- Wenzelskirche
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Die evangelisch-lutherische Stadtkirche St. Wenzel am Marktplatz von Naumburg ist die Hauptkirche der Stadt außerhalb des geistlichen Bezirks der ehemaligen Domfreiheit.
Als das markanteste Kirchenbauwerk und Wahrzeichen der Ratsstadt von Naumburg gehört die Wenzelskirche zu den bedeutsamsten Bauwerken an der Saale. Der spätgotische Bau von 1426 erhielt 1510/1520 sein Westportal und 1724 im Innern eine barocke Ausstattung. Hervorhebenswert sind u. a. der barocke Hochaltar von 1680 sowie Gemälde aus der Werkstatt von Lucas Cranach d. Ä.. Bemerkenswert ist auch die Grabplatte des August Leubelfing, Page des Schwedenkönigs Gustav Adolf. Die wunderschöne Hildebrandt-Orgel ist ein Juwel barocker Orgelbautradition. Johann Sebastian Bach und Gottfried Silbermann übernahmen die Prüfung dieser Orgel. Die Orgel wurde von 1993 bis 2000 aufwändig restauriert
Der Kirchturm der evangelischen Wenzelskirche ist mit 72 Metern der höchste Turm der Stadt. Er besitzt in seiner Türmerwohnung in 53 Metern Höhe eine Aussichtsplattform, die von April bis Oktober täglich geöffnet hat.
Inhaltsverzeichnis
Glocken
Sechs Glocken hängen im Turm. Die drei größeren wurden 1518 von Martin Hilliger aus Freiberg gegossen und hängen seit dem Jahre 2000 restauriert in einem massiven, spätgotischen Holzglockenstuhl aus den Jahren 1521/23. In der Turmlaterne hängt neben zwei Uhrschlagschalen die Tor-, Schul- und Beichtglocke aus dem Jahre 1763.[1]
Nr. Bezeichnung Gussjahr Gießer Durchmesser
(mm)Gewicht
(kg)Nominal
(16tel)Glockenstuhl 1 1518 Martin Hilliger, Freiberg 1554 2309 des1 +4 Glockenstube 2 1518 Martin Hilliger, Freiberg 1262 1211 f1 −3 Glockenstube 3 Angelus- oder Marienglocke 1518 Martin Hilliger, Freiberg 1045 678 as1 −1 Glockenstube 4 Tor-, Schul- und Beichtglocke 1763 C. W. Becker, Naumburg 530 ~85 ges2 −5 Laterne Stundenglocke 2001 Kunst- und Glockengießerei
Lauchhammer800 180 ~d1 Laterne Viertelstundenglocke 2001 600 75 ~fis1 Laterne Literatur
- Ursula Dittrich-Wagner: Die Wenzelskirche zu Naumburg/Saale, DKV-Kunstführer Bd 594. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin o.J. [2002]
Einzelnachweise
- ↑ Constanze Treuber u. a.: Gegossene Vielfalt. Glocken in Sachsen-Anhalt. Hinstorff, Rostock 2007, S. 118.
Quellen
51.15173233333311.809744833333Koordinaten: 51° 9′ 6″ N, 11° 48′ 35″ O
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