Wassili Lepanto

Wassili Lepanto

Wassili Lepanto (* 1940 in Nafpaktos als Vasilios Loukopoulos, griechisch Βασίλειος Λουκόπουλος) ist ein griechischer Künstler. Sein Künstlerpseudonym leitet sich vom italienischen Namen seiner Vaterstadt her. Er lebt und arbeitet in Heidelberg.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Ab 1945 wuchs er in Athen auf. Ab 1964 studierte er an den Universitäten Heidelberg und Mannheim Germanistik, Geschichte, Pädagogik, Philosophie und Kunstgeschichte. Von 1976 bis 1978 erhielt er ein Stipendium der Friedrich-Ebert-Stiftung und promovierte 1978 in Mannheim mit einer Arbeit zum Thema Grammatiktheorie und Sprachpraxis (ISBN 3-8107-2026-7). Im gleichen Jahr veröffentlichte er Analysen von Max Frischs Homo faber und Heinrich von Kleists Der Zweikampf. Danach wandte er sich mehr und mehr der Malerei zu. 1983 veröffentlichte er das Manifest Kunst für den Menschen oder: Für eine ökologische Kunst (ISBN 3-8107-5037-9), in dem er sich gegen die Abstrakte Malerei wendet.

In den folgenden Jahren organisierte Lepanto zahlreiche Ausstellungen, veröffentlichte Kunstkalender und hielt Vorträge zu zeitgenössischer Kunst und Ästhetik.

Er ist Mitglied im BBK und BdWi.

Bei den Kommunalwahlen 2009 errang Lepanto einen Sitz für die Kulturinitiative Heidelberg Pflegen und Erhalten im Gemeinderat Heidelbergs.

Werk

Lepanto ist in erster Linie Landschaftsmaler. Die meisten seiner Bilder malt er in Mischtechnik. Bevorzugte Sujets sind mediterrane Landschaften und seine Wahlheimat Heidelberg.

Seine Theorie der "Ökologischen Kunst" entwickelte er unter dem Eindruck von Studenten- und Friedensbewegung. Sie fordert eine "Opposition gegen die Denaturierung, Abstrahierung der Welt, gegen die Zerstückelung und Minimalisierung der Wirklichkeit" .

Sein künstlerisches Werk lässt sich in drei Phasen einteilen:

  • Die Gelb-Braune Phase (1978/79). Die Bilder sind durch Geometrie der Formen und Harmonie der Farben gekennzeichnet. Häufig werden fruchtbare Felder und darin eingebettet einzelne Häuser oder kleine Dörfer dargestellt, welche die Abhängigkeit des Menschen von der Erde symbolisieren.
  • Die Grüne Phase (ab 1979). In ihr werden oft Wälder oder Wiesen als Beispiele ungeschädigter Natur dargestellt. Durch die stärkeren Farbkontraste gewinnen die Bilder mehr Dynamik.
  • Die Weiße Phase (ab 1988). In dieser Phase werden insbesondere Lichtnuancen in Landschaften dargestellt, die dadurch transparent und transzendent wirken. In diesen Bildern verarbeitet er auch Erinnerungen an seine Kindheit am Meer. Sie stellen einen bewussten Kontrast zur Entfremdung des Menschen von der Natur dar. Obwohl in diesen Bildern wieder Zivilisationselemente wie Häuser vorkommen, dominiert auch hier die harmonische Landschaftsdarstellung.

Wenn in seinen Bildern überhaupt menschliche Gestalten dargestellt sind, so handelt es sich um Figuren aus der Mythologie, wie zum Beispiel in dem 1996 entstandenen Gemälde Europa - Die Parzen bei der Arbeit. Dadurch wird Zeitlosigkeit und das Wirken überindividueller Schicksalskräfte symbolisiert.

Ausstellungen

Seine erste Ausstellung an der Universität Heidelberg 1978 stand unter dem programmatischen Titel Mutter Natur – geordnete Welt.

Eine Sammlung von Aquarellen wurde vom 19. April bis 18. Mai 1981 in der Studiogalerie der Hans-Thoma-Gesellschaft in Reutlingen unter dem Titel Geordnete Welt ausgestellt. Vom 20. Juni bis 8. August 1986 lief seine Ausstellung Landschaften - positive Utopien im Maison de Heidelberg in Montpellier. Unter dem Titel Heidelberg - eine Stadt des Südens fand vom 22. Februar bis 20. März 1991 eine Ausstellung von Gemälden am Deutsch-Amerikanischen Institut Heidelberg statt.

1995 wurde sein aus sechs Tafeln bestehendes Polyptichon Abendland – Mythologische Spiegelungen (300 x 570 cm) im Institut für Deutsch als Fremdsprachenphilologie der Universität Heidelberg eingeweiht.

Vom 30. September bis 15. Oktober 1996 hatte er eine Ausstellung mit dem Titel Landschaft als Oikos im Palais des Nations in Genf. Eine Retrospektive seiner Werke war vom 26. Februar bis 19. März 2006 im Kurpfälzischen Museum Heidelberg zu sehen.

Literatur

  • Wassili Lepanto: Vorfrühling oder das Malen eines Bildes. Ein Künstlertagebuch 1979 - 1983. Guderjahn, Heidelberg 1993. ISBN 3-924973-22-9
  • Wassili Lepanto: Positive Utopien. Belser, Stuttgart 2002. ISBN 3-7630-2410-7
  • Wassili Lepanto, ökologische Kunst. Wunderhorn-Verlag, Heidelberg 2006. ISBN 3-88423-262-2

Weblinks


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