- Wer liefert was
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„Wer liefert was?“ ist eine Datenbank, die sich als Lieferantensuchmaschine im Business-to-Business-Bereich bezeichnet. Das Unternehmen wurde 1932 als unabhängiges und branchenübergreifendes Nachschlagewerk für gewerbliche Einkäufer gegründet und bietet heute im Internet Personen, die beruflich einkaufen oder Einkaufsentscheidungen vorbereiten, eine kostenlose Anbieter-Suche. Wer liefert was? ist eine geschützte Marke, deren Markeninhaberin die Hamburger Wer liefert was? GmbH ist.
Inhaltsverzeichnis
Das Unternehmen: Wer liefert was? GmbH
Deutschlandweit beschäftigt die Wer liefert was? GmbH etwa 200 Mitarbeiter. Hauptsitz des Unternehmens ist Hamburg. Insgesamt arbeiten mehr als 350 Mitarbeiter in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Kroatien und Tschechien für das Unternehmen.
Chronik
- 1932 – kommt die erste Buchausgabe von „Wer liefert was?“ auf den Markt.
Herausgeber des unabhängigen und branchenübergreifenden Nachschlagewerks für gewerbliche Einkäufer ist die Leipziger Messe. Die Buchausgabe erscheint einmal im Jahr und wird bis 2000 aufgelegt.
- 1948 – gründet sich der „Wer liefert was?“-Verlag als Folge der Teilung Deutschlands in Hamburg neu.
- 1970 – wird die gesamte Buchausgabe auf Filmmaterial, so genannten Microfiches, abgespeichert. Ab diesem Zeitpunkt sind die Firmendaten auf verkleinerten Bildern recherchierbar.
- 1986 – bringt das Unternehmen die erste deutsche Daten-CD-ROM auf den Markt. Weiterhin werden Online-Datenbanken wie zum Beispiel BTX genutzt, um gewerblichen Einkäufern die eingetragenen Firmendaten zugänglich zu machen.
- 1990 – werden im Zuge der deutschen Wiedervereinigung die West- und Ostausgaben von „Wer liefert was?“ in Hamburg wieder zusammengeführt.
- 1995 – geht „Wer liefert was?“ als erstes deutsches Businessverzeichnis ins Internet. Unter www.wlw.de können Nutzer online nach Herstellern, Lieferanten und Dienstleistern suchen.
- 1996 – wird das Internetangebot um einen Marktplatz erweitert. Den Inserenten stehen damit erweiterte Funktionen zur Verfügung, wie die Möglichkeit direkter Anfragen über das Internet.
- 2000 – wird „Wer liefert was?“ eine Tochtergesellschaft des schwedischen Konzerns Eniro AB. Eniro gilt als Skandinaviens führender Anbieter von Nachschlagewerken und Informationsdienstleistungen. „Wer liefert was?“ veröffentlicht die letzte Buchausgabe.
- 2004 – wird die letzte Daten-CD-ROM von „Wer liefert was?“ veröffentlicht.
- 2005 – werden für die Datenbank erweiterte Suchfunktionen implementiert.
- 2007 – übernimmt das italienische Unternehmen SEAT Pagine Gialle für 115 Mio. Euro 100 Prozent der Anteile von „Wer liefert was?“.
- 2008 – Die Bisnode Gruppe, europäischer Anbieter digitaler Wirtschaftsinformationen, kauft „Wer liefert was?“
Die Datenbank im Internet
Derzeit sind über 390.000 Unternehmen aus Deutschland, 75.000 aus Österreich und 64.000 aus der Schweiz mit Informationen und Kontaktdaten bei „Wer liefert was?“ eingetragen. Hierbei handelt es sich um Hersteller, Großhändler, Händler oder Dienstleister aus allen Branchen.
Wer nutzt „Wer liefert was?“
„Wer liefert was?“ wird von Personen genutzt, die beruflich nach Anbietern von Produkten und Dienstleistungen suchen. Meist sind dies Einkaufsentscheider, die sich in einem Einkaufsprozess befinden. Dabei handelt es sich um Personen mit ganz unterschiedlichen Positionen innerhalb eines Unternehmens, zum Beispiel Assistenten, Projektleiter, professionelle Einkäufer, technische Leiter oder die Unternehmensführung.
