- Gottfried Silbermann
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Johann Gottfried Silbermann (* 14. Januar 1683 in Kleinbobritzsch; † 4. August 1753 in Dresden) gilt als der bedeutendste sächsische Orgelbauer der Barockzeit. Die Orgeln, die er und sein Bruder Andreas Silbermann sowie dessen Sohn Johann Andreas Silbermann bauten, sind als „Silbermann-Orgeln“ bekannt.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Gottfried Silbermann wurde 1683 als jüngster Sohn aus der zweiten Ehe des Zimmermeisters Michael Silbermann geboren. Sein Großvater Veit war Bauer in Kleinbobritzsch, wo auch sein Urgroßvater Georg seit 1595 als Häusler nachweisbar ist. Um die Jahreswende 1684/85 erfolgte ein Umzug der Familie in die benachbarte Stadt Frauenstein. Über Silbermanns Jugend ist wenig bekannt. Wie sein Bruder Andreas besuchte er die Stadtschule in Frauenstein. Möglicherweise erlernte auch Gottfried das Schreinerhandwerk, bevor er 1702 seinem Bruder nach Straßburg folgte, wo er bei ihm den Orgelbau erlernte, zusammen mit Andreas vier Orgeln erbaute und mit der französisch-elsässischen Orgelkultur in Berührung kam. Von 1704 bis 1706 leitete Gottfried die Werkstatt, als sich Andreas in Paris aufhielt. Als Meister kehrte er 1710 wieder nach Sachsen zurück. Auf seiner Reise durch Leipzig lernte ihn der Thomaskantor Johann Kuhnau kennen, der von seinen theoretischen Kenntnissen begeistert war und sich als einflussreicher Fürsprecher für den jungen Orgelbauer einsetzte. Ein Jahr später eröffnete Silbermann seine Orgelbauwerkstatt in Freiberg, wo ihn der Superintendent Christian Lehmann förderte und unterstützte. 1714 stellte er als sein zweites Projekt in Deutschland die große Orgel im Freiberger Dom St. Marien fertig. Silbermann blieb ledig und wohnte bis zu seinem Lebensende in Freiberg, wo er insgesamt fünf Orgeln schuf, von denen noch vier erhalten sind.
Bemerkenswert ist Silbermanns Gabe, mit dem Orgelbau gute Geschäfte zu machen, wodurch er zu einem für einen Orgelbauer zur damaligen Zeit ungewöhnlichen Wohlstand gelangte. Silbermann wusste zu wirtschaften und seine Position zu festigen. So erreichte er es im Laufe der Zeit, nahezu eine Monopolstellung innezuhaben.
Silbermanns Grundsätze wurden nicht von jedem befürwortet. Die Kritik des Zeitgenossen Johann Sebastian Bach ist ein Beispiel dafür. Bach forderte eine erweiterte, flexiblere Stimmung, Silbermann beharrte jedoch auf dem mitteltönigen Stimmungssystem. Zum anderen monierte Bach den schwergängigen Anschlag der Hammerflügel Silbermanns und die unzureichende Klangstärke im oberen Tonbereich. Andererseits wurden Bach und Silbermann jedoch auch gemeinsam als Orgelsachverständige verpflichtet, zum Beispiel 1746 bei der Abnahme der neugebauten Hildebrandt-Orgel in der Naumburger Stadtkirche St. Wenzel.
