Villa Tautzschgenhof

Villa Tautzschgenhof
Villa Tautzschgenhof

Die Villa Tautzschgenhof ist ein großes villenartiges Landhaus im Graue-Presse-Weg 62 am Rande des Stadtteils Wahnsdorf der sächsischen Stadt Radebeul. Sie wurde 1911 als Wohnhaus des Chemikers Richard Seifert und des Kaufmanns Otto Walther oberhalb der Weinberge von Oberlößnitz durch den Dresdner Architekten Georg Heinsius von Mayenburg errichtet. Seifert war seit 1907 Direktor der Chemischen Fabrik v. Heyden in Radebeul, wo er neben seinen vielen weiteren pharmazeutischen Entwicklungen auch die Rezeptur für das von seinem Freund Karl August Lingner als Odol vermarktete Mundwasser entwickelt hatte. Der Tautzschgenhof ist benannt nach dem Tautzschkenkopf beziehungsweise dem Tautzschenbach.[1]

Beschreibung

Seifert, der bis dahin in der Villa Marianne nahe seiner Arbeitsstätte wohnte, ließ sich 1911 durch die Baufirma Johannes Eisold einen neuen Wohnsitz im Grünen oberhalb der Steillagen von Oberlößnitz errichten. Das heute unter Denkmalschutz stehende[2] Jugendstil-Landhaus mit neobarocken Elementen ist ein eingeschossiger Bau, tief im Grundstück gelegen. Es hat ein Mansarddach mit einem achteckigen Dachreiter mit geschweifter Haube. Spitzbogige Dachgauben liegen unter Fledermausgauben im zweiten Dachgeschoss.

Nach Süden zum parkartigen Garten hin steht eine polygonale Veranda mit Terrasse und Freitreppe, dort eine Puttengruppe vom Bildhauer Burkhart Ebe. Die Zufahrt erfolgt von Norden auf den Eingang mit Freitreppe und säulengestütztem Vordach zu. Am Zufahrtsweg steht ein kleines, polygonales Brunnenhaus mit geschweiftem Dach.

Zum Tautzschgenhof gehören weitere denkmalgeschützte Nebengebäude[2] direkt an der Straße unter der Nr. 60. Das eingeschossige Wohnhaus mit Mansard-Satteldach und das kleine Wirtschaftsgebäude mit Garage, beide verbunden durch einen Zwischenbau, entstanden ebenfalls 1911. Der Ausbau des Stalls im Wirtschaftsgebäude zum „Automobilschuppen“ erfolgte 1913 zusammen mit dem Bau der nebenliegenden großen Scheune.

Das Anwesen enthält weitere denkmalpflegerische Nebenanlagen.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Curt Reuter; Manfred Richter (Bearb.): Chronik Radebeul. Radebeul 1966; 2010., S. 25 (Online-Version (pdf)).
  2. a b Denkmalliste Radebeul
51.11222222222213.682777777778

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