- Wegstunde
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Eine Wegstunde ist ein Maß, mit dem bestimmt wird, welchen Weg man in einer Stunde zurücklegt.
Es gibt folgende übliche Definitionen:
- Historisches Wegmaß: Die Entfernung, die ein Fußgänger bei gewöhnlichem Schritt in einer Stunde zurücklegt
- Zeitmaß für Wanderwege: Die Zeit, die ein durchschnittlicher Wanderer benötigt, ein angegebenes Ziel zu erreichen
- Zeitmaß in gesetzlichen Regelungen: Die Zeit, die eine Person für die Anfahrt zum bzw. Rückfahrt vom Arbeitsplatz benötigt
Historisches Wegmaß
Durchschnittlich benötigt man „bei gewöhnlichem Schritt“ 12 Minuten für einen Kilometer, also 5 km in einer Stunde. Daher umfasste das Maß üblicherweise 3¾–5 km, eine halbe geographische Meile.
In der Schweiz hatte bis Ende 1876 die Wegstunde (französisch lieue itinéraire) gesetzlich 16.000 Fuß, also 4,8 km.
Auch in Sachsen wurden zwischen 1722 und 1840 Entfernungen in Wegstunden angegeben. Dabei entsprach eine Wegstunde ≈ 4,531 km ≈ ½ Meile. Das Entfernungsmaß der Wegstunde wurde bei der Aufstellung Kursächsischer Postmeilensäulen im 18. Jahrhundert verwendet.
Zeitmaß für Wanderwege
Heute verwenden alle alpinen Vereine ein standardisiertes Verfahren, um die Wegstunden zu einem Ziel auch für weniger bergerfahrene Wanderer tauglich zu machen. Diese orientieren sich eher am langsamen Wanderer, da zu niedrige Wegstundenzahlen dazu führen können, dass man sich in der Auf- oder Abstiegszeit verschätzt, und in die Dunkelheit oder Bergnot gerät. Der offizielle Schweizer „Rotsockentrott“ etwa rechnet mit 4,2 km pro Stunde mit Zu- und Abschlägen je nach Steigung oder Gefälle, wobei Pausen nicht eingerechnet sind. Der erfahrene Bergsteiger rechnet diese Angaben auf sein persönliches Schritttempo um.
Siehe auch
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