Silbermann erkrankte 1749 schwer und übertrug den Neubau in Frankenstein seinen Mitarbeitern und den Orgelbau der Dresdner Katholischen Hofkirche seinem ehemaligen Schüler Zacharias Hildebrandt, der maßgeblichen Anteil an diesem Werk hatte.[1] Der Meister, der auch bei der Intonation seiner Orgeln immer selbst die Aufsicht hatte, starb höchstwahrscheinlich an den Folgen einer Zinn-Blei-Vergiftung und wurde auf dem ersten Johannisfriedhof in Dresden beigesetzt. Sein Grab ist nicht erhalten. In seinem Testament setzte Silbermann seinen Neffen Johann Daniel als Universalerben ein, der den Nachlass über 10.307 Taler erhielt. Kleidung, Betten und Haushaltsgeräte gingen an seinen Mitarbeiter Johann Georg Schön. Vermutlich überließ Johann Daniel die Werkzeuge für den Orgelbau und die Holz- und Zinnvorräte ebenfalls Schön.[2]
Werk
Orgeln
Silbermanns Orgeln zeichnen sich durch eine klare, unverkennbare Linie aus. Dies gilt sowohl für das Äußere als auch für die musikalische Gestalt. Von dieser Linie wich Silbermann, dem man eine konservative Haltung nachsagt, zeit seines Lebens nie ab. Architektonisch lassen sich Silbermanns Orgeln durch kompakte Bauweise und relativ flache Prospekte charakterisieren. Ein Werkaufbau ist zumeist nicht ersichtlich. Eine Ausnahme hiervon stellt die große Freiberger Domorgel dar. Die Pfeifenfelder sind leicht gewölbt, und die Orgeln haben kein Rückpositiv. Ein weithin standardisierter Orgeltyp mit vereinheitlichten Mensuren und Gehäusebauten ermöglichte eine hohe Wirtschaftlichkeit und schnelle Lieferzeiten. Silbermann beschränkte sich auf fünf Orgeltypen:[3]
- einmanualige Positive und Kleinorgeln
- einmanualige Orgeln auf Basis des Prinzipal 8′
- kleine zweimanualige Orgeln ohne 16′ im Manual
- große zweimanualige Orgeln mit 16′ im Manual
- dreimanualige Orgeln
Hinzu traten Silbermanns großes Organisationsvermögen und eine ökonomische, manufakturähnliche Arbeitsteilung in der Werkstatt, in der etwa ein halbes Dutzend Mitarbeiter beschäftigt waren. Die Herstellung größerer Orgelteile und der Metallpfeifen geschah in der Regel vor Ort. Teils sind Kooperationen mit örtlichen Lieferanten und Handwerkern nachgewiesen. Silbermann strebte eine regionale Monopolstellung an und sicherte diese durch fürstliche Privilegien. So erhielt er im Jahr 1723 vom sächsischen König August II. das Privileg des königlichen „Hoff- und Land-Orgel-Bauers“.[3] Lukrative Aufträge ins Ausland lehnte er prinzipiell ab und konzentrierte sich auf einen Wirkungsfeld im Umkreis von etwa 35 km.
Klanglich waren Silbermanns frühe Werke durch die französische Klassik beeinflusst. In jedem Werk ist ein farbgebendes, kräftiges Cornet vorhanden, entweder als gemischtes Register oder in einzeln registrierbaren Reihen. Ab 1720 brach Gottfried Silbermann mit der französischen Tradition und baute im Hauptwerk nur noch dreichörige Cornets, die einen anderen Standort unmittelbar auf der Lade in der Nähe zum Prospekt erhielten und auch eine andere Registrierung erforderten, nämlich zusammen mit einem 8′ und einem 4′ eingesetzt werden sollten.[4] Als deutsche Einflüsse sind beispielsweise die Gambe oder Quintadena zu nennen.
Gottfried Silbermann schuf im Laufe seiner Tätigkeit etwa 50 Orgeln. In Sachsen sind heute noch 29 Orgeln erhalten. Unter anderem zählt dazu die Orgel der Dresdner Hofkirche.
Tonbeispiel der Gottfried-Silbermann-Orgel im Dom zu Freiberg?/i
Besaitete Tasteninstrumente
Gottfried Silbermann war aber nicht nur als Orgelbauer berühmt, sondern auch als Erbauer von Cembali, Clavichorden und Hammerflügeln. Bereits während seiner Straßburger Zeit baute er als Lehrling und Geselle bei seinem Bruder Andreas besaitete Tasteninstrumente. Die Produktion von Cembali und Clavichorden erreichte in den 1720er Jahren einen ersten Höhepunkt und führte zu einer großen Anzahl von ins Ausland exportierten „Clavieren“.[5]
Silbermann war an der Weiterentwicklung im Instrumentenbau beteiligt. Über das von ihm erfundene „Cimbal d′amour“, ein großes Clavichord, ließ er 1723 einen Aufsatz mit einem Kupferstich drucken. August II. erteilte ihm 1723 das Privileg für dieses Instrument und gewährte eine 15-jährige Schutzfrist. Gegenüber dem gewöhnlichen Clavichord waren die Saiten doppelt so lang und wurden von den Tangenten in der Mitte angeschlagen, sodass ein kräftigerer Ton erzeugt werden konnte.[6] Silbermann erhielt von Pantaleon Hebenstreit auch die Lizenz zum Bau von dessen „Pantal(e)on“, das mit Klöppeln geschlagen wurde. Für dieses große Hackbrett schuf Silbermann eine Hammermechanik als Aufsatz. Das Instrument erfreute sich im 18. Jahrhundert großer Beliebtheit, bevor es vom Hammerflügel verdrängt wurde.
