- Vorbach (Fluss)
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Vorbach Gewässerkennzahl DE: 2464 Lage Baden-Württemberg, Deutschland Flusssystem Rhein Abfluss über Tauber → Main → Rhein → Nordsee Quelle Bei Schrozberg im Landkreis Schwäbisch Hall Quellhöhe ca. 471 m ü. NN Mündung Bei Weikersheim in die Tauber 49.482839.897512221Koordinaten: 49° 28′ 58″ N, 9° 53′ 51″ O
49° 28′ 58″ N, 9° 53′ 51″ O49.482839.897512221Mündungshöhe 221 m ü. NN Höhenunterschied ca. 250 m Länge 24,6 km[1] Der oder die[2] Vorbach ist ein kleiner Fluss im Nordosten Baden-Württemberg, der bei Schrozberg im nordwestlichen Landkreis Schwäbisch Hall entsteht, gut 24,5 km Länge erreicht und bei Weikersheim von links in die mittlere Tauber mündet.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Verlauf
Die Quelle des[2] Vorbachs liegt etwa 2 km westsüdwestlich der Ortsmitte von Schrozberg, Landkreis Schwäbisch Hall, am Westrand des Waldgewannes Hirschschlag auf etwa 471 m. Von hier aus zieht der Quellbach in sehr gerader Linie auf Schrozberg zu, unterquert gleich hintereinander die L 1022 und die Trasse der Taubertalbahn und nimmt nach gut 1 km sein erstes Nebengewässer auf, den Hetzengraben, der am Nordrand des Waldgewanns Oberlohe aus dem etwa in 471 m Höhe gelegenen Hetzenbrunnen entspringt und bei seinem Zufluss ungefähr 0,9 km hauptsächlich in nördliche Richtungen geflossen ist. Zuweilen wird auch dieser Hetzenbrunnen als Vorbachquelle angesehen. Parallel zur Bahnlinie fließt der Vorbach bis kurz hinter den Ortseingang von Schrozberg, wo er den sogenannten Schafsee durchquert, anschließend ca. 500m weiter bis ans Schrozberger Schloss. In dessen Nähe, im sogenannten Gailwiesle, fließt ihm ein weiterer Quellast zu, der jedoch inzwischen verdolt ist; gehalten hat sich davon der Name der im Süden des Ortskerns liegenden Vorbachstraße. Unterhalb des Schlosses beginnt der noch kleine Fluss eine weite Linkskurve, wobei er sich merklich in die Hochebene eintieft. Nach der Oberen Talmühle, etwa 2 km weiter talabwärts, setzt er dann seinen Lauf in leichten Talmäandern in westnordwestlicher Richtung fort. Wenig später tritt er auf Niederstettener Gemarkung über, durchfließt hier zunächst das Hochwasserrückhaltebecken Oberstetten (mit einer Dauerstaufläche von über 1 ha) und danach den Teilort Oberstetten selbst, wo ihm sein größter Zufluss, der Reutalbach, von rechts zuströmt. Während von Schrozberg bis hierher die Talhänge meist waldbestanden waren, liegen sie im weiteren Verlauf meistens frei. Auf der folgenden Flussetappe bis nach Niederstetten bildet der Fluss auch eine deutliche Aue aus und in ihr Wiesenmäander.
Eine Felsengruppe aus Kalksinter oberhalb Niederstettens wird Tempele genannt und dient regelmäßig als Freilichtbühne. Entstanden ist Felsformation durch Sickerquellen; eine davon wurde eingefasst und trägt den Namen Kindlesbrunnen.[3] In Niederstetten erreicht den[2] Vorbach von links der Frickentalbach, danach fließt er in vorwiegend nördliche Richtungen weiter, wobei er die Taldörfer Vorbachzimmern und Haagen durchzieht sowie Laudenbach, wo von rechts der Ebertsbronner Bach mündet. Danach zieht die[2] Vorbach in einer langsamen Linkskurve bis nach Weikersheim, wo kurz vor dem historischen Ortskern linksseitig der etwa 1 km lange Mühlkanal abzweigt, der früher der Vorbachmühle und der Stadtmühle Wasser zuführte und heute noch an der Vorbachmühle zur Stromerzeugung genutzt wird. Beide Arme münden, weniger als 150 m voneinander, in nordwestlicher Richtung auf 221 m in die hier südlich fließende Tauber, sie begrenzen mit ihr zusammen die Insel Heiliges Wöhr, auf der das Bildungszentrum und Wohnheim der deutschen Sektion der Jeunesses Musicales International liegt.
