Kögel Fahrzeugwerke

Kögel Fahrzeugwerke
Kögel Fahrzeugwerke GmbH
Kögel-Logo
Unternehmensform Gesellschaft mit beschränkter Haftung (Deutschland)
Gründung 1934
Unternehmenssitz Burtenbach, Deutschland
Website

www.koegel.com

Die Kögel Fahrzeugwerke GmbH in Burtenbach wurden 1934 von Franz Xaver Kögel gegründet und sind einer der größten europäischen Hersteller von Nutzfahrzeugen, u. a. für Anhänger- und Sattelauflieger.

Inhaltsverzeichnis

Die Anfänge

Am 1. Mai 1934 übernahm Franz Xaver Kögel die Wagnerei seines Lehrherren Georg Schmid in Neu-Ulm. Franz Xaver Kögel hatte das Handwerk in dem kleinen Betrieb gelernt und gerade seinen Meister gemacht. Der motorisierte Gütertransport hatte durch den Autobahnbau 1934 gerade richtig begonnen, und somit konnte F. X. Kögel mit seiner Wagnerei, in räumlicher Nähe mit der Schmiede für Fahrgestell- und Anhängerbau von August Welte, eine zukunftsträchtige Zusammenarbeit unternehmen. Für die Fahrgestelle lieferte Kögel den Boden und die Bordwände und beide mussten den Betrieb vergrößern.

Die Aufwärtsentwicklung

Durch die Fusion beider Handwerksbetriebe hatte sich Kögel 1956 in Donautal als einer der ersten in das neu entstandene Industriegebiet niedergelassen. Der Schritt vom Handwerks- zum Industriebetrieb war mit der Produktionsaufnahme im den neuen, großzügig bemessenen Fertigungshallen im Industriegebiet Donautal vollzogen. Die industrielle Produktion hatte für Anhänger und Aufbauten begonnen und ein stetiges Wachstum wurde erreicht. Daneben wurden aber auch Einzelanfertigungen gebaut, z. B. eine 9-sitzige Kabine für die 95 PS KaelbleZugmaschine.

Die Aufkäufe

Im Jahr 1968 kaufte Kögel zusätzliche Produktionsstätten in Karlsdorf bei Bruchsal (Kamag) und 1973 in Bückeburg bei Hannover die Faka-Kannenberg Fahrzeugbau. Nach der Wende kam das Werk Werdau i. S. hinzu und 1993 übernahm Kögel auch noch den aufgegebenen „Anhängerbau“ der Kässbohrer Fahrzeugwerke in Burtenbach. Eine Beteiligung am Nutzfahrzeugbauer Orlican 1991 in Tschechien hatte Kögel später ganz übernommen und zum Zulieferbetrieb gemacht, bis die Gründung der Kögel a. s., 1996 in Tschechien vollzogen wurde. Die Kamag, die als Tochterfirma zu Kögel gehört (seit 1969 auch Ulm), befasst sich mit den Bau von Schwerlast-Selbstfahrer-Kombinationen mit bis zu 10.000 t Tragkraft, wobei zum Kundenkreis auch die NASA gehört. Weiterhin wurden zwei „Joint Ventures“ in der Volksrepublik China gegründet.

Investitionen und Umstrukturierung

Als erstes und einziges Unternehmen der Anhänger- und Aufbauten-Industrie hatte Kögel 1991 eine Aktiengesellschaft gegründet. Im Jahr 2000 wurden 25 Mio. € an Investitionen in das Werk Burtenbach eingebracht. Das Werk Burtenbach wird mit umfangreichen Investitionen zum modernsten Trailer-Werk Europas. Die Kögel Fahrzeugwerke AG in Ulm stellte im Januar 2004 einen Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens. Davon waren 1186 Mitarbeiter betroffen.

Im Jahr 2004 erfolgte dann die Übernahme durch die Trailer Holding GmbH, München, mit der Gründung der „Kögel Fahrzeugwerke GmbH“, und Burtenbach wurde neuer Firmensitz. Kögel ist in Europa einer der größten Nutzfahrzeug-Hersteller und bietet in seinem Grundprodukt, dem Sattelauflieger, die größte Auswahl und Flexibilität im Nutzfahrzeugmarkt.

Im Jahr 2006 produzierte das Unternehmen rund 12.000 Fahrzeuge von denen mehr als zwei Drittel in das europäische Ausland geliefert wurden. Die rund 1000 Mitarbeiter im In- und Ausland erwirtschafteten dabei einen Umsatz von über 275 Mio. Euro.

Im Jahr 2006 führte Kögel die Marken "Kögel MAXX", "Kögel foxx" und "Kögel Phoenixx" ein. Die Marke "Kögel" übernahm die Funktion der Dachmarke.

Während mit der Marke "Kögel MAXX" die bisherige Produktschiene zusammengefasst und als Hauptmarke mit qualifiziertem Vertrieb und individueller Beratung vertrieben wird, geht "Kögel foxx" als erste Nutzfahrzeugmarke dazu über, das Produkt ausschließlich über das Internet zu vertreiben.

Mit der Marke "Kögel Phoenixx" werden innovative Produkte wie z.B. der erste Pritschensattelanhänger aus kohlenstofffaserverstärktem Kunststoff (CFK) dem Markt bekanntgegeben.

Mit dem "Kögel Big-MAXX" stellte Kögel 2005 einen Beitrag zur Bewältigung des künftigen Transportaufkommens vor. Beim Big-MAXX handelt es sich um einen um 1,30 Meter verlängerten Sattelauflieger, der daher 3 Europaletten zusätzlich laden kann. Seit Ende 2005 sind 300 dieser Fahrzeuge mit Sondergenehmigung in ganz Deutschland bei verschiedenen Speditionen im Einsatz. Ein Gutachten von Prof. Henning Wallentowitzdes vom ika Aachen bescheinigt dem verlängerten Auflieger ausgezeichnete Praxistauglichkeit. Zur endgültigen Zulassung dieser Auflieger ist eine Änderung der Längenabmessungen von Lkw in Europa notwendig.

Durch einen unerwarteten Umsatzeinbruch musste Kögel die Produktionskapazität herunterfahren und 120 Leiharbeiter und 81 befristet beschäftigte Mitarbeiter wurden im Juli 2008 gekündigt. Die Firma beschäftigt nach den Entlassungen noch rund 1360 Mitarbeiter im In- und Ausland[1].

Quelle

  • Zeitschrift: Lastwagen + Omnibus ..100 Jahre LKW, Seite 127
  • Auto-Reporter.Net vom 28. Januar 2004

Einzelnachweise

  1. Artikel: Kögel stellt sich auf längerfristige Marktschwäche ein 27.Oktober 2008

Weblinks

Siehe auch


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