Bayerischer Platz

Bayerischer Platz
Grün- und Brunnenanlage auf dem Platz, im Hintergrund der U-Bahnhof

Der Bayerische Platz ist ein Platz im Zentrum des Bayerischen Viertels im Ortsteil Schöneberg des Berliner Bezirks Tempelhof-Schöneberg. An ihm münden die Landshuter, die Westarp-, die Salzburger, die Innsbrucker, die Meraner und die Aschaffenburger Straße. Die Grunewaldstraße kreuzt ihn.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Der Bayerische Platz, 1935

Der Platz trug zunächst den Namen Platz Y. Auf Beschluss des Schöneberger Magistrats erhielt er den Namen Bayrischer Platz. Er erinnert an das damalige Königreich Bayern, den heutigen Freistaat Bayern, und war der Mittelpunkt eines ganzen Viertels mit bayerischen Straßennamen. 1908 wurde er nach Plänen von Fritz Enke als Schmuckplatz mit Grünflächen, Bäumen, Hecken und hölzernen Bänken gestaltet. 1909 wurde die Schreibweise in Bayerischer Platz geändert. Die Randbebauung entstand zwischen 1900 und 1914 nach Plänen der Berlinischen Bodengesellschaft im Stil der späten Gründerzeit.

Bombardements und Feuerstürme des Zweiten Weltkrieges verwüsteten die Grünanlage des Platzes und zerstörten große Teile der Randbebauung. Im Februar 1945 trafen drei Fliegerbomben den U-Bahnhof, während zwei Züge dort hielten. 63 Menschen wurden dabei getötet. Nach der Trümmerbeseitigung stand auf dem Platz nur noch ein Zeitungskiosk.

1956 wurde der Verlauf der Grunewaldstraße begradigt, sodass die Straße den Platz kreuzt. Die Grünanlage auf der Mittelinsel wurde 1958 nach Plänen von Karl-Heinz Tümler mit vier Springbrunnen in Kunststeinbecken neu gestaltet. Der U-Bahnhof erhielt einen gläsernen Pavillonaufbau im Stil der Zeit. Die Lücken der Randbebauung wurden zwischen 1956 und 1958 geschlossen. Der U-Bahn-Pavillon wurde 1967 abgerissen und 1971 durch das heutige Bauwerk ersetzt.

U-Bahnhof

Im Dezember 1910 ging der gleichnamige U-Bahnhof in Betrieb, zunächst fuhr dort die Schöneberger Untergrundbahn (heute U4) zwischen Nollendorfplatz im Norden und Innsbrucker Platz im Süden. Seit 1971 kreuzt hier zusätzlich die U7 und ermöglicht somit die Fahrt nach Spandau, Charlottenburg und Neukölln.

Kulturelle Umgebung

Am Platz und seiner engeren Umgebung lebten viele Künstler und Intellektuelle. Am Bayerischen Platz 1 wohnte Erich Fromm. Wenige Schritte entfernt in der Bozener Straße 20 Gottfried Benn, in der Bozener Straße 18 Eduard Bernstein und in der Stübbenstraße 5 Arno Holz. Auch Albert Einstein war in der Umgebung zu Hause. Der jüdische Intellektuelle Benedict Lachmann gründete 1919 den Buchladen Bayerischer Platz.

Weblinks

 Commons: Bayerischer Platz – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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