Von großer Wirkung war Silbermanns Bau des Hammerflügels, das er „Piano (et) Fort(e)“ nannte. Er nahm auf die Entwicklung und die Geschichte des Klavierbaus maßgeblich Einfluss und galt zeitweise als Erfinder des Hammerflügels. Zeit seines Lebens war er an der Verbesserung der Technik interessiert und führte verschiedene Neuerungen durch. Er erfand die Dämpfungsaufhebung, deren Handmechanik mittels zweier Knöpfe am Vorsatzbrett zu bedienen war. In der späteren Geschichte des Fortpianos hat das Fortepedal diese Funktion übernommen. Zudem versah er seine Instrumente mit einem Cembalozug.[7] Silbermann verkaufte seine Instrumente an mehrere deutsche Höfe und sorgte so dafür, dass sie bekannt und verbreitet wurden. Er übernahm zunächst die Hammermechanik von Bartolomeo Cristofori, der als Erfinder des Hammerflügels gilt, modifizierte die Mechanik in den Jahren 1725 bis 1732 aber in eigenständiger Weise. Johann Sebastian Bach lernte diese Instrumente von Silbermann kennen und schätzte sie sehr, regte aber auch Änderungen an. In den 1740er Jahren baute Silbermann dann Hammerflügel mit verbesserter Technik, von denen König Friedrich der Große mehrere erwarb. Von der Entwicklung der Technik berichtet der Bach-Schüler Johann Friedrich Agricola:
„Herr Gottfr. Silbermann hatte dieser Instrumente im Anfange zwey verfertiget. Eins davon hatte der sel. Kapelm. Hr. Joh. Sebastian Bach gesehen und bespielet. Er hatte den Klang desselben gerühmet, ja bewundert: Aber dabey getadelt, daß es in der Höhe zu schwach lautete, und gar zu schwer zu spielen sey. … Endlich, da Hr. Silbermann wirklich viele Verbesserungen, sonderlich in Ansehung des Tractaments gefunden hatte, verkaufte er wieder eins an den Fürstlichen Hof zu Rudolstadt. … Kurz darauf liessen des Königs von Preussen Maj. eines dieser Instrumente, und als dies Dero allerhöchsten Beyfall fand, noch verschiedene mehr, vom Hrn. Silbermann verschreiben. … Hr Silbermann hatte auch den löblichen Ehrgeiz gehabt, eines dieser Instrumente, seiner neuern Arbeit, dem seel. Hrn. Kapellmeister Bach zu zeigen und von ihm untersuchen zu lassen; und dagegen von ihm völlige Gutheißung erlanget“
– Johann Friedrich Agricola: Musica mechanica Organoedi, Berlin 1768.[8]
Verschiedene Cembali wurden schon Silbermann zugeschrieben; lange blieb eine zweifelsfreie Herkunft bei keinem Werk nachgewiesen. Einige der fraglichen Instrumente gehen wahrscheinlich auf seine Neffen zurück.[9] In der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden (Schloss Pillnitz) befindet sich ein Cembalo (um 1740; Inv.-Nr. 37413), dessen Zuschreibung an Gottfried Silbermann hingegen als gesichert gilt.[10] Von der großen Anzahl an Hammerflügeln, die er angefertigt hat, haben sich zweifelsfrei nur drei erhalten. Einer befindet sich heute im Konzertsaal von Schloss Sanssouci (Freiberg, 1746) und ein anderer im Neuen Palais (Freiberg, 1747). Ein dritter originaler Hammerflügel (Freiberg, 1749) ist in besserem Zustand und hat seinen Standort im Germanischen Nationalmuseum gefunden.[11] Alle drei Instrumente sind gegenwärtig nicht spielbar.
