- Werner Schmidt (Arzt)
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Werner Schmidt (* 19. März 1913 in Langgöns; † 18. Januar 2007 in Hanau) war ein deutscher Mediziner und Schriftsteller.
Leben und Werk
1913 in Langgöns geboren, studierte der Sohn eines Tabakhändlers ab 1932 in Gießen Medizin. Schmidt wurde hospitierender Arzt in Hamburger Krankenhäusern. 1942 promovierte er Über leukämische Reaktionen. Als Arzt wurde er Anfang 1945 zur Organisation Todt zwangsverpflichtet und in eine Ortschaft bei Dresden versetzt, wo er die Dorfbevölkerung und Zwangsarbeiter medizinisch versorgen musste. Seine Mutter, Johanna Schmidt, wurde nach Theresienstadt deportiert. Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs wirkte Werner Schmidt maßgeblich beim Wiederaufbau der Medizinischen Klinik der Universität Gießen mit. Schmidt wurde 1956 außerplanmäßiger Professor und war viele Jahre ärztlicher Direktor des Stadtkrankenhauses Hanau.
Seine Autobiografie Leben an Grenzen. Autobiographischer Bericht eines Mediziners aus dunkler Zeit, 1989 zunächst im Amman-Verlag, dann 1993 und 2003 im Suhrkamp Verlag erschienen, ist ein wichtiges Zeugnis über die Situation der „Halbjuden“ in Nazi-Deutschland und im Nachkriegs-Deutschland. Sein Buch wurde im Jahre 1990 mit dem Literaturpreis der Bundesärztekammer ausgezeichnet. 1991 erhielt Schmidt die Justus-Liebig-Medaille der Universität Gießen.
Werner Schmidt war verheiratet mit der Schauspielerin Herta Stoepel und ist Vater der Autorin und Suhrkamp-Verlegerin Ulla Unseld-Berkéwicz und des Musikers und Komponisten Lesch Schmidt (* 15. Mai 1957).
Weblinks
- Literatur von und über Werner Schmidt (Arzt) im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Sigrid Oehler-Klein: Prof. Dr. Werner Schmidt †, uniforum, Nr. 1/29. März 2007 S. 12
- Mario Kessler: Von Hippokrates zu Hitler. Medizin ohne Menschlichkeit, UTOPIE kreativ, H. 182 (Dezember 2005), S. 1132-1136
- M.V.: Für Sie gelesen. Werner Schmidt. Leben an Grenzen, Autoimmun News, Nr. 3 Juni/Juli 1994, S.17, zitiert in: Christa Alheit, Michael Tycher: Ein Entwurf des publizistischen Kriteriums „Sensibilität“ zur Untersuchung deutschsprachiger Informationszeitschriften für chronisch kranke Menschen anhand einer Fallstudie mit den Leserinnen und Lesern der Zeitschrift „Autoimmun“, Dissertation TU Berlin, 2001, S.223
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