- Wasserkraftwerk Reichenhall
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Wasserkraftwerk Reichenhall Saalachkraftwerk in Kirchberg Lage Koordinaten 47° 43′ 5″ N, 12° 51′ 47″ O47.71805555555612.863055555556Koordinaten: 47° 43′ 5″ N, 12° 51′ 47″ O Land: Deutschland
BayernOrt: Kirchberg Gewässer: Saalach / Saalachsee Kraftwerk Betreiber: DB Energie GmbH Bauzeit: 1910-1913 Betriebsbeginn: 1914 Technik Engpassleistung: 6,4 Megawatt Durchschnittliche
Fallhöhe:20 m Ausbaudurchfluss: 11,5 m³/s Regelarbeitsvermögen: 40 Millionen kWh Turbinen: 5 Francis-Kessel-Turbinen mit horizontaler Welle, pro Turbine 2 Laufräder (rechts- und linkslaufend) auf einer Turbinenwelle Generatoren: 5 Sonstiges Website: http://www.dbenergie.de Das Wasserkraftwerk Reichenhall (offizieller Name: Saalachkraftwerk) ist ein Laufwasserkraftwerk zur Erzeugung von Bahnstrom mit einer Gesamtleistung von 6,4 MW. Es gehört zu den ältesten noch in Betrieb befindlichen Bahnkraftwerken in Deutschland. Es befindet sich im Ortsteil Kirchberg und wird von der DB Energie GmbH betrieben.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Es wurde von 1910 bis 1913 für die Bahnstromversorgung der neu elektrifizierten Bahnstrecke Freilassing–Berchtesgaden erbaut. Das Kraftwerk erhält das Wasser vom nahe gelegenen Saalachsee, der hierfür angelegt wurde. Offizielle Eröffnung war am 1. Januar 1914.
1939 wurde in der Anlage ein mit Quecksilberdampfgleichrichtern ausgerüsteter Stromrichter zur Kopplung des Bahnstromnetzes mit dem öffentlichen Stromnetz installiert.
Die Errichtung der Staumauer Kibling und des Kraftwerkes hatte zur Folge, dass durch die Umleitung der Saalach die zahlreichen Mühlbäche in Bad Reichenhall trocken fielen und neben etlichen Mühlen, Schmieden und Sägen auch die städtischen Kraftwerke I (Nonner Straße) und II (Innsbrucker Straße) aufgelassen werden mussten. Aus diesem Grund wurde mit der Eisenbahn zur Kompensation dieser Ausfälle ein Ablösevertrag ausgehandelt, der die Einspeisung eines Teiles des erzeugten Stromes ins Netz der Stadtwerke gewährleistete. Diese Regelung erklärt, warum im Bahnstromkraftwerk auch 50-Hz-Netzstrom erzeugt wird.
Da durch die vollständige Umleitung des Wassers in das Kraftwerk die ca. 1,8 km lange Ausleitungsstrecke der Saalach von der Staumauer Kibling bis zur Mündung des Unterwasserkanals bis auf wenige Hochwasser-Tage im Jahr vollständig austrocknete, wurde das Kraftwerk 2005 um ein Restwasserkraftwerk direkt am Stauwehr des Saalachsees ergänzt, das ganzjährig eine Mindestmenge von ca. 5 m³ pro Sekunde in das alte Flussbett abgibt. Diese Maßnahme dient der Verbesserung von Gewässerökologie und Landschaftsbild.
Beschreibung
Das vom Saalachsee abgeleitete Wasser wird über ein Einlaufbauwerk und einen 576 Meter langen Druckstollen, der einen Ausläufer des Müllnerhorns unterquert, in ein Wasserschloss oberhalb des Kraftwerks geleitet. Von dort wird es über fünf Fallrohre mit einem Durchmesser von je 2,5 Metern auf die Turbinen geleitet. Nach dem Passieren der Turbinen wird das Wasser über einen 620 m langen Unterwasserkanal wieder der Saalach zugeführt.
Technische Daten
- Leistung: 2.200 kW pro Turbine
- Frequenz: 16,7 Hz und 50 Hz
Siehe auch
Literatur
Toni Schmidberger: Das erste Wechselstrom-Kraftwerk in Deutschland, Bad Reichenhall 1984
Weblinks
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