Schüler
Zu seinen unmittelbaren Schülern gehörten die Orgelbauer Zacharias Hildebrandt, Justinus Ehrenfried Gerhard, David Schubert, Johann Jacob Graichen, Johann Christoph Leibner, Sebastian Seitz sowie sein Neffe Johann Georg Silbermann.[12] Seine Mitarbeiter Johann Georg Schön und Adam Gottfried Oehme führten nach Silbermanns Tod die Freiberger Werkstatt fort. Joachim Wagner arbeitete ebenfalls für Gottfried Silbermann; er wird manchmal auch als Märkischer Silbermann bezeichnet. In der Tradition Silbermanns standen die Orgelbaufamilien Trampeli und Kayser und im 19. Jahrhundert Johann Gottlob Mende, Johann Gotthilf Bärmig, Carl Eduard Schubert und die ersten beiden Generationen der Familie Jehmlich.[13]
Bedeutung
Gottfried Silbermann gilt als der bedeutendste Orgelbauer Mitteldeutschlands im Barock. Kaum ein anderer Orgelbauer hat eine einzelne Orgellandschaft so nachhaltig geprägt wie Silbermann die Orgelregion Sachsen. Obwohl sein Wirkungsgebiet zeitlebens regional sehr beschränkt blieb, war sein Werk schul- und stilbildend. Schüler und Mitarbeiter verbreiteten seine Bauprinzipien bis ins Ausland. Silbermanns handwerkliches Geschick, die hohen Qualitätsstandards, seine große technische Ökonomie im Instrumentenbau und seine Intonationskunst haben bis heute Maßstäbe gesetzt. Zahlreiche seiner Orgelwerke wurden nachgebaut oder dienten bei modernen Neubauten als Inspirationsquelle. Eine besondere Rolle kam der großen Orgel im Freiberger Dom zu, die weitgehend erhalten ist und als eine der wertvollsten Barockorgeln Europas großen Einfluss auf den historisch orientierten Orgelbau ausübt.[14] Die Orgel der Dresdner Frauenkirche wurde im Zuge des Wiederaufbaus nicht konsequent rekonstruiert, da dort eine Synthese mit einer modernen Universalorgel angestrebt wurde.
Im Laufe der Jahrhunderte wies sich Gottfried Silbermann durch seine Werke als beständige Größe aus. Seine Instrumente waren und sind von ausgezeichneter Qualität und zeugen von ihrem begabten Schöpfer. Während seine Orgeln von Anfang an hohe Wertschätzung erfuhren und deshalb größtenteils bewahrt blieben, ging das Bewusstsein für Silbermanns Erfindungsreichtum und Weiterentwicklung im Bereich der besaiteten Tasteninstrumente im Laufe der Jahre verloren, sodass nur noch drei seiner Hammerflügel erhalten sind.
Heute ist insbesondere die Gottfried-Silbermann-Gesellschaft um den Erhalt der Silbermann-Orgeln und die Erforschung und Erschließung seines musikalischen Erbes bemüht. In Frauenstein, in der Nähe seines Geburtsortes, befindet sich das Silbermann-Museum.
Werkliste
Diese Liste beinhaltet alle Orgelneubauten Gottfried Silbermanns.[15] Die Größe der Instrumente wird in der fünften Spalte durch die Anzahl der Manuale und die Anzahl der klingenden Register in der sechsten Spalte angezeigt. Ein großes „P“ steht für ein selbstständiges Pedal, ein kleines „p“ für ein angehängtes Pedal. Eine Kursivierung zeigt an, dass die betreffende Orgel nicht mehr erhalten oder lediglich der Prospekt erhalten ist.
