- Bautz’ner
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Bautz’ner ist eine deutsche Lebensmittelmarke. Bedeutendstes Erzeugnis ist der Bautz’ner Senf. Er zählt zu den bekanntesten ostdeutschen Produkten. Heute gehört die Marke zum Konzern der Develey Holding GmbH & Co. Beteiligungs KG (Develey Senf & Feinkost aus Unterhaching in Bayern), die Produktion findet jedoch weiter im Werk in Kleinwelka, einem Ortsteil von Bautzen, statt.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Die Tradition der Senfherstellung in Bautzen begann mit einer 1866 in Bautzen gegründeten Firma. Ab 1953 wurde unter anderem „mittelscharfer“ Senf im "VEB Essig- und Senffabrik Bautzen", später umfirmiert in „VEB Lebensmittelbetrieb Bautzen“,[1] hergestellt und unter der Marke Bautzener Senf vertrieben. Dieser wurde der mit Abstand beliebteste Senf der DDR. Mit der Wende wurde auch die Zukunft des Bautzener Senfs unsicher, allerdings wurde er im Gegensatz zu vielen anderen "Ostprodukten" auch in der Umbruchphase weiterhin (wenn auch in etwas geringerem Maße) gekauft. Die Traditionsfirma Develey Senf & Feinkost aus Unterhaching in Bayern kaufte 1992 das Bautzener Werk von der Treuhandanstalt und investierte in eine neue Senf- und Feinkostfabrik in Bautzen. Der Neubeginn (Relaunch) erfolgte unter der neuen Dachmarke Bautz’ner.
Seit März 2008 kann man auf dem Fleischmarkt in Bautzen ein Senfmuseum besuchen. Neben Exponaten wie historischen Senfdosen, alten Menagen und seltenen Kochbüchern zum Thema Senf findet sich eine Senftheke, an der außergewöhnliche Senfsorten probiert werden können.[2]
Fakten
Wichtigstes Produkt ist auch heute „Bautz’ner Mittelscharf“. Typisch ist ein leichter Meerrettichgeschmack, der seinen Ursprung im Allylsenföl hat, welches beim Einmaischen der geschroteten Senfkörner frei wird. Die typische Farbe entsteht nicht durch Beigabe der sonst üblichen Kurkuma-Wurzel, sondern durch die feine Mahlung der Senfkörner. Zeitweise Ideen, die Rezeptur im Sinne von im ehemaligen Westdeutschland üblicheren Geschmacksrichtungen zu verändern und vor allem die Farbe „optisch günstiger“ zu gestalten, wurden aufgrund von absehbaren Kundenprotesten und dem Erfolg der Marke schon zeitig wieder fallen gelassen.
Vor der Wende arbeiteten über 200 Mitarbeiter im „Lebensmittelbetrieb Bautzen“. Mit der heutigen modernen Technik werden nur noch knapp 40 Beschäftigte benötigt. 2004 lieferte das Werk in Bautzen insgesamt 10 Millionen Kilogramm Senf aus.
Die Bautzener Senfproduktion ist äußerst erfolgreich. Im Osten besitzt der Senf mit 65 Prozent (Stand 2008)[3] die absolute Marktführerschaft. In Gesamtdeutschland liegt Bautz’ner mit einem Marktanteil von über 22 Prozent (Stand 2008)[4] seit 2006 vor dem nationalen Mitbewerber Thomy und ist damit gesamtdeutscher Marktführer[5]. Die Produktpalette umfasst mittlerweile außer verschiedenen Senferzeugnissen auch verwandte Feinkostartikel.
Einzelnachweise
- ↑ Arnd Zschiesche und Oliver Errichiello: BAUTZ'NER SENF – DER SCHARFE OSTEN , Hamburg, 2009; abgerufen am 10. August 2011.
- ↑ Homepage der Stadt Bautzen, abgerufen am 10. August 2011.
- ↑ Mitteldeutsche Zeitung vom 18. November 2008: Mehr Platz für Bautz'ner Senf, abgerufen am 9. August 2011.
- ↑ Freie Presse vom 4. April 2008: Der Scharfmacher ist Marktführer im Osten, abgerufen am 9. August 2011.
- ↑ Bautzner Anzeiger vom 28. September 2010, abgerufen am 9. August 2011.
Weblinks
Commons: Bautz’ner Senf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien51.21051414.405051Koordinaten: 51° 12′ 37,9″ N, 14° 24′ 18,2″ OKategorien:- Bautzen
- Markenname (Lebensmittel)
- Senfhersteller
- Lebensmittelhersteller (Deutschland)
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