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Wasabi Wasabi (Eutrema japonica)
Systematik Eurosiden II Ordnung: Kreuzblütlerartige (Brassicales) Familie: Kreuzblütengewächse (Brassicaceae) Tribus: Eutremeae Gattung: Eutrema Art: Wasabi Wissenschaftlicher Name Eutrema japonica (Miq.) Koidz. Wasabi (Eutrema japonica), auch Japanischer Meerrettich, Wassermeerrettich genannt, ist eine Pflanzenart aus der Familie der Kreuzblütengewächse (Brassicaceae). Das Rhizom dient in der japanischen Küche als scharfes Gewürz. Diese Art kommt wild nur in Japan und auf der Insel Sachalin vor. Sie gedeiht wild in sumpfigem Gelände am Rand von Fließgewässern, wird aber auch industriell, z. B. auf der Izu-Halbinsel und in Deutschland in einer Raritätengärtnerei[1], angebaut.
Inhaltsverzeichnis
Beschreibung
Vegetative Merkmale
Eutrema japonica wächst als ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshöhen von 20 bis 60 (selten bis zu 75) cm. Es wird ein vertikales, fleischiges Rhizom mit einem Durchmesser von etwa 3 cm als Überdauerungsorgan gebildet, das geerntet wird und als Wasabi auf den Markt kommt. Pflanzenteile sind überwiegend glatt oder im oberen Bereich spärlich weich behaart. Der aufrechte bis liegende Stängel ist nicht verzweigt. Die einfachen Laubblätter sind in einer grundständigen Rosette und am Stängel verteilt angeordnet. Die grundständigen Laubblätter sind meist 10 bis 20 (6 bis 26) cm lang gestielt und die Blattspreite ist herz- bis nierenförmig mit fast glattem bis gezähnten Blattrand. Die mittleren Stängelblätter sind 1 bis 5 (selten bis 8) cm lang gestielt und die Blattspreite ist breit-eiförmig bis eiförmig-herzförmig, 1,5 bis 4 (bis 6) cm lang und 2 bis 4 (bis 6) cm breit mit fast glattem bis gezähntem Blattrand.
Generative Merkmale
Die Blütezeit reicht von März bis Mai. Der lockere, traubige Blütenstand besitzt mindestens unten Tragblätter. Die zwittrigen Blüten sind vierzählig mit doppelten Perianth. Die vier länglichen Kelchblätter sind 3 bis 4 mm lang und 2 bis 2,5 mm breit. Die vier weißen Kronblätter sind mit einer Länge von 6 bis 8 (bis 9) mm und einer Breite von 2 bis 3 mm länglich-spatelförmig. Die weißen Staubfäden sind 3,5 bis 5 mm lang. Die länglichen Staubbeutel sind 0,6 bis 0,8 mm lang. Der Fruchtknoten enthält sechs bis acht Samenanlagen. Der Griffel ist 2 bis 3 mm lang.
Die dünnen, 1 bis 3,5 (bis 5) cm langen Fruchtstiele sind aufsteigend bis spreizend. Die lineale Schote besitzt meist einen runden Querschnitt, eine Länge von 1 bis 2 cm und einen Durchmesser von 1,5 bis 2 mm. Die Klappen besitzen jeweils einen undeutlich erkennbaren Hauptnerv. Das Septum ist meist vollständig ausgebildet. Die länglichen Samen sind 2 bis 3 × 1 bis 1,5 mm groß. Die Samenoberfläche ist schwach netzartig und verschleimt in nassem Zustand. Die Früchte reifen zwischen Mai und Juni.
Systematik
Synonyme für Eutrema japonica (Miq.) Koidz. sind: Cochlearia wasabi Sieb., nom. nud., Eutrema wasabi Maxim., Lunaria japonica Miq. (basionym), Wasabia japonica (Miq.) Matsum., Wasabia pungens Matsum., Wasabia wasabi (Maxim.) Makino).[2]
Etymologie
Der Name Wasabi stammt aus dem Japanischen. Heutzutage wird der Begriff in Hiragana-Silbenschrift geschrieben (わさび). Die ursprüngliche Kanji-Schreibung lautet „山葵“, wobei „山“ Berg bedeutet und das Schriftzeichen „葵“ im Japanischen auch für die Stockrose (die mit Wasabi nicht verwandt ist) verwendet wird, was von früheren deutschen Gelehrten irrtümlich wörtlich mit „Bergstockrose“ übersetzt wurde. Dieser Begriff findet sich noch in älterer Literatur, wird aber heute größtenteils nicht mehr verwendet. Die Schreibweise „山葵“ ist nur im Japanischen gebräuchlich, in den chinesischen Sprachen wird eine andere Schreibweise für Wasabi verwendet, allerdings wurde 山葵 als modernes Lehnwort nach China „reimportiert“.
