- A. C. Swinburne
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Algernon Charles Swinburne (* 5. April 1837 in London; † 10. April 1909 ebenda) war ein Dichter und Autor in der viktorianischen Zeit. Sein frühes dichterisches Schaffen kreiste um Themen wie Sadomasochismus, Todessehnsucht, lesbische Phantasien oder anti-christliche Einstellungen und wurde als großer literarischer Skandal aufgenommen.
Swinburne stammte aus reichem Hause und studierte von 1856 bis 1860 am Balliol College an der Universität Oxford, wo er mit der präraffaelitischen Bewegung in Kontakt kam. 1865 zog er mit dem Versdrama Atalanta in Calydon und dem darin gezeigten Talent im Umgang mit Wörtern, Reim und Rhythmus Aufmerksamkeit auf sich. Der erste Band der Poems and Ballads löste 1866 besonders wegen der Darstellung sadomasochistischer Erotik einen literarischen Skandal aus. Es ist bekannt, dass Swinburne lebenslang eine starke Affinität zum Thema Spanking hatte. Die 1871 veröffentlichten Songs before Sunrise sind von Swinburnes Bewunderung für den Demokraten und Freiheitskämpfer Giuseppe Mazzini inspiriert. In der Elegie Ave Atque Vale aus dem zweiten Band der Poems and Ballads (1878) äußert sich Swinburnes Vorliebe für Charles Baudelaire.
Nach einem (unter anderem dauerhaftem Alkoholmissbrauch zugeschriebenen) gesundheitlichen Zusammenbruch 1879 wurde Swinburne von seinem Freund, dem Dichter und Kritiker Theodore Watts-Dunton aufgenommen und lebte bis zu seinem Tod mit in dessen Haus in Putney, London. Das Spätwerk ist zunehmend mehr der Philosophie und Literaturkritik zugewandt. Insbesondere beschäftigte sich Swinburne mit Shakespeare, Maria Stuart und der Tristan und Isolde-Sage.
Werke (unvollständig)
- The Queen Mother (1860)
- Rosamond (1860)
- Chastelard (1865)
- Atalanta in Calydon (1865)
- Poems and Ballads (1866)
- Songs before Sunrise (1871)
- Bothwell (1874)
- Poems and Ballads II (1878)
- Study of Shakespeare (1880)
- Mary Stuart (1881)
- Tristram of Lyonesse (1882)
- On The Russian Persecution Of The Jews (1882)
- Mario Falerio (1885)
- The Age of Shakespeare (1909)
- Lesbia Brandon (posthum 1952)
Literatur
- Catherine Maxwell: Swinburne Northcote House, Tavistock 2006 ISBN 0-7463-1106-0
- Stefan Ripplinger: Und vergib uns unsere Unschuld. Er war der Perverse für alle Fälle...Zum 100. Todestag in: jungle world Beilage Dschungel, 9. 4. 2009, S. 7 ff. [1]
- Christian Enzensberger: Viktorianische Lyrik. Tennyson und Swinburne in der Geschichte der Entfremdung Carl Hanser, München 1997 ISBN 344611226X (Habil.schrift München, Univ. 1969; bei DNB nur ohne ISBN gelistet)
- Rikky Rooksby: A. C. Swinburne. A Poet's Life Scolar/ Ashgate, Aldershot 1997 ISBN 1859280692
- ders. & Nicholas Shrimpton (Hg): The Whole Music of Passion. New Essays on Swinburne Scolar, ebd. ISBN 085967925X
- A. C. Swinburne & L. M. Findlay (Hg): Selected Poems Carcanet, Manchester 1982; Reprint: Carcanet/ Fyfield Books, ebd 1987/88 ISBN 0856357286; wieder: Routledge, N. Y. 2002 ISBN 0415942381 Paperback & ISBN 0415942373 (Hardcover) Index, einige Gedichte sowie Liste der Gedichtanfänge beim engl. Amazon
Weblinks
- Literatur von und über Algernon Swinburne im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Werke von Charles Algernon Swinburne im Project Gutenberg
- Biographische Information
- Swinburnes Rezension der „Fleurs du mal“ im Projekt „Lyriktheorie“
- Algernon Swinburne in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
Personendaten NAME Swinburne, Algernon ALTERNATIVNAMEN Swinburne, Algernon Charles KURZBESCHREIBUNG britischer Schriftsteller GEBURTSDATUM 5. April 1837 GEBURTSORT London STERBEDATUM 10. April 1909 STERBEORT London
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