Wasserwerk Trachau

Wasserwerk Trachau

Das Wasserwerk Trachau ist ein technisches Kulturdenkmal aus der Zeit der Jahrhundertwende, welches heute als Wohn- und Ferienobjekt sowie zum Betrieb einer Pumpstation genutzt wird.

Wasserwerk Trachau

Inhaltsverzeichnis

Lage und Umgebung

Das Wasserwerk Trachau befindet sich in der Aachener Straße 31 im Dresdner Stadtteil Trachau. Die Umgebung ist geprägt durch eine villenartige Bebauung, Kleingärten, die Trachauer Siedlung und den nordwestlichen Dresdner Elbhang. In unmittelbarer Nähe befinden sich der Schützenhof, heute Landeszentrale für politische Bildung, und die Apostelkirche.

Architektur

  • Teilunterkellerter Massivbau aus dem Jahre 1900
  • Klinkerfassade mit roten und gelben Klinkern
  • Größe des Baukörpers ca. 11 m x 21 m x 8 m

Geschichte des Gebäudes

Im Jahre 1895 beschloss die damals noch selbstständige Gemeinde Trachau den Bau eines eigenen Wasserwerkes und die Anlage einer eigenen Kanalisation.[1] 1897 wurde zunächst mit der Anlage von Abwasserschleusen begonnen. 1898 wurde für den geplanten Bau des Wasserwerkes die Aachener Straße angelegt, die zunächst Burgsdorffstraße hieß, womit der damalige Amtshauptmann von Dresden-Neustadt Curt Ludwig Franz von Burgsdorff (1849-1922) geehrt wurde. Bereits 1902 wechselte die Straße jedoch ihren Namen. Im Jahre 1899 erfolgte schließlich die Grundsteinlegung für das gemeindeeigene Wasserwerk, welches am 3. August 1900 im Beisein des Amtshauptmanns von Craushaar feierlich eingeweiht wurde. Das Versorgungsgebiet des neuen Wasserwerkes umfasste neben Trachau auch Teile von Kaditz. Am 11. Juni 1901 bezog das erste Haus in Neukaditz, das Friedrich-August-Haus an der Leipziger Straße, Wasser aus dem Trachauer Werk. Obwohl schon bald die meisten Häuser in Trachau und Neukaditz angeschlossen waren und vom Gemeinderat die Versorgung Micktens und der Oberlößnitz erwogen wurde, erwies sich das Wasserwerk nach der Eingemeindung zur Stadt Dresden aus Sicht der Dresdner Behörden als unwirtschaftlich. Hinzu kamen hygienische Bedenken. Im Sommer 1909 wurde der Betrieb schließlich eingestellt. 1928 erfolgte der Umbau zu einem Mehrfamilienwohnhaus.

Wassergewinnung

Zur Wassergewinnung wurde neben dem Gebäude ein Brunnen von 3,26 m Durchmesser und 13,0 m Tiefe angelegt, aus welchem eine mit einem 20 PS starken Leuchtgasmotor betriebene Pumpe das Wasser zu einem Hochbehälter in der Jungen Heide förderte.[2] Dieser wurde zeitgleich mit dem Wasserwerk nahe der Gaststätte "Glasewalds Ruhe" errichtet und hatte eine Kapazität von 750 m3. Sein Oberwasserspiegel lag 0,8 m unter dem des Hochbehälters der Saloppe. Die Leistungskapazität des Pumpwerks betrug 1440 m3 pro Tag. Obwohl das Maschinenhaus genügend Platz für die Aufstellung von zwei weiteren Pumpmaschinen bot, wurde von einer Erweiterung des Werkes wegen der Möglichkeit der späteren Außerbetriebsetzung abgesehen.

Derzeitige Nutzung

Heute befindet sich das Gebäude in Privatbesitz und wird weiterhin als Wohnhaus genutzt. Im Haus befindet sich außerdem eine Ferienwohnung. Die DREWAG Stadtwerke Dresden GmbH betreibt im Keller eine Pumpstation, von der unter anderem das nahegelegene Krankenhaus Dresden-Neustadt mit Wasser versorgt wird. Das Wasserwerk Trachau ist auch Anlaufpunkt von touristischen Stadtteilrundgängen.

Trivia

Das Wasserwerk Trachau wird in einem Werk des Lyrikers und Essayisten Heinz Czechowski erwähnt.[3]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Klaus Brendler und Horst R. Rein: Trachau - Von Menschen, Häusern und Straßen, Band 2, Verlag Horst R. Rein, Dresden-Trachau.
  2. Fr. Schäfer (Hrsg.): Wissenschaftlicher Führer durch Dresden, Erinnerungsgabe der Stadt Dresden zur 79. Versammlung der Gesellschaft deutscher Naturforscher und Ärzte, Verlag v. Zahn & Jaensch, 1907.
  3. Heinz Czechowski: Der Garten meines Vaters - Landschaften und Orte. Grupello Verlag, Düsseldorf, 2003, ISBN 3-933749-96-4.


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