Nutzung
Wasabi ist hierzulande als Pulver in Gläsern und Dosen oder als Paste in kleinen Tuben erhältlich. Frisch importierte Wurzeln finden sich nur in Spezialgeschäften, als Pflanze mittlerweile auch bei gut sortierten Gärtnereien. Idealer Weise als Kübelpflanze an einem im Sommer kühlen, schattigen Ort stellen. Da er nur bedingt winterhart ist, benötigt er eine Abdeckung. Zur Überwinterung im Haus, den Topf hereinholen und immer mäßig feucht halten. So ist eine regelmäßige Ernte über das ganze Jahr möglich. Die Schärfe ist unterschiedlich, am schärfsten ist frisch aus der Wurzel zubereiteter Wasabi. Vor allem in der Vergangenheit wurde dabei ein Stück Hai-Leder mit seinen typischen winzigen in der Haut sitzenden Zähnchen als Reibe benutzt; heute nimmt man dazu meistens Metallreiben. Aber auch das in Restaurants viel verwendete Trockenpulver ist scharf, die Schärfe bildet sich allerdings erst einige Minuten nach dem Anrühren des Pulvers mit Wasser.
Da die Senföle oxidationsempfindlich sind, sollten Wasabi-Tuben nach dem Öffnen sofort wieder verschlossen und im Kühlschrank gelagert werden. Frisch geriebener Wasabi oder solcher aus angerührtem Pulver verliert seine Würzkraft sogar schon nach etwa einer halben Stunde, bei den Tuben wird dies durch Konservierungsmittel und den luftdichten Verschluss verlangsamt. Auch das Pulver muss unbedingt in luftdichten Dosen aufbewahrt werden, wenn es seine Würzkraft längere Zeit behalten soll.
Wirkung
Echter Wasabi ist deutlich schärfer als europäischer Meerrettich. Die Blätter und Blattstiele sind etwas milder und eignen sich gut für Salate. Die Schärfe der hellgrünen Gewürzzubereitung rührt ebenso wie bei Meerrettich und scharfem Senf von flüchtigen Senfölen her, Wasabi brennt daher nicht wie Chilischoten auf der Zunge, sondern im Rachen und in der Nase. Außerdem hält das Schärfegefühl kürzer an. Es wird in kleinen Mengen unter anderem zusammen mit Sojasoße zu Sushi und Sashimi gereicht. Insbesondere in Japan findet Wasabi auch bei der Verfeinerung gerösteter Nüsse, Bohnen oder Erbsen als Snack Verwendung. Die Senföle töten im Darm unerwünschte Bakterien ab; das Gewürz fördert, ebenso wie Meerrettich, die Verdauung.
Surrogat
Im Handel wird oft mit Chlorophyll, Spirulina oder einer Kombination von Tartrazin (E 102) (seit dem 21. Juli 2010 in der EU mit einem Warnhinweis versehen) und Brillantblau FCF (E 133), grün eingefärbter gewöhnlicher Meerrettich oder sogar ein Meerrettich-Senf-Gemisch als Wasabi verkauft, da dies in der Herstellung billiger ist. Wilder Wasabi wächst nur in flachem, kühlem, mineralreichem und fließendem Wasser an Bachufern. Beim kommerziellen Anbau müssen sehr aufwändig ähnliche Bedingungen hergestellt werden. Japan kann seinen Eigenbedarf selbst nicht decken und importiert große Mengen aus Taiwan, der VR China und dem Nordwesten der USA.
Quellen
- Tai-yien Cheo, Lianli Lu, Guang Yang, Ihsan Al-Shehbaz & Vladimir Dorofeev: Brassicaceae in der Flora of China, Volume 8, 2001, S. 24: Eutrema wasabi (Sieb.) Maxim. – Online. (Abschnitt Beschreibung)
Einzelnachweise
Weblinks
Wiktionary: Wasabi – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, ÜbersetzungenCommons: Wasabi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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