- Wanderlegende
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Als Wanderlegenden bezeichnet man Legenden, die in unterschiedlichen Zusammenhängen erzählt werden, im Wesentlichen mit der gleichen Handlung, nur mit wechselnden Hauptpersonen, wechselnden Örtlichkeiten und wechselnden sonstigen Einzelheiten. Dazu kommt es, wenn beliebte Themen auf Personen oder Sachen übertragen werden, die dem Erzählenden besonders vertraut oder besonders wichtig sind.
Ein Beispiel für eine Wanderlegende ist das sprichwörtliche salomonische Urteil; auch zahlreichen anderen Herrschern des alten Orients wurde ein ähnliches weises Urteil zugeschrieben. Weitere gängige Wanderlegenden sind Geschichten von angeblich existierenden Geheimgängen (z. B. Haus Leythe in Gelsenkirchen-Erle) oder die Legende vom nach dem ersten Fang gekennzeichneten und wieder ausgesetzten Hecht (oder anderem Fisch), der nach Jahrzehnten oder gar Jahrhunderten wieder gefangen wird (z. B. im Böckinger See oder Teterower See, vgl. Schildbürger/Hechtsage ).
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