- Villa Moritz Ziller
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Die Villa des Lößnitz-Baumeisters Moritz Ziller liegt im Stadtteil Serkowitz der sächsischen Stadt Radebeul, im Augustusweg 5 genau an der Grenze zur Oberlößnitz. Die heute unter Denkmalschutz[1] stehende Villa auf einem großen Eckgrundstück mit altem Baumbestand ist das Nachbarhaus zur Villa seines Bruders Gustav. Darüber hinaus hatten die Gebrüder Ziller dort, wo auch ihre potenteste Kundschaft wohnen wollte, ihr eigenes Geschäftslokal.
Beschreibung
1870, drei Jahre nach Gründung ihrer gemeinsamen Baufirma, errichteten Moritz Ziller und sein Bruder Gustav Ziller einen Firmensitz in Oberlößnitz. Auf einem stattlichen Eckgrundstück zur Hoflößnitzstraße bauten sie eine dreigeschossige Villa im Schweizerstil „mit Elementen der Villenarchitektur italienischen Stils“[2], obenauf mit einem Satteldach. Im Giebel des Hauses findet sich eine Figur in Sgraffitotechnik. In der Dachtraufe befindet sich ein mit einem Balkon versehener Zwerchgiebel nebst Brettschnitzerei. Als Inschrift steht am Haus: „MDCCCXLVIII Providentiae memor MDCCCLXX“. Das Gebäude wird im Dehio als schönes Beispiel des Schweizerstils aufgeführt.[3]
Vor dem einen Giebel der Villa steht ein von 1890 stammender zweigeschossiger Vorbau mit Pilastergliederung und einem als hölzerne Veranda erstellten Obergeschoss. Der Vorbau ist wiederum mit einem eingeschossigen Vorbau mit Terrasse und Treppe zum Garten ergänzt. An der Grundstücksgrenze nach Westen steht eine eingeschossige Remise von 1887 mit pilastergegliederter Giebelwand. Von der Remise besteht ein Verbindungsbau zum Haupthaus.
1896 erhielt das Geschäftslokal eine Telefonverbindung zum firmeneigenen Sägewerk im Lößnitzgrund, der Meierei.
Literatur
- Frank Andert (Redaktion); Große Kreisstadt Radebeul. Stadtarchiv Radebeul (Hrsg.): Stadtlexikon Radebeul. Historisches Handbuch für die Lößnitz. 2. Auflage. Stadtarchiv, Radebeul 2006, ISBN 3-938460-05-9.
- Markus Hänsel; Thilo Hänsel; Thomas Gerlach (Nachwort): Auf den Spuren der Gebrüder Ziller in Radebeul. 1. Auflage. Notschriften Verlag, Radebeul 2008, ISBN 978-3-940200-22-8.
- Volker Helas (Bearb.); Landesamt für Denkmalpflege Sachsen und Stadt Radebeul (Hrsg.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Sachsen: Stadt Radebeul. SAX-Verlag, Beucha 2007, ISBN 978-3-86729-004-3.
Einzelnachweise
- ↑ Denkmalliste Radebeul
- ↑ Volker Helas (Bearb.); Landesamt für Denkmalpflege Sachsen und Stadt Radebeul (Hrsg.): Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Sachsen: Stadt Radebeul. SAX-Verlag, Beucha 2007, ISBN 978-3-86729-004-3, S. 63.
- ↑ Barbara Bechter, Wiebke Fastenrath et al. (Bearb.): Georg Dehio, Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Sachsen I, Regierungsbezirk Dresden. Deutscher Kunstverlag, München 1996, ISBN 3-422-03043-3, S. 730–739.
51.10666666666713.664166666667Koordinaten: 51° 6′ 24″ N, 13° 39′ 51″ OKategorien:- Kulturdenkmal in Radebeul
- Villa in Radebeul
- Gebrüder Ziller
- Bauwerk im Schweizerstil in Radebeul
- Erbaut in den 1870er Jahren
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