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Vrije Universiteit Brussel
Freie Universität Brüssel (niederländischsprachig)Motto Scientia Vincere Tenebras[1] Gründung 1834 Trägerschaft Freie Universität (Unabhängig) Ort Brüssel, Belgien Rektor Paul De Knop Studenten 8.920 Mitarbeiter 2.582 Website www.vub.ac.be Die Vrije Universiteit Brussel (deutsch Freie Universität Brüssel) ist die größte niederländischsprachige Universität der belgischen Hauptstadt Brüssel. Sie entstand 1970 aus der Spaltung der Université Libre de Bruxelles in einen französischsprachigen und einen niederländischsprachigen Teil. Die deutsche Übersetzung des Namens ist mehrdeutig, da sie auch auf die französischsprachige Université Libre de Bruxelles zutrifft.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Als Belgien 1830 die Unabhängigkeit erlangte, verfügte das Land über drei Reichsuniversitäten in Gent, Lüttich und Löwen, jedoch über keine Universität in der Hauptstadt. Eine Reihe führender Intellektueller – darunter Auguste Baron und Lambert Adolphe Jacques Quételet – befürworteten die Gründung einer Brüsseler Universität, doch auf staatlicher Seite stieß das Vorhaben wegen der großen finanziellen Belastung auf wenig Enthusiasmus. Als 1834 in Mecheln eine katholische Universität gegründet wurde, gab dies den liberalen Bewegungen neuen Antrieb, welche eine freie Universität forderten, die unabhängig von Kirche und Staat sein solle. Auguste Baron, Mitglied der Freimaurerloge Les amis philanthropes gelang es Pierre-Théodore Verhaegen, den Präsidenten der Loge, von dem Vorhaben zu überzeugen. Nachdem die finanzielle Grundlage durch Spenden sichergestellt war, wurde die Université Libre de Bruxelles am 20. November 1834 eröffnet. Die Anfangszeit erwies sich als schwierig für die junge Universität, die keine staatlichen Hilfen erhielt und ausschließlich auf Spenden und Studiengebühren angewiesen war.
Nachdem der Unterricht zunächst ausschließlich auf französisch abgehalten worden war, hielt ab 1935 auch das Niederländische Einzug an der Universität. Jedoch wurden erst im Jahr 1963 an allen Fakultäten Kurse auf niederländisch angeboten.[2] Am 1. Oktober 1969 wurde die Universität schließlich in zwei Schwesteruniversitäten aufgeteilt, die französischsprachige Université Libre de Bruxelles und die niederländischsprachige Vrije Universiteit Brussel. Mit Gesetz vom 28. Mai 1970[3] wurden die beiden Universitäten offiziell in zwei juristische Personen aufgeteilt.
Organisation
Die Vrije Universiteit Brussel ist eine unabhängige Einrichtung. Die leitenden Positionen werden in einem demokratischen Prozess durch Wahl von der kompletten akademischen Gemeinschaft besetzt. Jedoch erhält die Universität auch beträchtliche Zuschüsse von der flämischen Regierung, wenn auch weniger als andere flämische Universitäten.
Die Universität gliedert sich in acht Fakultäten:
- Fakultät für Rechtswissenschaften und Kriminologie
- Fakultät für Wirtschafts-, Sozial- und Politikwissenschaften
- Fakultät für Psychologie und Erziehungswissenschaften
- Fakultät für Naturwissenschaften
- Fakultät für Medizin und Pharmazie
- Philosophische Fakultät
- Fakultät für Maschinenbau
- Fakultät für Sport und Physiotherapie
Die Fakultäten verfügen über weitreichende Autonomie hinsichtlich der Gestaltung ihres akademischen Angebots; ihre Entscheidungen müssen jedoch dem Statut der Universität entsprechen und von der Zentralverwaltung genehmigt werden.
Campus
Die meisten Fakultäten befinden sich auf dem Campus Etterbeek, auf dem sich auch ein modernes Sportzentrum befindet. Der zweite Campus liegt in Jette; dort befinden sich die Fakultät für Medizin und Pharmazie und die Uniklinik Brüssel (UZ Brussel).
Alumni
- André Delvaux (1926-2002), belgischer Regisseur
- Jef Geeraerts (*1930), belgischer Schriftsteller
- Louis Tobback (*1938), belgischer Politiker
- Erik Pevernagie (*1939), belgischer Maler
- Barthold Kuijken (*1949), belgischer Flötist und Dirigent
- Jean Bourgain (*1954), belgischer Mathematiker
- Johan Vande Lanotte (* 1955), belgischer Politiker
- Ingrid Daubechies (*1954), belgische Mathematikerin und Physikerin
- Karel De Gucht (*1954), belgischer Politiker
- Axelle Red (*1968), belgische Sängerin
- Sébastien Godefroid (* 1971), flämischer Segler und Weltmeister
Einzelnachweise
- ↑ Latein: Die Dunkelheit besiegen durch die Wissenschaft
- ↑ About the University: Culture and History (Stand: 18. Februar 2008)
- ↑ Gesetz vom 28. Mai 1970 über die Teilung der Universitäten in Brüssel und Löwen (Stand: 18. Februar 2008)
Weblinks
Commons: Vrije Universiteit Brussel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Offizielle Homepage (Niederländisch und Englisch)
Französischsprachig: Facultés Universitaires Saint-Louis (Brüssel) | Université Libre de Bruxelles | Faculté universitaire des Sciences agronomiques de Gembloux | Universität Lüttich | Université catholique de Louvain | Faculté polytechnique de Mons | Facultés universitaires catholiques de Mons | Universität Mons-Hainaut | Facultés universitaires Notre-Dame de la Paix Namur
Niederländischsprachig: Universität Antwerpen | Hogeschool-Universiteit Brussel | Vrije Universiteit Brussel | Universität Gent | Universität Hasselt | Katholieke Universiteit Leuven (inkl. Katholieke Universiteit Leuven Campus Kortrijk)
Mit Universitäten gleichgestellte Einzelfakultäten: Fakultät für protestantische Religionswissenschaft (Brüssel) | Faculteit Voor Vergelijkende Godsdienstwetenschappen | Evangelische Theologische Faculteit
Postuniversitär: College of Europe (Brügge) | Instituut voor Tropische Geneeskunde | Vlerick Leuven Gent Management School
Militär: Königliche Militärakademie
Grenzübergreifende Universitäten: Transnationale Universität Limburg
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