Wilhelm Boltz

Wilhelm Boltz

Wilhelm Boltz (* 26. September 1886 in Weißenfels; † 22. Oktober 1939 in Hamburg-Altona) war ein deutscher Politiker (NSDAP).

Leben und Wirken

Nach dem Besuch der Realschule in Schmalkalden und des Realgymnasiums I in Hannover wurde Wilhelm Boltz 1898 ins preußische Kadettenkorps aufgenommen. 1904 trat er als Seekadett in die kaiserliche Marine ein. Am Ersten Weltkrieg nahm er zunächst als 2. Artillerieoffizier des Kreuzers Breslau teil. 1915 wurde Boltz mit der Führung der deutschen Landungsabteilung auf Gallipoli beauftragt, die auf Seite des Osmanischen Reiches während des Dardanellen Feldzuges gegen alliierte Landungstruppen kämpfte. Anschließend übernahm Boltz die Leitung der türkischen Marineschule in Kalki, bevor er in den Stab von Erich von Falkenhayn kommandiert wurde, dem deutschen Oberbefehlshaber des Kriegsschauplatzes im Mittleren Osten, in dem zu dieser Zeit auch Joachim von Ribbentrop und Franz von Papen tätig waren. Seine letzte Verwendung im Krieg fand Boltz als Führer einer Flussabteilung auf den Strömen Euphrat und Tigris im damals osmanisch beherrschten Irak. Nach dem Krieg übernahm Boltz die Führung einer Kompangnie beim Freikorps Loewenfeld, mit dem er sich während der bürgerkriegsähnlichen Wirren der frühen Nachkriegszeit an Kampfhandlungen in Berlin und Oberschlesien beteiligte. 1920 wurde er als Kapitänleutnant aus der Reichsmarine entlassen. Anschließend ließ er sich als Kaufmann in Hamburg nieder.

In den späten 1920er Jahren trat Boltz in die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) ein. Außerdem wurde er Mitglied der Sturmabteilung(SA), in der er den Rang eines Standartenführers erreichte. 1930 gründete Boltz den Marinesturm Hamburg-Altona.[1] Von 1932 bis 1933 saß Boltz für die NSDAP in der Hamburger Bürgerschaft. Bei der Reichstagswahl vom März 1933 zog Boltz als Kandidat der NSDAP für den Wahlkreis 34 (Hamburg) in den Reichstag ein, dem er knapp neun Monate lang bis zur Wahl vom November 1933 angehörte. Zu den bedeutenden parlamentartischen Ereignissen an denen Boltz während seiner Abgeordnetenzeit beteiligt war, zählte unter anderem die Abstimmung über das - schließlich auch mit Boltzs Stimme verabschiedete - Ermächtigungsgesetz im März 1933.

Nach der nationalsozialistischen Machtergreifung im Frühjahr 1933 wurde Boltz zum Polizeipräsidenten von Hamburg ernannt.[2] Ferner wurde er zum Inspekteur der Marine-.SA berufen.[3]

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Militärgeschichtliche Mitteilungen, 1989, S. 58.
  2. Fritz Bringmann/ Hartmut Roder: Neuengamme verdrängt, vergessen, bewältigt?, 1987, S. 136.
  3. Henning Timpke: Dokumente zur Gleichschaltung des Landes Hamburg, 1964, S. 327.

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