Walter Hoeres

Walter Hoeres

Walter Hoeres (* 6. Mai 1928 in Gladbeck) ist ein deutscher Philosoph.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Walter Hoeres ist ein emeritierter Professor für Philosophie der Pädagogischen Hochschule in Freiburg im Breisgau. Sein Spezialgebiet ist die Erkenntnislehre auf der Basis der Scholastik. Hoeres studierte an der Philosophisch-Theologischen Hochschule St. Georgen und an der Johann Wolfgang Goethe-Universität Frankfurt Theologie und Philosophie und konnte sein Studium am 25. Juli 1951 erfolgreich mit einer Promotion über Husserls Phänomenologie bei Theodor W. Adorno abschließen.

Walter Hoeres war nach seiner Promotion zunächst als Journalist katholischer Zeitungen, u.a. des "Rheinischen Merkur" und der Deutschen Tagespost tätig. 1957 habilitierte er sich als einer der ersten Laien als Universitäts-Dozent an der Theologischen Fakultät Salzburg. Dort wurde er 1964 von der vatikanischen Studienkongregation zum Professor am Philosophischen Institut päpstlichen Rechtes ernannt, das der Theologischen Fakultät Salzburg angeschlossen ist. Von 1961 bis 1993 war Hoeres als Professor für Philosophie an der Pädagogischen Hochschule Freiburg tätig. Neben zahlreichen Abhandlungen zur Geschichte der Hochscholastik schrieb er Bücher u. a. über den grossen Franziskanertheologen Johannes Duns Scotus (auch ins Italienische übersetzt) und eine Kritik der Transzendentalphilosophe. 1993 legte er eine phänomenologische Anthropologie vor. 2005 publizierte er das Buch "Der Weg der Anschauung. Landschaft zwischen Ästehtik und Metaphysik".

Hoeres gehörte zu den regelmäßigen Mitarbeitern der "Zeitbühne" und setzte diese publizistische Arbeit in der "Epoche" fort. Zahlreiche Vorträge Rundfunksendungen und Abendstudios im "Hessischen Rundfunk» und im Südwestfunk".[1]

1967 übernahm er von seinem Lehrer Hans Meyer (1884–1966) die Herausgeberschaft der Reihe Forschungen zur neueren Philosophie und ihrer Geschichte.

Hoeres versteht sich als ein Verteidiger des katholischen Glaubens und der tridentinischen Liturgie. Er gründet am 23. Februar 1969 [2] gemeinsam mit Hans Milch und dem Mannheimer Oberstudienrat Fritz Feuling die Bewegung für Papst und Kirche e.V., die zu den traditionsorientierten Gruppen nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil gehörte [3], und war viele Jahre als deren Vorsitzender aktiv. Walter Hoeres schreibt regelmäßig in der katholischen Monatsschrift Theologisches. Er ist Mitglied der Fördergemeinschaft Theologisches e.V., die die Zeitschrift herausgibt.

Veröffentlichungen (Auswahl)

  • Rationalität und Gegebenheit in Husserls Phänomenologie. Dissertation. Universität Frankfurt am Main 1951.
  • Sein und Reflexion. Triltsch, Ochsenfurt 1956.
  • Der Wille als reine Vollkommenheit nach Duns Scotus. Pustet, München 1962.
  • Der Aufstand gegen die Ewigkeit. Kirche zwischen Tradition und Selbstzerstörung. Christiana, Stein am Rhein/Schweiz, 1987 (2. erw. Aufl.), ISBN 3-7171-0867-0
  • Offenheit und Distanz. Grundzüge einer phänomenologischen Anthropologie. Duncker & Humblot, Berlin 1993, ISBN 3-428-07542-0.
  • Wesenseinsicht und Transzendentalphilosophie. Thomas von Aquin zwischen Rahner und Kant. Schmitt, Siegburg 2001, ISBN 3-87710-255-7.
  • Der Weg der Anschauung. Landschaft zwischen Ästehtik und Metaphysik. Die Graue Edition, 2005, ISBN 3-906-33640-9.
  • Heimatlose Vernunft. Respublica, 2005, ISBN 3-87710-284-0.
  • Theologische Blütenlese. Werke der anderen Theologie. Schmitt, Siegburg 2001, ISBN 3-87710-256-5.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. http://www.kathpedia.com/index.php?title=Walter_Hoeres
  2. Vgl. http://alt.ikvu.de/html/archiv/ikvu/texte/kirchengeschichte-von-unten.html
  3. Vgl. Große Wende. Der Spiegel Nr. 38/1976 vom 13. September 1976.

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