- Wellenzahl
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Der Begriff Wellenzahl wird in der physikalischen Literatur für verschiedene physikalische Größen in Zusammenhang mit der Wellenlänge λ bzw. der Frequenz ν verwendet.
Spektroskopie
In der Spektroskopie bezeichnet die Wellenzahl den Kehrwert der Wellenlänge λ:
- ,
wobei c für die Vakuumlichtgeschwindigkeit steht.
Die Wellenzahl ist damit auch der Quotient aus der Anzahl n der auf die Länge x entfallenden Wellenlängen und dieser Länge l.
Sie wird in der Einheit cm−1, d. h. Anzahl der Schwingungen einer Welle pro Zentimeter, angegeben.[1] Diese Einheit wird auch Kayser genannt, nach Heinrich Kayser. Zum Beispiel liegen Rotationsspektren im Bereich von 1–100 cm−1, während Schwingungsspektren im Bereich von 100–10.000 cm−1 liegen. Im Sprachgebrauch wird auch die Einheit cm−1 üblicherweise Wellenzahl genannt, also statt „die Bande liegt bei 120 inversen Zentimetern“ wird gesagt „die Bande liegt bei 120 Wellenzahlen“.
Da 1 cm etwa 1/30.000.000.000 Lichtsekunde entspricht, besteht zwischen Wellenzahl und Frequenz ein Proportionalitätsfaktor von 30 Milliarden (1 cm−1 = 30 GHz)
Tabelle für Überschlagsrechnungen Wellenzahl in cm−1 Wellenlänge in µm Frequenz in THz Anwendung 10.000 1 300 Infrarotspektroskopie 1.000 10 30 Infrarot/Terahertz-Spektroskopie 100 100 3 Terahertz-Spektroskopie 10 1000 0,3 Mikrowellenspektroskopie Betrag des Wellenvektors – Kreiswellenzahl
Auch die Kreiswellenzahl k, der Betrag des Wellenvektors , wird häufig als Wellenzahl bezeichnet, so dass es leicht zu Missverständnissen kommen kann.
Die Kreiswellenzahl berechnet sich für den vereinfachten Fall (κ = 0,εr = 1,μr = 1) zu
Analog zum Unterschied zwischen Kreisfrequenz ω und Frequenz f bzw. ν sollte man die Kreiswellenzahl auch sprachlich deutlich von der Wellenzahl abgrenzen.
Einzelnachweise
- ↑ Otto-Albrecht Neumüller (Hrsg.): Römpps Chemie-Lexikon. Band 6: T – Z. 8. neubearbeitete und erweiterte Auflage. Frank'sche Verlagshandlung, Stuttgart 1988, ISBN 3-440-04516-1, S. 4614.
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