Vorgebirgsbefestigung

Vorgebirgsbefestigung

Promontory Fort, eigentlich Ancient Promontory Fort (deutsch etwa: alte Vorgebirgsbefestigung), ist die englischsprachige Bezeichnung für bronze- und eisenzeitliche Befestigungen auf steilen Klippen, meist auf Halbinseln und Vorgebirgen gelegen. Sie sind sehr verbreitet in Irland und den übrigen Britischen Inseln und bilden eine Unterkategorie der Wallburgen. Sie liegen als Abschnittsbefestigung meist an der Küste (und werden auch als cap fort, cliff fort oder coastal fort (deutsch: Kap-, Klippen- oder Küstenburg) bezeichnet, aber auch an Abbruchkanten im Binnenland. Verwandte Anlagen finden sich in der nördlichen Bretagne, als Binnenland-Anlagen auch auf Mittelmeerinseln wie Sardinien und auf der Iberischen Halbinsel (Castrokultur).

Inhaltsverzeichnis

Vorkommen

Promontory Forts sind in Cornwall (wie Maen Castle) relativ häufig, und kommen in Schottland (Burghead und Hurly Hawkin bei Dundee, wo ein Broch (Turm), ein Rundhaus und ein Souterrain auf der Landzunge liegen) und Wales (Caerau) vor. In Irland gibt es ebenfalls zahlreiche Promontory Forts, etwa auf Dalkey Island sowie The Great Bailey, beide im County Dublin. Das County Clare zählt allein 32 und das County Galway elf solcher Anlagen. Die meisten liegen hier auf teilweise winzigen Inseln. Auf größeren wie der Araninsel Inishmore liegt Dubh Cathair. Auf der Landspitze von Drumanagh liegen die Überreste des größten Promontory Forts Irlands.

Auf der Isle of Man (Cronk ny Merriu, Santon) – sind zwei von einst mehr als 20 Promontory Forts erhalten. Auf den Shetlandinseln (Ness of Burgi) und Orkney (etwa der Brough of Bigging) gibt es auch einige. Die schottischen Anlagen (wie Dun Ringill auf Skye und Dun Lagaidh (am Loch Broom)) werden auch als Semi-Brochs bezeichnet.

Aufbau und Zahlen

Kombinationen von Erdwällen, Steilhängen, Mauern und Gräben durchtrennen die Hälse der Vorgebirge. Die Umkehrung dieser Abtrennung von Vorgebirgen besteht in der Anbindung einer vormals landnahen Insel durch Aufschüttung eines Verbindungsdammes. Eine Anzahl von Küstenplätzen hat unter Erosion gelitten und so dürfte die Zahl der Anlagen einst größer gewesen sein. Es gibt beispielsweise Flurnamen wie Doonduff und Dooneen an der Küste von Inishbofin und Illaundoon Island, die auf frühere Promontory Forts hindeuten. Von den 400 bekannten Anlagen in Irland ist bisher archäologisch nur ein Dutzend ergraben worden. Die Ergebnisse zeigen, dass die Monumente, obwohl sie ähnlich aussehen, von der späten Bronzezeit an, also von 1000 v. Chr. erbaut und vereinzelt bis ins Spätmittelalter, also bis 1700 n. Chr. genutzt wurden.

Am Meer

Die einfachste Form eines Promontory Forts ist die Abtrennung einer Landzunge mittels eines Grabens, bei dem der Erdaushub oder der abgearbeitete Fels als Wall aufgehäuft wurde. Das Gebiet hinter dem Sperrwerk kann relativ fundarm sein oder (seltener) mit einem steinernen Ringfort, einem so genannten Dun versehen sein, wie im Falle von Dunbeg im County Kerry.

Im Binnenland

Im Landesinneren liegen Promontory Forts an steilen Abbruchkanten. Besonders bekannt sind in Irland Cahercommaun im County Clare und Caherconree im County Kerry auf der Dingle-Halbinsel.

Andere Klippenbefestigungen

Vergleichbare Anlagen gibt es auf Mittelmeerinseln wie Sardinien und auf der Iberischen Halbinsel. Auf Sardinien liegt der Komplex um das Brunnenheiligtum von Santa Vittoria bei Serri an der Abbruchkante des vier Kilometer langen und ein Kilometer breiten Basaltplateaus der Giara.

Literatur

  • Nancy Edwards: The Archaeology of Early Medieval Ireland. Batsford, London 1990

Weblinks


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