Jahr Ort Kirche Bild Manuale Register Bemerkungen 1703 Straßburg Margarethenkloster II/P 12 Gemeinschaftsarbeit mit Bruder Andreas; Gehäuse zum Teil in Ittenheim erhalten 1706 Straßburg Collegium Wilhelmitanum I/P 8 Gemeinschaftsarbeit mit Bruder Andreas; nicht erhalten 1707 Straßburg St. Nikolai II/P 18 Gemeinschaftsarbeit mit Bruder Andreas; Orgel ist seit 1967 demontiert. Einzelteile wurden in andere Orgeln eingebaut. 1708 Straßburg Neue Kirche (Temple Neuf) P Gemeinschaftsarbeit mit Bruder Andreas; Ergänzung um ein freies Pedal (7 Register); Prospekt in Ribeauvillé erhalten 1711 Frauenstein Stadtkirche I/P 15 (?) 1728 durch einen Stadtbrand zerstört 1710–1714 Freiberg in Sachsen Freiberger Dom III/P 44 1738 Oberwerk durch Silbermann umdisponiert; nahezu unverändert erhalten → Orgel 1714 Conradsdorf Dorfkirche I 7 Nicht erhalten; 1898 verschollen 1715 Pfaffroda St. Georg I/P 14 Weitgehend erhalten 1716 Oberbobritzsch St. Nikolai I/P 13 1743 Tausch eines Pedalregisters durch Silbermann; Stark veränderter Zustand; 1915/16 eingreifend umgebaut 1716 Niederschöna Dorfkirche I/P 14 Erhalten; einige Veränderungen 1717 Freiberg in Sachsen Jakobikirche II/P 20 1892 in neuerbaute Jacobikirche überführt; erhalten; teils neues Pfeifenwerk 1717–1718 Großkmehlen St.-Georgs-Kirche II/P 22 Erhalten; Pfeifenwerk weitgehend erneuert → Orgel 1719 Freiberg in Sachsen St. Johanniskirche I/P 14 1939 in Dom St. Marien überführt; weitgehend erhalten 1720 Dresden Sophienkirche II/P 30 1747 um ein Register erweitert; 1945 zerstört 1720 Dresden Hofkapelle des Dresdner Residenzschlosses I ? 1751 in die Kaiserkapelle in der Dresdner Neustadt versetzt; 1813 von Russen geraubt und seitdem verschollen 1721 Rötha Stadtkirche St. Georg II/P 23 Erhalten; 1935 Erneuerungen 1722 Rötha St. Marienkirche I/P 11 Nahezu unverändert erhalten 1722 Chemnitz St. Johannis I/P 14 1879 nach Auligk, seit 1958 St.-Kilian-Kirche, Bad Lausick; 1792 durch Johann Gottlob Trampeli erweitert erhalten 1725 Ringethal Schlosskapelle I 6 1762 in Dorfkirche umgesetzt; nahezu unverändert erhalten 1725 Reichenbach im Vogtland Stadtkirche St.Petri und Pauli II/P 29 Stark verändert; Prospekt und Holzpfeifen im Pedal erhalten 1726 Dittersbach bei Stolpen Dorfkirche I/P 14 Einzige unbemalte Silbermann-Orgel; weitgehend erhalten 1726 Forchheim Dorfkirche II/P 20 Weitgehend erhalten 1727 Oederan Kirche Zu unseren lieben Frauen II/P 24 Neugotisches Gehäuse (1892); einige Register ersetzt 1727 Rochlitz St. Petri II/P 20 1894 abgebrochen 1727 Lebusa Dorfkirche I/P 14 Weitgehend erhalten; 1953 einige Pfeifen erneuert 1728 (?) Tiefenau Schlosskapelle I 9 1945 stark beschädigt; Reste erhalten; 1997 rekonstruiert 1728 Helbigsdorf Dorfkirche II/P 17 Fast unverändert erhalten 1729 Püchau Dorfkirche II/P 20 1922 abgebrochen 1730 Glauchau Stadtkirche St. Georgen II/P 27 Reste erhalten; Register meist rekonstruiert 1730 Reichenbach im Vogtland St. Trinitatis I ? 1773 durch Brand zerstört 1731 Reinhardtsgrimma Dorfkirche II/P 20 Erhalten; etliche Pfeifen erneuert oder verändert 1731 Mylau Stadtkirche II/P 21 1890 in neue Kirche überführt – neugotisches Gehäuse; Hälfte der Register erhalten 1732 (?) Crostau Kirche zu Crostau II/P 20 Erhalten → Orgel nach 1732 Wegefarth Dorfkirche I ? Nicht erhalten; nach 1840 verschollen 1732–1733 Etzdorf Dorfkirche I 8 Erhalten; 1865 nach Wallroda, 1902 nach Bischofswerda, 1919 Privatbesitz und ab 1939 in Bremen, St. Petri-Dom; 1994 ursprüngliche Disposition rekonstruiert; diente als Vorlage für