- Walter Max Ulyate Sisulu
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Walter Max Ulyate Sisulu (* 18. Mai 1912 in Quthubeni; † 5. Mai 2003 in Johannesburg) war ein Antiapartheid-Kämpfer und südafrikanischer Politiker.
Leben und Werk
Geboren wurde Walter Sisulu in Qutubeni, einem Dorf in der Transkei, dem Gebiet der Xhosa. Sein Vater war ein weißer Beamter, der eine schwarze Bäuerin schwängerte und sie im Stich ließ. 1928 wurde Walter Sisulu zunächst Milchjunge in Johannesburg und arbeitete in einer Vielzahl von manuellen Berufen. Später wurde der Autodidakt Sisulu zu einem angesehenen Immobilienmakler.
1944 gründeten Nelson Mandela, Oliver Tambo und Sisulu und andere die ANC-Youth League, den Jugendflügel des African National Congress (ANC). Sisulu organisierte die ersten illegalen Streiks. 1948 gewann die Nationale Partei überraschend die weißen Wahlen und stellte umgehend ein Programm vor, das die Einführung einer totalen Rassentrennung vorsah. Das Trio Mandela, Tambo und Sisulu organisierte erste Massendemonstrationen.
Sisulu war von 1949 bis 1954 Generalsekretär des ANC. Er genoss hohes Ansehen. Er galt als organisatorisches Genie des ANC und als Mentor von Nelson Mandela in dessen Jugend. Im Jahre 1956 wurden 156 Menschen, die ein Jahr zuvor an der Verabschiedung der Freiheitscharta beteiligt gewesen waren, wegen Hochverrats verhaftet. Nach einem fünfjährigen Prozess wurden alle freigesprochen. Seit 1958 stand Sisulu unter unbefristetem Hausarrest.
Im Juni 1964 wurden Sisulu, Mandela und weitere sechs Weggefährten im so genannten Rivonia-Prozess zu lebenslanger Haft auf der Zuchthausinsel Robben Island vor Kapstadt verurteilt. Am 15. Oktober 1989 wurde er aus der Haft entlassen. Der ANC wählte ihn 1991 zum stellvertretenden Präsidenten. Dieses Amt bekleidete er bis zu seinem Ruhestand 1994.
Mit seiner Frau Albertina Thetiwa Sisulu, selbst engagierte Freiheitskämpferin, war er 58 Jahre verheiratet. Aus dieser Ehe gingen 5 leibliche Kinder hervor. Ferner haben sie noch 4 Kinder adoptiert. Walter Max Ulyate Sisulu wurde als erster Südafrikaner mit einem besonderen offiziellen Staatsbegräbnis beigesetzt.
Seit 2004 trägt der botanische Garten in Roodeport seinen Namen (Walter Sisulu National Botanical Garden) und seit 2005 die Walter Sisulu University mit Sitz in East London.
Weblinks
- Biographie, ANC (englisch)
- „Walter Sisulu, Mandela Mentor and Comrade, Dies at 90“, New York Times, 6. Mai 2003
- „African Rebels' Living Encyclopedia: Walter Max Ulyate Sisulu“, New York Times, 16. Oktober 1989
Personendaten NAME Sisulu, Walter ALTERNATIVNAMEN Walter Max Ulyate Sisulu KURZBESCHREIBUNG südafrikanischer Politiker und Antiapartheid-Kämpfer GEBURTSDATUM 18. Mai 1912 GEBURTSORT Transkei STERBEDATUM 5. Mai 2003 STERBEORT Johannesburg
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