Volkspark Oberaue

Volkspark Oberaue
Jena Paradies um 1900
Rasenmühleninsel
verfallene Gebäude an der Rasenmühleninsel
Tierbrunnen

Der Volkspark Oberaue in Jena ist der einzige Thüringer Park mit der Bezeichnung „Volkspark“. Der Park besteht aus den drei aneinanderliegenden Gebieten Rasenmühleninsel, Paradies und Oberaue. Seit 2002 ist er als Kulturdenkmal eingestuft.

Das Paradies besteht bereits seit dem Mittelalter. Es ist urkundlich verbrieft, dass zu Zeiten des Fürstentums Sachsen-Jena mehrere Bäume zusätzlich im „Paradies“ angepflanzt wurden. Der Volkspark Oberaue selbst entstand erst Anfang des 20. Jahrhunderts. Hierbei wurden im Paradies eine Parkanlage, auf der Rasenmühleninsel eine Park- und Freizeitanlage und in der Oberaue eine Sportanlage geschaffen. Teile der Oberaue wurden in den 1950er Jahren im Rahmen des Nationalen Aufbauwerks (NAW) angelegt, also etwa durch freiwillige oder angeordnete Arbeitseinsätze Jenaer Schüler und Studenten, wobei die Stadtverwaltung Material, Fahrzeuge und Gerätschaften stellte.

Bis in die 1970er Jahre gab es im nördlichen Teil des Parkes ein Tierpark und an der Saale die Möglichkeit, Ruderboote zu mieten. Diese Aktivitäten wurden eingestellt.

Der Volkspark wird im Osten durch die Schnellstraße (Stadtrodaer Straße – Verbindung vom Stadtzentrum zum Stadtteil Lobeda) sowie zahlreichen Sportanlagen, insbesondere das Ernst-Abbe-Stadion, im Westen und Norden durch den Bahndamm und im Norden durch das moderne Gebäude Bahnhof Jena Paradies südlich des Stadtzentrums begrenzt. Durch den Park fließt von Süden nach Norden die Saale. Im Süden der Parkanlage befindet sich der „Schleichersee“, ein als Freibad angelegter See, welcher von der Saale gespeist wird. Noch weiter südlich schließen sich Sportanlagen, Kleingärten und Felder an.

Die nördliche Verlängerung verläuft etwa 2 km entlang der Saale bis zur Camsdorfer Brücke, dann weiter am westlichen Ufer von Kleingärten gesäumt und dem gegenüberliegenden „Wenigenjenaer Ufer“ , eine beschauliche naturbelassene Promenade mit Bademöglichkeiten am östlichen Ufer bis zur Fußgängerbrücke am Gries.

Im westlichen Teil des Parkes neben den Bahngleisen und des ehemaligen Bahnhofsgebäudes befindet sich die Rasenmühleninsel, eine rechteckige etwa 300 m mal 100 m große Wiese. Sie wurde bis in die 1990er Jahre für Großveranstaltungen (Jahr- und Flohmärkte, Konzerte) genutzt. Das letzte größere Ereignis fand am 28. Mai 1995 statt (Open-Air-Konzert der irischen Folkloregruppe Kelly Family). Weiterhin gaben hier die deutschen Musiker Udo Lindenberg (5. Sept. 1990) und Peter Maffay (20. Mai 1992) Open-Air-Konzerte. Seit den 1990er Jahren wird das Gelände bei sommerlicher Witterung als Liegewiese, Treffpunkt, Hundeauslaufplatz oder auch zur individuellen sportlichen Betätigung genutzt. Öffentliche Veranstaltungen finden nicht mehr statt, auch, weil die Gebäude, welche die „Infrastruktur“ des Geländes darstellten, nach einem Brand eingestürzt sind und seither nur als nicht mehr nutzbare Ruinen weiterbestehen (vgl. Foto). Ein Neubau ist nicht vorgesehen. Auch die früheren Begegnungsstätten im Umfeld der Rasenmühleninsel sind verfallen, die Sportanlagen (zum Beispiel Minigolfanlage) in einem völlig unbenutzbaren Zustand. Das ehemalige Bahnhofsgebäude wird derzeit unter anderem von einer italienischen Gaststätte genutzt. Der Kinderspielplatz an der Rasenmühleninsel wurde 2010 grundhaft erneuert.

Am nordöstlichen Ende des Parkes wurde vor einigen Jahren ein Brunnen im Stil eines historischen Brunnens (in den 70er Jahren durch Vandalen zerstört) am gleichen Platz erbaut. Die Fontänen werden aus mehreren Tier-Skulpturen erzeugt.

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