Nachbau im Silbermann-Museum → Orgel 1735 Freiberg in Sachsen Stadtkirche St. Petri II/P 32 Weitgehend erhalten 1736 Dresden Frauenkirche III/P 43 1945 zerstört; keine konsequente Rekonstruktion erfolgt → Orgel 1737 Ponitz Friedenskirche (Dorfkirche) II/P 27 Erhalten 1738 Frauenstein Stadtkirche II/P 20 1869 durch Stadtbrand zerstört, wie bereits das Vorgängerinstrument (1711) 1739 Greiz St. Maria II/P 31 1802 durch Stadtbrand zerstört 1741 Zittau St. Johannis III/P 44 1757 im Zuge der Belagerung Zittaus zerstört 1741 Großhartmannsdorf Dorfkirche II/P 21 Nahezu unverändert erhalten 1742 Zöblitz Stadtkirche II/P 20 Weitgehend erhalten 1742 Fraureuth Dorfkirche II/P 20 Nahezu unverändert erhalten 1743 Schloss Burgk/Saale Schlosskapelle I/P 12 Nahezu unverändert erhalten 1748 Nassau Dorfkirche II/P 19 Nahezu unverändert erhalten 1750 ? Schweikershain Dorfkirche I/P 6 Nahezu unverändert erhalten 1753 Frankenstein Dorfkirche I/P 13 Erhalten; durch Johann Daniel Silbermann vollendet 1755 Dresden Katholische Hofkirche III/P 47 Nach seinem Tod vollendet; Pfeifenwerk dank Auslagerung im Zweiten Weltkrieg erhalten → Orgel Literatur
- Christian Ahrens, Felix Friedrich (Hrsg.): Gottfried Silbermann als InstrumentMacher. Freiberger Studien zur Orgel. Bd. 9. Kamprad, Altenburg 2006, ISBN 978-3-930550-41-8.
- Badischen Landesmuseum Karlsruhe (Hrsg.): Silbermann. Geschichte und Legende einer Orgelbauerfamilie. Katalog zur Ausstellung. Badisches Landesmuseum, Karlsruhe 2006, ISBN 978-3-7995-0218-4.
- Robert Eitner: Silbermann, Andreas. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 34, Duncker & Humblot, Leipzig 1892, S. 310–313. (Dort bei seinem Bruder abgehandelt)
- Berit Drechsel: Die Gottfried-Silbermann-Orgel der Petrikirche zu Freiberg: Entstehung – Veränderung – Rekonstruktion. Sandstein, Dresden 2007, ISBN 978-3-940319-02-9.
- Ernst Flade: Gottfried Silbermann. Ein Beitrag zur Geschichte des deutschen Orgel- und Klavierbaus im Zeitalter Bachs. 2. Auflage. Breitkopf & Härtel, Leipzig 1953.
- Klaus Gernhardt: Der „Instrumentenmacher“ Gottfried Silbermann: Besonderheiten und Bedeutung für den Klavierbau im 18. Jahrhundert. In: Felix Friedrich, Frank-Harald Greß u.a. (Hrsg.): Freiberger Studien zur Orgel. Bd. 6. Kamprad, Altenburg 1999, ISBN 3-930550-06-7, S. 29–36.
- Frank-Harald Greß: Die Klanggestalt der Orgeln Gottfried Silbermanns. Breitkopf, Leipzig/Wiesbaden 1989, ISBN 3-923639-78-3.
- Frank-Harald Greß, Michael Lange: Die Orgeln Gottfried Silbermanns. 3. Auflage. Sandstein, Dresden 2007, ISBN 978-3-930382-50-7.(Veröffentlichungen der Gesellschaft der Orgelfreunde, Bd. 177).
- Hans Habermann, Dora Habermann: Der Orgelbauer Gottfried Silbermann. Verlag Neues Leben, Berlin 1953.
- Walter Hentschel: Der Orgelbauer Gottfried Silbermann. In: Mitteilungen des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz. Bd. 21, Heft 7–12, 1932, S. 197–221.
- Werner Müller: Auf den Spuren von Gottfried Silbermann: ein Lebensbild des berühmten Orgelbauers; nach urkundlichen Quellen gezeichnet. 8. Auflage. Evangelische Verlags-Anstalt, Leipzig 1993, ISBN 3-374-01467-4.
- Werner Müller: Gottfried Silbermann 1683–1753, Königl. Pohln. und Chur-Fürstl. Sächß. wohlbestalter Hof- und Land-Orgel-Bauer in Freyberg. Beiträge zum Leben und Wirken des sächsischen Orgelbauers. H-und-F-Verlag, Scheibenberg 1999, ISBN 3-933625-00-9.
- Werner Müller: Gottfried Silbermann – Persönlichkeit und Werk. Eine Dokumentation. Deutscher Verlag für Musik, Leipzig 1982, ISBN 3-920112-92-X.
