- Vier-Stufen-Methode
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Zum Vermitteln umfangreicher, noch nicht gelernter Tätigkeiten ist es sinnvoll, eine methodische, also planmäßige und schrittweise Form der Arbeitsunterweisung zu verwenden, wie sie die Vier-Stufen-Methode darstellt.[1]
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Methode stammt aus dem im Zweiten Weltkrieg in den USA entwickelten „Training Within Industry“[2]. Insbesondere der Teil „Job Instruction“ (Mitarbeiterunterweisung) hat in Deutschland rasch Verbreitung gefunden.[3] Dessen Kern ist die Vier-Stufen-Methode, die 1951 Eingang in die REFA-Methodenlehre fand.[1]
Voraussetzungen und Anwendung
Die Vier-Stufen-Methode ist handlungsorientiert und daher immer dann geeignet, wenn es darum geht, die Ausführung einer Arbeitsaufgabe zu erlernen. Damit ist sie an das Vorliegen folgender Voraussetzungen gebunden:[1]
- Die zu erlernende Arbeit muss im Bereich manueller oder schemahafter Arbeiten liegen.
- Die zu vermittelnde Arbeit muss auf einer Verbindung von Hand - Arbeitsmittel - Arbeitsobjekt beruhen.
- Sie sollte kurzzyklisch mit einfach strukturierten Arbeitsfolgen sein
- Es muss sich um eine klar definierte Arbeit handeln, sprich die Arbeitsfolge muss festliegen, wiederholt werden, so dass ein automatisierter Ablauf der Bewegungen entstehen kann.
Der wesentliche Teil der Vier-Stufen-Methode vollzieht sich am Arbeitsplatz. Diese Methode ist geeignet, um manuelle Fertigkeiten und praktische Tätigkeiten (psychomotorische Lernziele) einzuüben. Ziel ist eine Automatisierung von praktischen Tätigkeiten. Sie soll Auszubildende (Schüler) zum selbstständigen Anwenden verhelfen und kann als aktive Lehrmethode bezeichnet werden. Dennoch zählt sie zu den klassischen Unterweisungsmethoden, da die Schüler anschließend Transferprobleme aufzeigen.
Beschreibung der Methode
Die Methode besteht aus den folgenden vier Stufen:
- Vorbereiten der Auszubildenden durch den Ausbilder: Der Ausbilder versucht, bei den Auszubildenden Interesse zu wecken, indem er die Tätigkeit und deren Bedeutung vorstellt. Er stellt das Material zur Verfügung und versucht, die Kenntnisse der Schüler zu erforschen.
- Vorführung und Erklärung des Ausbilders: Der Ausbilder zerlegt die Tätigkeit und erklärt dabei, was, wie und warum er dies tut. Gegebenenfalls kann er einige Schritte wiederholen und dabei die Kernpunkte hervorheben. Anschließend führt er den gesamten Arbeitsvorgang vor und ermutigt die Schüler zum Nachmachen.
- Nachmachen unter Anleitung: Die Schüler machen den Vorgang nach. Dabei sollen sie das Was, Wie und Warum versprachlichen und somit eigene Verständnisprobleme selbst erkennen. Fortschritte sollen vom Ausbilder sofort gelobt und Fehler korrigiert werden.
- Selbstständig üben und arbeiten lassen: Bis zur Festigung kontrolliert der Ausbilder die Tätigkeit und gibt lobende Worte bei Beherrschung.
Siehe auch
Fußnoten
- ↑ a b c REFA Verband für Arbeitsstudien und Betriebsorganisation e. V. (Hrsg.): Methodenlehre der Betriebsorganisation : Arbeitspädagogik. München: Hanser, 1987. - ISBN 3-446-14240-1. S. 133 f.
- ↑ Training Within Industry in der englischen Wikipedia
- ↑ Georg, Walter; Grüner, Gustav; Krahl, Otto: Kleines Berufspädagogisches Lexikon. Bielefeld: Bertelsmann, 1991. - ISBN 978-3763900015. S. 212.
Kategorien:- Arbeitsstudium
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