Viridis Visconti

Viridis Visconti

Viridis Visconti (* um 1350; † 1. März 1414), Herzogin von Mailand und Herzogin von Österreich, entstammte aus der Verbindung von Bernabò Visconti, Herr von Mailand, und der Beatrix della Scala, Tochter von Mastino II. von Verona.

Inhaltsverzeichnis

Abstammung

Väterlicherseits entstammte Viridis dem ghibellinisch, also kaiserlich gesinntem Adelsgeschlecht der Visconti. Sie waren ein lombardisches Adelsgeschlecht, das um 1277 die Herrschaft über Mailand gewann. Gian Galeazzo Visconti (1351–1402) wurde von König Wenzel zum Herzog von Mailand gemacht.

Mütterlicherseits entstammte Viridis der ebenfalls kaiserlich gesinnten adligen Familie der Scaliger (Scaligeri, della Scala, deutsch oft auch Skaliger); sie waren Herren von Verona von 1260 bis 1387. Die Brüder Alberto II. und Mastino II., letzterer Großvater der Viridis, galten als die reichsten und mächtigsten Fürsten ihrer Generation in Italien. Mitregentschaft aber auch Verwandten- und Brudermord waren innerhalb des Geschlechts im Kampf um die Macht üblich.

Familie

Viridis heiratete 1365 Leopold III., Herzog von Steiermark (* 1. November 1351; † 9. Juli 1386) aus dem Hause Habsburg, der in der Schlacht bei Sempach fiel. Aus dieser Verbindung gingen folgende Kinder hervor:

  1. Wilhelm der Ehrgeizige/Freundliche (1370–1406)
  2. Leopold IV. der Dicke (1371–1411)
  3. Ernst der Eiserne (1377–1424)
  4. Friedrich IV. mit der leeren Tasche (1382–1439)

Viridis und das Kloster Sittich

Auch Viridis gilt als Wohltäterin des Klosters Sittich. Valvasor hat sie bei der Beschreibung des Klosters in der Auflistung der Donatoren dreimal aufgeführt, usw. für die Jahre 1397, 1404, 1414 als „Viridis geborene Hertzoginn von Mayland / und Hertzoginn in Österreich“. Nach dem Tod ihres Mannes ließ sie sich in einem Vorwerk in der Nähe des Klosters nieder; sie besaß aber auch ein Haus in Laibach. Dem Abt Albrecht von Lindeck, der aufgrund seines schlechten Wirtschaftens das Kloster stets in finanzielle Schwierigkeiten brachte, lieh sie öfter hohe Summen Geldes gegen die Verpfändung von klösterlichen Ländereien. Die Abmachung war stets, dass das Kloster Messen lesen musste für ihr und das Seelenheil ihrer Eltern und ihres gefallenen Mannes. Nach ihrem Tod sollen alle Ländereien an das Kloster zurückfallen und sie solle im Kloster beigesetzt werden. Ein Wunsch, der auch erfüllt wurde. (Nach anderen Quellen soll sie in der Familiengruft zu Mailand beigesetzt worden sein).

Literatur

  • Lexikon der Geschichte. Gütersloh / München 1998, ISBN 3-572-01285-6
  • Jože Gregorič: Cistercijani v Stični (Zisterzienser in Sittich), Ljubljana 1980
  • Jože M. Grebenc: Gospodarska ustanovitev Stične ali njena dotacija 1135 (Die wirtschaftliche Gründung Sittichs oder dessen Dotation), Samostan Stična (Kloster Sittich) 1973
  • Jože Mlinarič: Kostanjeviška opatija 1234-1786 (Die Landstrasser Abtei 1234-1786), Ljubljana 1987,
  • J.W. von Valvasor: Ehre. Band III, Faksimile Heppenheim 1971
  • Richard Reifenscheid: Die Habsburger. Von Rudolf I. bis Karl I. Verlag Styria, Graz/Wien/Köln 1982 Seite 46,53,72
  • Andreas Thiele: Erzählende genealogische Stammtafeln zur europäischen Geschichte Band II, Teilband 2 Europäische Kaiser-, Königs- und Fürstenhäuser II Nord-, Ost- und Südeuropa. R.G. Fischer Verlag, 1994 Tafel 441 a
  • Hellmut Andics: Die Frauen der Habsburger.1. Auflage, Wien 1969, ISBN 978-3-8000-3746-9

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужно решить контрольную?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Visconti — Wappen der Visconti. Die menschliche Gestalt wird geboren, nicht verschlungen. Visconti ist der Name einer der großen Familien Italiens, die lange Zeit Mailand und die Lombardei regierte; sie beanspruchte für sich die Abstammung vom… …   Deutsch Wikipedia

  • Bernabo Visconti — Bernabò Visconti Grabmonument Bernabò Viscontis …   Deutsch Wikipedia

  • Bernabò Visconti — Bernabò Visconti …   Deutsch Wikipedia

  • Bernabé Visconti — Saltar a navegación, búsqueda Bernabé Visconti según un grabado del s. XVIII Bernabé Visconti, también llamado Bernabò o Barnabò (Milán, 1319 – Trezzo sull’Adda, 19 de diciembre de 1385), fue señor de Milán e …   Wikipedia Español

  • Bernabò Visconti — Bernabò Visconti, also called Barnabò (1319 ndash; 19 December 1385), was an Italian soldier and statesman, Lord of Milan in the 14th century.He was born in Milan, the son of Stefano Visconti and Valentina Doria. From 1346 to 1349 he lived in… …   Wikipedia

  • Antonia Visconti — (* nach 1350 vermutlich in Mailand; † 26. März 1405 in Alten Schloss Stuttgart) war Gräfin von Württemberg. Antonia Visconti war eine Tochter Bernabò Viscontis aus Mailand und seiner Ehefrau Beatrice della Scala. Antonia war zunächst König… …   Deutsch Wikipedia

  • Liste des consorts autrichiens — Voir aussi: Liste des souverains d Autriche. Armoiries de l impératrice Élisabeth de Bavière. Cet article est une liste des impératrices autrichiennes, archiduchesses, duchesses et margraves …   Wikipédia en Français

  • List of rulers of Austria — See also: List of Austrian consorts This is a list of margraves, dukes, archdukes, and emperors of Austria. The territory was ruled by the Babenberg family until 1246 and by the Habsburg family from 1282 to 1918. Note that names are spelled… …   Wikipedia

  • List of Austrian consorts — See also: List of rulers of Austria Arms of Empress Elisabeth of Bavaria This is a list of the Austrian Empresses, Archduchesses, Duchesses and Margravines, consorts of the Emperors, Archdukes, Dukes and Margrave of Austria, hereditary titles… …   Wikipedia

  • Liste der Biografien/Vi — Biografien: A B C D E F G H I J K L M N O P Q …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”