Werkleitz Biennale

Werkleitz Biennale

Die Werkleitz Gesellschaft ist ein Verein, dessen Zweck die Förderung und Realisierung von Film-, Kunst- und Medienprojekten ist. Der Name rekuriert auf den Gründungsort Werkleitz bei Tornitz im Dreieck Dessau, Halle und Magdeburg in Sachsen-Anhalt, inzwischen ist Vereinssitz aber Halle (Saale). Durch intensive Netzwerkarbeit, eigenes Kunstschaffen der Mitglieder und Etablierung diverser neuer Projekte etablierte sich die Werkleitz Gesellschaft als institutionell gefördertes Zentrum für künstlerische Bildmedien Sachsen-Anhalt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die Gesellschaft wurde maßgeblich von drei Studenten der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig initiiert. Der Eintrag ins Vereinsregister erfolgte 1993. Das erste Ergebnis der Vereinsarbeit war die erste Werkleitz Biennale 1993 mit dem Titel "Tapetenwechsel", der programmatisch für den Aufbruch in ein neues Konzept eines Medienkunstfestivals stand: die gemeinsame Präsentation von Film/Video, Bildender Kunst, Computerkunst und Performance in einer (kulturell wie finanziell) strukturschwachen ländlichen Gegend.

Im Jahr 2004 wurde die Werkleitz Gesellschaft von der Stadt Halle eingeladen, den Sitz dort einzurichten. Vor allem aus logistischen und strukturellen Gründen folgten die Verantwortlichen der Einladung; mit Vereinsbeschluss vom 24. Oktober 2004 verließ man Werkleitz und operiert seitdem von Halle aus.

Tätigkeitsfelder

Die Werkleitz Gesellschaft leistet die Arbeit eines Medienbüros sowie einer Medienwerkstatt bei der Realisierung von Projekten im Bereich des Bewegtbilds und der digitalen Medien. Weitere Angebote umfassen diverse Förderstipendien (EMARE, EMAN), Künstlerpräsentationen (Visiting Artist, Supported Artist), Workshops zu den Themen Filmprojektvorbereitung, Aufnahme, Postproduktion und Film- und Medientheorie, sowie die Erstellung und Betreuung der weltweit ersten umfangreichen Internet-Datenbank für Experimentalfilm und Videokunst, Cinovid (seit 1996). Darüber hinaus organisiert die Werkleitz Gesellschaft unterschiedliche Veranstaltungen teils allein, teils mit Kooperationspartnern; so zum Beispiel das von der Europäischen Union geförderte und zusammen mit dem Berliner Haus der Kulturen der Welt durchgeführte Projekt "Import Export", bei dem es um die Dynamik der gegenseitigen Wahrnehmung Indiens/Europas im Globalisierungszeitalter ging.

Werkleitz Biennale

Eines der Aushängeschilder ist die Werkleitz Biennale, die alle zwei Jahre als ein topografische und kategorielle Grenzen übergreifendes Forum durchgeführt wird, welches stets aus einem aufwendig kuratierten Filmprogramm und einer entsprechenden Ausstellung besteht. Die Besonderheit, dies in ländlicher Umgebung durchzuführen, machte Werkleitz sowohl als Ort als auch als Medienkunstprojekt nicht nur für Fachkreise bekannt, spätestens nachdem Ulrich Wickert in den Tagesthemen von der "documenta des Ostens" gesprochen hatte (31. Juli 2002).

Die Feuilletons der regionalen und überregionalen deutschen Presse berichten regelmäßig über die Werkleitz Biennale, u.a. weil es ihr gelingt, mit Thema und Präsentationsweise Aufmerksamkeit und Gemüter zu erregen. Die wechselnden Verantwortlichen der Biennale konzentrieren sich dabei jeweils auf ein konkretes, gesellschaftlich relevantes Thema und hinterfragen dieses mithilfe künstlerischer Positionen.

Die Biennalethemen lauteten bislang:

  • Tapetenwechsel (1993)
  • Cluster Images (1996)
  • Sub Fiction (1998)
  • [real]work (2000)
  • Zugewinngemeinschaft (2002)
  • Common Property/Allgemeingut (2004)
  • Happy Believers (2006)

Projekte und Kooperationen

Ein Teil des Charmes, Kunst auf dem Dorf zu inszenieren, ging mit dem Umzug nach Halle verloren, gleichzeitig eröffneten sich neue Projektmöglichkeiten. So wächst die Zahl der nationalen und internationalen Kooperationen, z.B. mit dem Theater der Welt 2008, im Rahmen der EU-geförderten Stipendien (2007 etabliertes European Media Art Network zusammen mit Impakt!-Festival Utrecht/Niederlande, VIVID Media Arts Centre Birmingham/UK und Interspace Medienkunstzentrum Sofia/Bulgarien) oder auch durch Personalaustausch mit der Ars Electronica Linz/Österreich.

Weblinks


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