Vicia cassubica

Vicia cassubica
Kassuben-Wicke
Kassuben-Wicke (Vicia cassubica)

Kassuben-Wicke (Vicia cassubica)

Systematik
Ordnung: Schmetterlingsblütenartige (Fabales)
Familie: Hülsenfrüchtler (Fabaceae)
Unterfamilie: Schmetterlingsblütler (Faboideae)
Tribus: Fabeae
Gattung: Wicken (Vicia)
Art: Kassuben-Wicke
Wissenschaftlicher Name
Vicia cassubica
L.
Illustration.
Blüten- und Fruchtstand.
Reife Hülsen.

Die Kassuben-Wicke (Vicia cassubica) ist ein in Mitteleuropa nur stellenweise verbreitete Pflanzenart aus der Gattung Wicken (Vicia) in der Unterfamilie der Schmetterlingsblütler (Faboideae) innerhalb der Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae).

Inhaltsverzeichnis

Habitus und Laubblätter

Die Kassuben-Wicke ist eine ausdauernde krautige Pflanze mit ästiger, kriechender Grundachse und kurzen, dicken Bodenausläufern. Der Stängel ist meist einzeln, einfach oder ästig, meist aufrecht, seltener niederliegend oder kletternd, 30 bis 60 cm lang, kantig und wie die Laubblätter mehr oder weniger kurz und weich behaart bis verkahlend.

Die wechselständigen Laubblätter sind etwa 5 bis 13 cm lang, paarig gefiedert, mit meist schwachen, einfachen oder ästigen Ranken und 9 bis 11 Paar Fiederblättchen ausgestattet. Die Fiederblättchen sind kurz gestielt, elliptisch bis länglich-lanzettlich, etwa 12 bis 15 mm lang und 5 bis 7 mm breit, meist abgerundet und mit scharf abgesetztem Spitzchen versehen. Sie besitzen zahlreiche, in einem Winkel von etwa 45 Grad abgehende, netzig verbundene Seitennerven, sind trübgrün, beiderseits behaart bis ganz kahl.

Die Nebenblätter sind etwas schmäler als der Stängel, halbpfeil- bis halbspießförmig und meist ganzrandig.

Blütenstände und Blüten

Die traubigen Blütenstände sind etwa 5 bis 8 cm lang, kürzer bis so lang wie die Laubblätter, mehr oder weniger deutlich einseitig und tragen zehn bis zwölf Blüten. Die zygomorphen Blüten sind 9 bis 12 mm lang und sitzen an 2 bis 3 mm langen Stielen. Der Kelch ist glockig, schief gestutzt und besitzt kurze Zähne. Die oberen sind kurz dreieckig, die unteren pfriemlich und höchstens so lang wie die Röhre. Die Kronblätter sind von ähnlicher Form wie bei Vicia cracca. Die Fahne ist rotviolett, dunkler geadert und wenig länger als die weißlichen, vorn bläulichen Flügel und das weißliche, vorn mehr oder weniger violette Schiffchen.

Die Kassuben-Wicke blüht in den Monaten Juni und Juli.

Früchte und Samen

Die Hülsenfrüchte sind deutlich gestielt, etwa 1,5 bis 2,5 cm lang und 6 bis 8 mm breit, eirauten-förmig, flach, kahl, glatt und lebhaft kastanienbraun gefärbt. Sie enthalten ein bis drei Samen.

Die Samen sind eiförmig-kugelig, etwas abgeflacht, etwa 4 mm lang, glatt, gelbbraun bis olivgrün gefärbt und mehr oder weniger heller gefleckt.

Die Samen der Kassuben-Wicke werden vermutlich durch Hühnervögel verbreitet.

Verbreitung und Standortbedingungen

Die Kassuben-Wicke ist im nördlichen und östlichen Mitteleuropa bis Süd-Skandinavien, Russland, Ukraine, Krim, Kleinasien, Balkan und auf den Apenninen beheimatet. Vicia cassubica ist ein gemäßigt-kontinentales bis submediterranes Florenelement.

Die Kassuben-Wicke zeigt pontische Verbreitung. Es wird vermutet, dass sie aus den Donau- und Sudetenländern ins Oder- Elbe- und Rheingebiet (inzwischen fehlend) eingewandert ist. Die Vorkommen im östlichen Deutschland und in Südschweden haben jedoch kaum reliktartigen Charakter; hier kommt sie häufiger vor. In Österreich findet man Vicia cassubica zerstreut bis selten, während sie in der Schweiz ganz fehlt.

Die Kassuben-Wicke wächst in trockenen Laub- und Nadelwäldern sowie auf Waldwiesen.

Literatur

  • Hegi: Illustrierte Flora von Mitteleuropa. 1975, Verlag Paul Parey, Berlin und Hamburg, ISBN 3-489-70020-1
  • Garcke: Illustrierte Flora. 1972, Verlag Paul Parey, ISBN 3-489-68034-0
  • Sebald, Seybold, Philippi: Die Farn- und Blütenpflanzen Baden-Württembergs. 1990, Ulmer Verlag, Stuttgart, ISBN 3-8001-3323-7
  • Adler, Oswald, Fischer: Exkursionsflora von Österreich. 1994, Ulmer Verlag, Stuttgart und Wien, ISBN 3-8001-3461-6
  • Binz, Heitz: Schul- und Exkursionsflora für die Schweiz. 1986, Schwabe & Co. AG, Basel, ISBN 3-7965-0832-4
  • Oberdorfer: Pflanzensoziologische Exkursionsflora. 1990, Ulmer Verlag, Stuttgart, ISBN 3-8001-3454-3

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