Videomeßprojektor

Videomeßprojektor

Ein Videomessprojektor ist ein Gerät zur Bestimmung geometrischer Maße durch Videoprojektion bzw. Bilderfassung an technischen Produkten. Es ist zur Messung von Längen, Radien, Durchmessern und Winkeln geeignet. Auch Gewinde, Bohrungsabstände und Öffnungsmaße können gemessen werden. Die Technologie des Videomessprojektors basiert auf der kontinuierlichen Weiterentwicklung des Ur-Bildverarbeitungssystemes Optoluchs aus dem Jahre 1988.

Inhaltsverzeichnis

Aufbau

Videomessprojektor

Ein Videomessprojektor besteht grundsätzlich aus einem industriellen Bildverarbeitungssystem mit einer Kamera, Optik, Monitor und einer entsprechenden Bildauswertungssoftware. Eine Beleuchtung und eine Stativmechanik komplettieren das Gerät.

Funktionsweise

Zum Vermessen von Längen, Radien, Durchmessern und Winkeln erfasst eine digitale Messkamera mit einem Bildaufnehmer von bis zu 4 oder mehr Megapixel bei Durchlicht- oder Auflichtbeleuchtung ein Bild von dem zu vermessenden Produkt, das auf einer Glasmessfläche positioniert ist, und zeigt es an einem Bildschirm an. Ein hochwertiges Messobjektiv mit fester Brennweite und invariantem Abbildungsverhalten bildet das Schattenprofil des Produkts auf den Sensor der Kamera ab. Der Bediener setzt manuell mit einem Cursor die Messbereiche. In diesen Bereichen wird anschließend softwaremäßig nach der genauen Lage der Messkanten gesucht und das Maß wird nach einer vorgewählten Messvorschrift errechnet. Messvorschriften sind z. B. Längen-, Radius-, Durchmesser- oder Winkelmessung.

Je nach gewählter Messvorschrift errechnet der Prozessor das Istmaß und vergleicht es mit dem Sollmaß unter Berücksichtigung von Toleranzeingaben.

Die Messgenauigkeit solcher Systeme hängt von der Größe der zu vermessenden Objekte und der Auflösung der verwendeten Kamera ab.

Eigenschaften und Einsatzfeld für Videomessprojektoren

Fertigungsfirmen stehen oft vor der Aufgabe, aus einer Serienfertigung Stichproben zu entnehmen und diese zu vermessen. Je nach Zielsetzung und Losgrößen kann die Stichprobengröße zwischen 25 und 500 Stück liegen. Der Videomessprojektor eignet sich speziell zur Ausführung derartiger Messaufgaben aus der Fertigungskontrolle oder Wareneingangsprüfung. Im Bezug auf Messverfahren, Messgenauigkeit, Messzeiten, Ergebnisdokumentation, Prozessfähigkeit und Bedienbarkeit zeigt das Gerät besonders hervorragende Vorteile.

Nachteilig an dem Verfahren ist, dass sich in einer Aufspannung nur die Maße abnehmen lassen, die in der Silouette erkennbar sind.

Messverfahren

Das Messgerät bedient sich modernster Videomesstechnik mit automatischer Messkantenantastung und erhöhter Auflösung.

Messgenauigkeit

Die Messfeldauflösung liegt bei einer Messfeldgröße von 130mm x 100mm bei 0,001mm. Je nach Messaufgabe und Objektkantenqualität können Messgenauigkeiten von 0,01mm erreicht werden.

Messzeiten

Die Einrichtzeit einer Messaufgabe mit 3 Massen liegt bei ca. 10 Minuten. Die Messzeit für die Vermessung der 3 Maße liegt bei unter einer Sekunde. Die Zykluszeit bei manueller Teilezu- und Teileabführung liegt bei ca. 5 Sekunden, so dass eine Stichprobenmessung von 100 Teilen innerhalb von 30 Minuten komplett erledigt sein kann.

Ergebnisdokumentation

Pro Messung wird das Messergebnis als ASCI - Wert abgelegt und in einer Gaußstatistik und einer Verlaufsstatistik dargestellt.

Bedienbarkeit

Das Messaufgabeneinrichten ist so einfach wie das Messen mit einem Messschieber.

Das Vermessen von Serienteilen ist ein Mausklick.

Bedien- und Messfeld

Anwendung

Videomessprojektoren werden hauptsächlich in Fertigungsbetrieben (Drehereien, Stanzereien, Kunststoffspritzgießereien) im Rahmen der Qualitätssicherung zur Produktvermessung eingesetzt. Hier eignen sich die Geräte in besonderem Maße zur Durchführung von präzisen Messungen im Rahmen von fertigungsbegleitenden Stichprobenkontrollen. Die Anwender erreichen dabei einen erheblichen Effektivitätsvorteil, eine hohe Messgenauigkeit sowie eine Vereinfachung der Tätigkeit "Produktvermessung" durch die einfache Handhabbarkeit des Messgerätes.


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