Virtual Studio Technology

Virtual Studio Technology

Virtual Studio Technology (engl. für virtuelle Studiotechnologie) kurz VST ist eine vom Unternehmen Steinberg Media Technologies für ihr Sequenzer-Programm Cubase entwickelte Schnittstelle für Software im Audio-Bereich. VST ermöglicht den Dialog zwischen einem VST-Host und virtuellen Instrumenten (VSTi) bzw. Effekten, die sich dadurch innerhalb des Sequenzer-Programms als Plug-ins betreiben lassen.

Die VST-Schnittstelle ist grundsätzlich für Plugin-Entwickler offen und kostenlos verfügbar, jedoch an proprietäre Lizenzbedingungen gebunden. Das Software Development Kit (SDK) ist vom Lizenzgeber Steinberg in C++ für Macintosh, BeOS- und Windows-Betriebssysteme als 32- und 64-Bit Version erhältlich. Darüber hinaus gibt es sowohl eine offizielle als auch eine inoffizielle Variante für Linux, ein Delphi-VST-SDK und ein Open-Source-Java-VST SDK.

Die Gesamtzahl verfügbarer Plug-ins beläuft sich mittlerweile auf über 5000.

Die VST-Schnittstelle ist heute die am weitesten verbreitete auf allen Plattformen.

Mit Cubase 4 stellte Steinberg inzwischen die dritte Version des VST-Standards vor, die neben einigen technischen Neuerungen nun auch die qualitative Etikettierung von Plugins einführt.

Inhaltsverzeichnis

Alternativen

Neben der VST-Schnittstelle, die von Steinberg ursprünglich eigens für die Cubase-Software entwickelt wurde, gibt es inzwischen für viele Systeme Schnittstellen, die einen ähnlichen Zweck erfüllen:

  • Audio Unit ist eine integrierte Schnittstelle für Software-Instrumente und Effekte unter Mac OS X.
  • DirectX ist eine Windows-API, die neben vielen Multimedia-Funktionen auch den Betrieb von Software-Instrumenten und Effekten erlaubt.
  • DSSI/LADSPA bzw. LV2 sind freie Plugin-Schnittstellen für Audioprogramme unter GNU/Linux.
  • fst stellt eine Möglichkeit dar, unter GNU/Linux einige kompatible VST-Instrumente per Wine in den Soundserver JACK Audio Connection Kit einzubinden.
  • Jost ist der erste native VST-Host für Linux.

Plugins

VST-Plugins wurden als Teil der VST entwickelt um die VST-Host-Software, meist ein MIDI-Sequenzer um Plugins zu erweitern. Diese sind nicht nur im Homerecording üblich sondern ebenso im professionellen Tonstudio.

Es gibt dabei verschiedene Arten von VST-Plugins: VST-Instruments, die als Software-Synthesizer oder Software-Sampler Software-Instrumente abspielen, und VST-Effects, die sich als Insert Effect oder Send Effect in die Mixer-Sektion eines virtuellen Mischpults einklinken. Damit können Effekte wie Noise Gate, Audio-Kompressor, Delay, Reverb und viele andere direkt mit den MIDI und Audio-Daten des VST-Host interagieren.

Beispiel:

  • Man erzeugt verschiedene MIDI-Kanäle über sein Keyboard oder lädt Spuren eines MIDI-File in den MIDI-Sequenzer
  • die Spuren können nun entweder per MIDI- oder USB-Schnittstelle an externe Geräte verteilt werden oder durch interne VST-Instruments abgespielt werden.
  • die VST-Instruments können nun entweder komplett über einen Insert-Effekt gehen, zum Beispiel einen durch eine andere MIDI- oder Tonspur zeitlich getriggerten Effekt (siehe Trance-Produktionen oder teilweise dem Signal zugemischt Send-Effekt werden. Typischerweise beim Reverb-, Delay- oder Chorus-Effekt.
  • Man kann natürlich auch einen Audio-Track einer analogen Quelle vor oder nach Aufnahme durch einen Audio-Effekt schicken. Die für die Berechnung des Effektes benötigte Latenzzeit sollte im unteren Millisekundenbereich liegen, damit man die Verzögerungen durch die Berechnung als Sänger oder Instrumentalist nicht mehr wahrnehmen kann. Bereits aufgenommene Spuren können auch nachträglich mit Effekten verrechnet werden, wobei man in jedem Falle bedenken sollte, daß jede einzelne Verrechnung Klangqualität kostet. In manchen Fällen ist dies auch gewünscht, wenn nicht, sollte möglichst nur mit einem sehr guten Effekt gearbeitet werden.
  • Den gesamten Mix kann man dann beim Mastering als Stereosumme mit weiteren Effekten versehen.

Siehe auch

Weblinks


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