- Wacho
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Wacho (auch Waccho) war dux (Herzog) der Langobarden von 510 bis 540.[1][2]
Inhaltsverzeichnis
Familie
Wacho war der Sohn des Unichis aus dem Geschlecht der Lithingi, seine Mutter ist unbekannt.
Wacho war in erster Ehe mit Radegund, (auch Raicunda, Ranicunda) der Tochter des Thüringerkönigs Fisud (auch Bisinus), verheiratet. Diese Ehe blieb kinderlos.[1][2]
In zweiter Ehe war er mit Austrigusa (auch Austrigosa), einer Tochter des Gepidenkönigs Turisind verheiratet. Dieser Verbindung entstammten die Töchter Wisigard und Waldrada (auch Vuldetrada), die beide mit fränkischen Königen verheiratet wurden.[1][2]
Aus seiner dritten Ehe mit Silinga, einer Tochter des Herulerkönigs Rudolf hatte er einen Sohn Walthari, der sein Nachfolger wurde.[1][2]
Leben
Über seine Kindheit und Jugend ist nichts bekannt.
Im Jahr 510 ermordete Wacho seinen Vorgänger und Onkel Tato. Dessen Sohn Ildichis musste zu den Gepiden fliehen und starb dort im Exil.[1][2] Als nächstes unterwarf er die suavi, an der mittleren Donau siedelnde Sueben oder eine unbestimmte Volksgruppe am Fluss Save.[3]
Seine weitere Herrschaft war durch die Heiratspolitik bestimmt. Die Verlobung, die der Frankenkönig Theuderich I. um 531 zwischen seinem Sohn Theudebert I. und Wachos Tochter Wisigard arrangierte, diente dazu, die Neutralität des Langobarden im Kampf um das Königreich Thüringen zu garantieren, den die Franken nach dem Tod Theoderichs des Großen († 526) aufnahmen. Die Heirat fand erst um 537/538 statt.[4]
Die Verlobung um 540 zwischen Theudeberts Sohn Theudebald und einer zweiten Tochter Wachos, Vuldetrada oder Waldrada, diente ebenfalls dem Zweck[5], das Bündnis zwischen Franken und Langobarden zu sichern – die Verträge schlugen so hohe Wellen, dass man sogar in Byzanz auf die Politik Theudeberts aufmerksam wurde.
Als Wacho im Jahr 540 starb, war sein Sohn Walthari noch minderjährig, sodass Audoin aus dem Geschlecht der Gausen die Regentschaft übernahm.
Siehe auch
Stammliste der Könige der Langobarden
Quellen
- Paulus Diaconus, Historia Langobardorum, hrsg. Ludwig Bethmann und Georg Waitz, in: Monumenta Germaniae Historica, Scriptores rerum Langobardicarum et Italicarum saec. VI–IX, Hahn, Hannover 1878
- anonym, Origo Gentis Langobardorum
- Gregor von Tours, Historiae
Literatur
- Wilfried Menghin: Die Langobarden. Theiss-Verlag, Stuttgart 1985, S. 32ff.
Weblinks
Wikisource: Historia Langobardorum – Quellen und Volltexte (Latein)Wikisource: Origo Gentis Langobardorum – Quellen und Volltexte (Latein)- Paulus Diaconus:History of the Langobards (englisch)
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e Historia Langobardorum I, Kap. 21
- ↑ a b c d e Origo Gentis Langobardorum Kap, 4
- ↑ Thomas Hodgkin, Italy and her Invaders, Bd. 5, Clarendon Press, Oxford 1895, S. 119.
- ↑ Gregor von Tours, Historiae III,20, III,27
- ↑ Gregor von Tours, Historiae IV,9
Vorgänger Amt Nachfolger Tato Herzöge und Könige der Langobarden
510-540Walthari Kategorien:- Herzog (Langobarden)
- Langobarde
- Geboren im 5. Jahrhundert
- Gestorben im 6. Jahrhundert
- Mann
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