Suchsystematik
Die Recherche wird durch die Zuordnung der verzeichneten Firmen zu bestimmten Produkt- und Dienstleistungsrubriken gewährleistet. Der Nutzer erhält bei der Abfrage eines Suchbegriffs Verweise auf mehrere Produktrubriken, mit deren Hilfe er die Recherche punktuell eingrenzen kann. So werden zum Beispiel bei dem Suchbegriff „Schrauben“ die verschiedenen Schraubenarten, wie „Holzschrauben“, „Metallschrauben“ oder „Raumfahrtschrauben“ aufgelistet – aber auch Schrauben für spezifische Branchen, wie „Schrauben für den Turbinenbau“ oder „Schrauben für die Medizin- und Zahntechnik“. Themenverwandte Rubriken werden ebenso aufgeführt. In der ausgewählten Rubrik erhält der Nutzer dann die entsprechenden Anbieter inklusive Kontaktdaten - je nachdem was der Werbetreibende bezahlt. bst. Kondatktdaten erscheinen nur gegen Bezahlung
Mit Hilfe von Filtern lassen sich die Treffer weiter differenzieren. So können die Nutzer eine Selektion nach „Hersteller“, „Großhändler“, „Händler“ oder „Dienstleister“ vornehmen oder die Treffer geografisch eingrenzen. Zudem können auch nur Unternehmen mit Zertifizierung angezeigt werden.
In einer gesonderten Unternehmensabteilung werden die über 43.000 Produkt- und Dienstleistungsrubriken bearbeitet und mit den rund 488.000 Suchbegriffen verknüpft. So führt das Suchsystem auch bei nicht exakten Suchbegriffen zu den passenden Firmeneinträgen. Daher handelt es sich bei „Wer liefert was?“ um eine Datenbank und keine Suchmaschine, die mit Robots arbeitet. Gleichzeitig überprüft und qualifiziert „Wer liefert was?“ einmal jährlich alle Informationen der gelisteten Unternehmen. Dadurch erhält der Nutzer laut WLW immer aktuelle Informationen und keine „Adressleichen“.
Die Kontaktdaten werden mithilfe eines mehrstufigen Qualitätssicherungskonzepts, bestehend aus einer Plausibilitätsprüfung, einem automatischen Systemabgleich sowie einer manuellen Datenprüfung, qualifiziert. Eine gezielte Manipulation der Anbieter durch Index Spamming oder Alphabet-Tricks (d.h. den Eintrag vieler „A“s oder „1“en) ist dabei nicht möglich.
Werbekunden erhalten eine Platzierung über den kostenlosen Einträgen je nach gebuchtem Paket. Zur Zeit gibt es drei mögliche Pakete. Innerhalb der gebuchten Pakete und innerhalb der kostenlosen Einträge erfolgt jeweils eine alphabetische Sortierung. Kritiker weisen darauf hin, dass dadurch eine neutrale alphabetische Sortierung praktisch nicht mehr gegeben sei. So erschienen in vielen Rubriken auf der ersten Seite nur zahlende Kunden.
Finanzierung
Die Nutzung sowie der Standardeintrag sind bei „Wer liefert was?“ kostenlos. „Wer liefert was?“ finanziert sich über Werbeeinnahmen und bietet Anbietern von Produkten und Dienstleistungen eine Plattform für Online-Werbung im Business-to-Business über bezahlte Rubrikeneinträge. Bezahlte Einträge sind ein Instrument im Suchmaschinenmarketing, um Werbung genau an der Stelle zu platzieren, wo potenzielle Kunden suchen. Anders als beim Keyword advertising der allgemeinen Suchmaschinen nach einem Auktionsmodell funktionieren die bezahlten Einträge bei „Wer liefert was?“ über Rubrikeneinträge mit einer festen Jahresgebühr, die je nach Kunden variiert. Die Preise sind abhängig von der gebuchten Rubrik sowie dem Ranking. Erste Preisübersichten finden sich direkt auf der Webseite, detailliertere Preise im Kundenbereich.
Siehe auch
Literatur
- Managementkompass Business-Suchmaschinen. F.A.Z.-Institut für Management-, Markt und Medieninformationen GmbH 2005
- Managementkompass Suchmaschinenmarketing im B-to-B. F.A.Z.-Institut für Management-, Markt und Medieninformationen GmbH 2007
- Lukas Stuber: Suchmaschinenmarketing. Orell Füssli 2004
- Michael Glöggler: Suchmaschinen im Internet – Methoden, Ranking, Websites. Springer 2005
- Carsten Welp und Marcel Machill (Hrsg.): Wegweiser im Netz. Bertelsmann Stiftung 2003
- Yvonne von Bischopinck und Michael Ceyp: Suchmaschinen-Marketing. Springer 2007
Weblinks
- Die Datenbank „Wer liefert was?“ in Deutschland
- Weitere „Wer liefert was?“-Datenbanken und Business-Suchmaschinen weltweit
53.55082510.030947222222Koordinaten: 53° 33′ 2,97″ N, 10° 1′ 51,41″ O
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