- Werner Müller: Wieviel Orgeln schuf Gottfried Silbermann? In: Sächsische Heimatblätter. Jg. 30, 1984, ISSN 0486-8234, S. 27–29.
- August Peters: Gottfried Silbermann. Ein Lebensbild. Ed. Hamouda, Leipzig 2009, ISBN 978-3-940075-20-8.
- Conny Restle: Gottfried Silbermann und die Hammerflügel für den Preußischen Hof in Potsdam. In: Jahrbuch des Staatlichen Instituts für Musikforschung, Preußischer Kulturbesitz. Merseburger, Berlin 2001, S. 189–203, ISSN 0572-6239 (online) (PDF-Datei; 3,15 MB)
- Roger Rössing: Wahre Geschichten um Gottfried Silbermann. Tauchaer Verlag, Taucha 2000, ISBN 3-89772-021-3.
- Stadt Herne, Christian Ahrens (Hrsg.): „Wir loben deine Kunst, dein Preiß ist hoch zu schätzen…“ – der Orgelbauer Gottfried Silbermann (1683–1753). Symposium im Rahmen der 28. Tage Alter Musik in Herne 2003. Katzbichler, München/Salzburg 2007, ISBN 978-3-87397-584-2.
- Hermann Wettstein, Werner Müller: Die Orgelbauerfamilie Silbermann. Bibliographie zu ihrem Leben und Werk. 2. Auflage. Knuf, Buren 1989, ISBN 90-6027-550-0 (Bibliotheca organologica, Bd. 81).
Weblinks
Commons: Gottfried Silbermann – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Gottfried-Silbermann-Gesellschaft e.V.
- Silbermann-Museum
- Biografie Silbermanns auf der Website von Frauenstein
- Übersicht von Silbermann-Orgeln im Erzgebirge auf der Homepage Silbernes Erzgebirge
Einzelnachweise
- ↑ Müller: Auf den Spuren von Gottfried Silbermann. 1982, S. 272.
- ↑ Müller: Auf den Spuren von Gottfried Silbermann. 1982, S. 264f.
- ↑ a b Badischen Landesmuseum Karlsruhe (Hrsg.): Silbermann. Geschichte und Legende einer Orgelbauerfamilie. 2006, S. 40, 163.
- ↑ Badischen Landesmuseum Karlsruhe (Hrsg.): Silbermann. Geschichte und Legende einer Orgelbauerfamilie. 2006, S. 183.
- ↑ Müller: Gottfried Silbermann (1683–1753). 1999, S. 36.
- ↑ Ernst Flade: Der Orgelbauer Gottfried Silbermann: Ein Beitrag zur Geschichte des deutschen Orgelbaues im Zeitalter Bachs. 2. Auflage. F. Kistner & C. F. W. Siegel, Leipzig 1952, S. 242.
- ↑ Restle: Gottfried Silbermann und die Hammerflügel. 2001, S. 201 (online), gesehen 25. September 2010.
- ↑ Hans-Joachim Schulze (Hrsg.): Dokumente zum Nachwirken Johann Sebastian Bachs 1750-1800. Bärenreiter, Kassel 1984, S. 194 (Bach-Dokumente 3).
- ↑ Gernhardt: Der „Instrumentenmacher“ Gottfried Silbermann. 1999, S. 30.
- ↑ Badisches Landesmuseum Karlsruhe (Hrsg.): Silbermann. Geschichte und Legende einer Orgelbauerfamilie. Thorbecke, Ostfildern 2006, ISBN 978-3-7995-0218-4. S. 43.
- ↑ Restle: Gottfried Silbermann und die Hammerflügel. 2001, S. 189–203.
- ↑ Frauenstein-Erzgebirge: „Gottfried Silbermann: Schüler & Gesellen“, gesehen 2. Oktober 2010.
- ↑ Badisches Landesmuseum Karlsruhe (Hrsg.): Silbermann. Geschichte und Legende einer Orgelbauerfamilie. 2006, S. 81.
- ↑ Berit Drechsel: Die Gottfried-Silbermann-Orgel der Petrikirche zu Freiberg: Entstehung - Veränderung - Rekonstruktion. Sandstein, Dresden 2007, ISBN 978-3-940319-02-9.
- ↑ Baroquemusic: „Die Orgeln Gottfried Silbermanns“, gesehen 2. Oktober 2010.
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