Erffa

Erffa
Wappen derer von Erffa

Die Familie der Freiherren von Erffa entstammt dem thüringischen Uradel und ist vermutlich edelfreien Ursprungs. Später gehörte das Geschlecht der Fränkischen Reichsritterschaft der Kantone Odenwald und Rhön-Werra an.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Ursprung

Der Sage nach kam die Familie im Jahr 455 n. Chr. mit den Hunnen nach Thüringen, als sich der Stamm der Grün-Hunnen, dem Mitglieder der später so benannten Familien von Erffa, von Wangenheim und von Uetterodt vorstanden, an der Nesse (Werra) niederließ, um dort Landwirtschaft zu treiben und einen nicht unbedeutenden Handel mit Getreide in die Saale- und Elbe-Regionen zu führen. Dort waren zu dieser Zeit die Wenden und die Sorben ansässig, ohne jedoch noch feste Wohnsitze zu haben.

Das Geschlecht erscheint erstmals urkundlich im Jahre 1170 mit Hartungus de Erfaha.[1] Gut ein halbes Jahrhundert später begleitet wiederum ein Hartung v. Erffa Landgraf Ludwig (den Heiligen) von Thüringen auf dem Fünften Kreuzzug. Nach dessen Tod brachte er seine Gebeine von Otranto zurück nach Thüringen, wo er zunächst auch als Vormund der Witwe Ludwigs, der Heiligen Elisabeth, agierte.

Standeserhebung

Im Jahre 1702 erhielt Georg Hartmann v. Erffa von Kaiser Leopold I. das erbliche Reichsfreiherrendiplom. Nach dem Untergang des Alten Reiches wurde der Freiherrenstand 1870 durch das Herzogtum Sachsen-Coburg-Gotha und 1879 durch den Staat Preußen anerkannt.

Familiensitze

Stammsitz der Familie war das heutige Friedrichswerth mit der Wasserburg Erffa. Friedrichswerth liegt nahe Gotha und trug noch bis in die zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts den Namen Erffa. Aus der Sekundärliteratur erschließen sich weitere Besitzungen in einem Dutzend Orten im Nessetal (Haina, Goldbach, Warza, Sonneborn) im Zentrum der Landgrafschaft Thüringen, Wohl erst mit dem Verkauf der Stammburg unter Ferdinand Hartmann von Erffa und dem Übersiedeln in den Coburger Landesteil kommt es auch dort zu einem umfangreichen Gütererwerb: Güter in Wallhausen, Osmersleben (Oßmerschleben), Helmershausen, Rodach, Heldritt, Niederlind, Niedertrebra, Goldschau, Sondheim, Windhausen, Wernburg sowie Ahorn mit Schloss Ahorn, Wüstenahorn, Neuhaus und Finkenau. Im 19. Jahrhundert werden die beiden Linien Ahorn in Sachsen-Coburg und Gotha und Wernburg bei Pößneck (zeitweise zu Sachsen-Gotha gehörig), bedeutend.

Wappen

Wappen als Bemalung eines Kirchenfensters in Ahorn (1916)

Das Stammwappen zeigt in Blau einen offenen, goldenen Adlerflug. Auf dem Helm sechs von Rot und Silber geteilte Fähnlein an goldenen Schäften, wobei Anzahl und Farbe der Fähnlein über die Zeit variierte. Die Helmdecken sind rot-silbern.
Wahlspruch: "Fideliter et constanter" ("Treu und beständig").

Die von Erffa im Roten Adler Orden, Ordensschilder in der Ordenskirche von St. Georgen (Bayreuth):

In der Kirche von Helmershausen befindet sich das Epitaph des Georg Friedrich von Erffa mit den Ahnenwappen v. Erffa, v. Dölau, v. Milchling, v. Scheiding, v. Honsberg, v. Haugwitz. Ein weiteres Epitaph von ihm befindet sich auf der Veste Coburg:

Angehörige der Familie

Literatur

Einzelnachweise

  1. Original im StArchiv Marburg, Stift Hersfeld

Weblinks


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