Wasserburg Erffa

Wasserburg Erffa
Burg Erffa
Burg Erffa (um 1685)

Burg Erffa (um 1685)

Alternativname(n): Das alte Schloss zu Erffa
Entstehungszeit: nach 1100
Burgentyp: Niederungsburg
Erhaltungszustand: nichts erhalten
Ständische Stellung: ursprünglich edelfrei
Ort: Friedrichswerth
Geographische Lage 50° 59′ 32,3″ N, 10° 32′ 40,8″ O50.99229722222210.544663888889225Koordinaten: 50° 59′ 32,3″ N, 10° 32′ 40,8″ O
Höhe: 225 m ü. NN
Burg Erffa (Thüringen)
Burg Erffa

Die Wasserburg Erffa war eine im Mittelalter errichtete Befestigungsanlage an der Nesse bei Friedrichswerth im Landkreis Gotha in Thüringen.

Inhaltsverzeichnis

Lage

Die baulichen Reste der Wasserburg verbergen sich unter der Schlossanlage von Friedrichswerth im Osten des Dorfes. Die Burg mit zugehörigem Wirtschaftstrakt bildete einen vom Dorf abgesonderten Bereich an der Nesse.[1]

Geschichte

Bereits 859 treten die Herren von Erffa als Ritter in Erscheinung, dieses Adelsgeschlecht zählt somit zum thüringischen Uradel. Das untere Nessetal wurde im Hochmittelalter durch das Kloster Fulda und die Hofbeamten der Thüringer Landgrafen beherrscht, diese errichteten die Burganlagen in Goldbach, Wangenheim und im heutigen Friedrichswerth. Ursprünglich edelfrei wurden die Herren von Erffa nach dem Ende des Erbfolgekrieges Lehnsleute der Wettiner und erweiterten und modernisierten ihre Burganlage. Ob die Burg in die heftigen Kämpfe zwischen König Adolf von Nassau und den Wettinern verwickelt war, ist aus den Chroniken nicht zu entnehmen. 1390 kaufte Landgraf Balthasar die Lehensherrschaft von Fulda ab. Bis 1677 blieben Burg und Dorf im Besitz der Erffen. Eine Federzeichnung in dem 1898 aufgefundenen Bericht aus dem Turmknopf liefert die einzige bekannte Darstellung dieser Burganlage. 1677-1680 wurden alle beschriebenen Gebäude abgetragen und der alte Wassergraben mit dem Bauschutt verfüllt.

Anlage

Die Burganlage bestand aus der von einem breiten Wassergraben umgebenen Kernburg und den östlich vorgelagerten Wirtschaftshöfen der Vorburg. Die Kernburg bestand im Süden aus dem inneren Burghof, welcher von drei hohen Wehrtürmen und einer Mauer umgeben war, im Norden lag der äußere Burghof mit Wirtschafts- und Wohngebäuden. Der Zugang zur Vorburg erfolgt über einen hölzernen Steg im Osten der Kernburg. Eine niedrige Mauer umschloss den äußeren Burghof der Kernburg, eine weitere vorgelagerte Mauer nochmals den inneren Burghof als Begrenzung des Wassergrabens. Der Wassergraben besaß im Osten und Westen Verbindungsgräben zur Nesse, um den Wasseraustausch zu ermöglichen und den Pegelstand zu regulieren. Der vorgelagerten Wirtschaftsgebäude bildeten drei, jeweils durch Mauern und Zäune separierte großzügig bemessene Hofanlagen, welche ebenfalls dem späteren Schlossbau gänzlich geopfert wurden.

Heutige Situation und Nutzung

Die Burganlage ist durch den nachfolgenden Schlossbau oberirdisch nicht mehr vorhanden. Das Schloss mit Park ist ein ausgewiesenes Bau- und Bodendenkmal. Das Außengelände ist öffentlich zugänglich.

Literatur

  • Franz Bumme: Das Schloß von Erffa und Friedrichswerth (Reprint aus der Ortschronik Friedrichswerth von 1899) Bad Langensalza 1994, Verlag Rockstuhl, ISBN 3-929000-37-7
  • Thomas Bienert: Friedrichswerth, Burg Erffa In: Mittelalterliche Burgen in Thüringen, Gudensberg-Gleichen 2000, S. 73, ISBN 3-86134-631-1

Einzelnachweise

  1. Thüringer Landesvermessungsamt TK25 - Blatt 5029 Waltershausen N, Erfurt 1995, ISBN 3-86140-049-9

Weblinks

 Commons: Wasserburg Erffa – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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