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Installation einer Archimedischen Schraube am Vorbach oberhalb Niederstettens
Einzugsgebiet
Das Einzugsgebiet der Vorbach beträgt ca. 115 Quadratkilometer, es erstreckt sich auf Teile der Markungen von Schrozberg, Niederstetten und Weikersheim. Begrenzt wird das Einzugsgebiet durch andere Zuflüsse der Tauber sowie im Süden durch Ette und Blaubach, zwei Nebenflüsse der Jagst.
Weinanbau
Zwischen Oberstetten und Weikersheim wird im Vorbachtal Wein angebaut, die Sorte Tauberschwarz ist eine lokale Spezialität. Im Mittellauf bei Niederstetten ist der Anbau in den letzten 50 Jahre wegen geringer Rentabilität stark zurückgegangen. Die traditionellen Weinberge liegen in steilen Hanglagen, sie sind sehr schmal und erlauben häufig keinen geraden Zeilenlauf. In Laudenbach und Vorbachzimmern ermöglichten Flurbereinigungen eine rentable Weiterbewirtschaftung der Flächen.
Zuflüsse
Der größte Zufluss der Vorbach ist der Reutalbach bei Oberstetten.
Zu den Zuflüssen der Vorbach gehören (flussabwärts betrachtet):
- Hetzengraben (rechts), westlich von Schrozberg
- Könbronner Bach (links), nördlich von Könbronn (Ortsteil von Schrozberg)
- Otterbach (links), zwischen Könbronn und Oberstetten (Ortsteil von Niederstetten)
- Bachbrunner Bächle (links), südlich von Oberstetten
- Reutalbach (rechts), bei Oberstetten
- Stegmühlenbach (links), bei Oberstetten
- Neuweilergraben (rechts), bei Niederstetten
- Frickentalbach (links), in Niederstetten
- Ebertsbronner Bach (rechts), in Laudenbach (Ortsteil von Weikersheim)
- Ghäuklinge (rechts), nördlich von Laudenbach
- Landgraben (rechts), südöstlich von Weikersheim
- Honsbronner Graben (Hammelsklinge) (links), bei Weikersheim
Verkehr
Das Vorbachtal wird auf der gesamten Länge von der Taubertalbahn und von der Landesstraße L 1001 durchzogen.
Umwelt
Die Talhänge des Vorbachtals sind hauptsächlich geprägt von Magerwiesen und Steinriegeln. Zwar werden viele als Viehweide genutzt, es gibt aber dennoch sehr wertvolle Biotope für seltene Pflanzen. Auffällige Pflanzen sind an wenigen Standorten die Gewöhnliche Kuhschelle, Pyramiden-Hundswurz und Silberdistel.
Herkunft des Namens
Die erste überlieferte Schreibweise lautet nach Carlheinz Gräter fortana, was auf zweierlei Arten, als „Föhrenbach“ wie auch als „Forellenbach“, gedeutet wird.[3]
Flusssystem Vorbach
siehe Liste der Fließgewässer im Flusssystem Vorbach
Siehe auch
Weblinks
Commons: Vorbach (Fluss) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Kartenserver RIPS des Landesamtes für Umwelt, Messung und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW) – LUBW-RIPS
- Kartenserver BRSWEB des Landesamtes für Umwelt, Messung und Naturschutz Baden-Württemberg (LUBW) LUBW-BRSWEB
Einzelnachweise
- Flächen- bzw. Längenangaben, wo nicht anders vermerkt, nach Messungen auf der Topographischen Karte 1:25.000 Baden-Württemberg Nord.
- ↑ Siehe LUBW-RIPS
- ↑ a b c d Das grammatische Geschlecht wechselt. Am Unterlauf findet man vor allem das weibliche, auch in offiziellen Dokumenten der Gemeinden wie etwa Bebauungsplänen, am Oberlauf dagegen benutzt man nur oder vor allem das männliche, ebenso ist es im überregionalen Sprachgebrauch.
- ↑ a b 650 Jahre Niederstetten. Veröffentlichungen zur Ortsgeschichte und Heimatkunde in Württembergisch Franken, Band 4, Schwäbisch Hall 1991 (Hrsg. Historischer Verein für Württembergisch Franken)
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