachladebetrieb und 40 Volt negative Gittervorspannung im Entladebetrieb (zur Vermeidung von Brummspannung) und Aufladung der zweiten Gittervorspannungsbatterie in Bereitschaft zur Umschaltung, wenn die erste Batterie sich dem Entladungspunkt näherte. Ein Notstromaggregat diente zur Stromausfallüberbrückung. Der Betrieb wurde 1995 eingestellt.
Verstärkeramt Frankfurt am Main
In dem an zentraler Stelle auf der Zeil in Frankfurt am Main betriebenen Fernmeldeamt wurden in den 1950er Jahren ein Trägerfrequenzverstärkeramt und ein Niederfrequenzverstärkeramt aufgebaut. Die benötigten Batterien waren damals die größte derartige Anlage der Deutschen Bundespost. Die Kapazität für die Anodenspannung betrug ca. 11.000 Ah, die für die negativen 60 V Gittervorspannung ca. 16.000 Ah. Ihr Gesamtgewicht betrug etwa 500 Tonnen. Zum Befüllen waren über 120 Tonnen Batteriesäure nötig.
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