- Wilhelm Busse
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Wilhelm Busse (* 24. April 1871 in Detmold; † 29. Juni 1921 bei Heidelberg) war Oberbürgermeister von Herford.
Leben
Busse studierte Rechtswissenschaften in Heidelberg und Berlin, bestand 1892 sein Referendarexamen und wurde 1898 Gerichtsassessor. 1900 wurde er zweiter Bürgermeister, 1908 erster Bürgermeister und 1917 Oberbürgermeister von Herford.
Am 29. