- Baumfrösche
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Laubfrösche i.w.S. Rotaugenlaubfrosch (Agalychnis callidryas)
Systematik Reihe: Landwirbeltiere (Tetrapoda) Klasse: Lurche (Amphibia) Unterklasse: Lissamphibia Ordnung: Froschlurche (Anura) Unterordnung: Neobatrachia Familie: Laubfrösche i.w.S. Wissenschaftlicher Name Hylidae Rafinesque, 1815 Unterfamilien - Hylinae
- Pelodryadinae
- Phyllomedusinae
Die Familie der Laubfrösche (Hylidae) besteht aus überwiegend kletternden Froschlurchen, deren Arten weltweit verbreitet sind. Die größte Vielfalt erreichen sie in der Neuen Welt. Es sind mehr als 800 Arten bekannt, womit es sich um die artenreichste Familie in der Klasse der Amphibien nach den Südfröschen handelt.
Inhaltsverzeichnis
Merkmale, Verhalten
Es besteht eine große Formenfülle; gemeinsame Merkmale zu benennen, ist nicht einfach (zum Knochenbau vergleiche: Neobatrachia). Laubfrösche im weiteren Sinne haben in der Regel eine glatte Haut, recht lange Sprungbeine und leben überwiegend auf Büschen, Bäumen und anderen Pflanzen. Dank ihrer charakteristischen Haftscheiben an den Finger- und Zehenenden können sie ausgezeichnet klettern. Diese Verhaltensweise wird außerdem durch einen Zwischenknorpel vor den Endgliedern der Finger unterstützt, der ihnen Greifbewegungen ermöglicht.
Zum Ablaichen suchen die meisten Arten nachts kleine Weiher oder andere Wasseransammlungen auf und setzen oft sehr kleine Eiklumpen ins Wasser ab; es gibt aber auch abweichende Formen der Laichablage auf Blättern (vergleiche beispielsweise Makifrösche) und von Brutpflege. Die Männchen verfügen nicht selten über eine große kehlständige Schallblase, mit der sie laute Paarungsrufe erzeugen. Beim Amplexus klammern sie die Weibchen unmittelbar hinter den Vorderbeinen.
Verbreitung
Besonders viele Vertreter dieser Familie bewohnen die tropischen Regenwälder der Erde, speziell auch in Lateinamerika. Im Einzelnen kommen Laubfrösche in Nord- und Südamerika, auf Karibischen Inseln, in Australien und Neuguinea, mit wenigen Arten in den gemäßigten Zonen Eurasiens (von Europa bis zum Japanischen Archipel) und mit lediglich einer Art, dem Mittelmeer-Laubfrosch, am Nordwestrand Afrikas vor. (In den größten Teilen Afrikas fehlt die Familie; stattdessen finden sich hier unter anderem die recht ähnlich aussehenden Ruderfrösche sowie die Riedfrösche.) Auf Pazifikinseln wie Neukaledonien, Vanuatu, Guam sowie auf Neuseeland wurden einzelne Laubfroscharten vom Menschen eingeführt.[1]
Systematik
Die systematische Zusammenstellung der Familie der Laubfrösche wird kontrovers diskutiert. Je nachdem, ob molekularbiologische oder morphologische Vergleichsmerkmale im Vordergrund stehen, werden von verschiedenen Autoren stark abweichende Übersichten vorgeschlagen. Die umfassendste Revision der letzten Jahre ergab eine Fülle von Umsortierungen und Neubenennungen.[2] Unter anderem wurden die bisherige Unterfamilie Hemiphractinae komplett ausgegliedert und unter anderem zu den Südfröschen gestellt, es wurden neue Gattungen etabliert und Arten innerhalb der Gattungen neu zugeordnet. So blieben in der vormals mit über 300 Arten umfangreichsten Gattung Hyla, der auch der einzige mitteleuropäische Vertreter der Familie, der Europäische Laubfrosch angehört, nur noch etwas mehr als 30 Arten übrig. Auch die hier vorgestellte Übersicht [3] stellt keine abschließend „fertige“ Systematik der Familie Hylidae dar.
(Bearbeitungsstand: Mai 2008)
Unterfamilie: Hylinae Rafinesque, 1815
- Acris Duméril & Bibron, 1841
- Anotheca Smith, 1939 – Kronenlaubfrosch
- Aparasphenodon Miranda-Ribeiro, 1920
- Aplastodiscus Lutz, 1950
- Argenteohyla Trueb, 1970
- Bokermannohyla Faivovich, Haddad, Garcia, Frost, Campbell & Wheeler, 2005
- Bromeliohyla Faivovich, Haddad, Garcia, Frost, Campbell & Wheeler, 2005
- Charadrahyla Faivovich, Haddad, Garcia, Frost, Campbell & Wheeler, 2005
- Corythomantis Boulenger, 1896
- Dendropsophus Fitzinger, 1843
- Duellmanohyla Campbell & Smith, 1992
- Ecnomiohyla Faivovich, Haddad, Garcia, Frost, Campbell & Wheeler, 2005
- Exerodonta Brocchi, 1879
- Hyla Laurenti, 1768 – Laubfrösche
- Hyloscirtus Peters, 1882
- Hypsiboas Wagler, 1830
- Isthmohyla Faivovich, Haddad, Garcia, Frost, Campbell & Wheeler, 2005
- Itapotihyla Faivovich, Haddad, Garcia, Frost, Campbell & Wheeler, 2005
- Megastomatohyla Faivovich, Haddad, Garcia, Frost, Campbell & Wheeler, 2005
- Myersiohyla Faivovich, Haddad, Garcia, Frost, Campbell & Wheeler, 2005
- Nyctimantis Boulenger, 1882
- Osteocephalus Steindachner, 1862
- Osteopilus Fitzinger, 1843 – siehe z. B. Kuba-Laubfrosch
- Phyllodytes Wagler, 1830
- Plectrohyla Brocchi, 1877
- Podonectes Steindachner, 1864 [4]
- Pseudacris Fitzinger, 1843
- Pseudis Wagler, 1830 – siehe z. B. Pseudis paradoxa
- Pternohyla Boulenger, 1882
- Ptychohyla Taylor, 1944
- Scarthyla Duellman & de Sá, 1988
- Scinax Wagler, 1830
- Smilisca Cope, 1865 – siehe z. B. Costa-Rica-Laubfrosch
- Sphaenorhynchus Tschudi, 1838
- Tepuihyla Ayarzagüena, Señaris & Gorzula, 1993
- Tlalohyla Faivovich, Haddad, Garcia, Frost, Campbell & Wheeler, 2005
- Trachycephalus Tschudi, 1838 – Giftlaubfrösche (auch: Krötenlaubfrösche)
- Triprion Cope, 1866
- Xenohyla Izecksohn, 1998
Unterfamilie: Pelodryadinae Günther, 1858
- Cyclorana Steindachner, 1867 [5]
- Litoria Tschudi, 1838 – Australische Laubfrösche (z. B.: Korallenfinger)
- Nyctimystes Stejneger, 1916 [6]
Unterfamilie: Phyllomedusinae Günther, 1858 – Greiffrösche
- Agalychnis Cope, 1864 – Rotaugenlaubfrösche
- Cruziohyla Faivovich, Haddad, Garcia, Frost, Campbell & Wheeler, 2005
- Hylomantis Peters, 1873
- Pachymedusa Duellman, 1968
- Phasmahyla Cruz, 1991
- Phrynomedusa Miranda-Ribeiro, 1923
- Phyllomedusa Wagler, 1830 – Makifrösche
Siehe auch: Systematik der Amphibien, mit Referenzen für die hier gebräuchliche Taxonomie der Amphibien (älterer Bearbeitungsstand!).
Ferner Informationen zu einem völlig neuen, phylogenetisch basierten Systematik-Modell.Quellen
Einzelnachweise, Anmerkungen
- ↑ American Museum of Natural History (AMNH): Amphibian Species of the World
- ↑ J. Faivovich, C.F.B. Haddad, P.C.A. Garcia, D. R. Frost, J. A. Campbell & W.C. Wheeler: Systematic Review of the Frog Family Hylidae, with special Reference to Hylinae: Phylogenetic Analysis and Taxonomic Revision. Bulletin of the American Museum of Natural History, 294: 240 S., New York 2005 (PDF-Onlineversion)
- ↑ Diese orientiert sich an: Amphibiaweb.org unter Einbeziehung von American Museum of Natural History (AMNH): Amphibian Species of the World
- ↑ Arten dieser Gattung werden von anderen Autoren der Gattung Pseudis zugeordnet; vgl.: AMNH
- ↑ Diese Gattung wird von anderen Autoren nicht mehr als eigenständig angesehen; vgl.: AMNH
- ↑ Diese Gattung wird von anderen Autoren nicht mehr als eigenständig angesehen; vgl.: AMNH
Weblinks
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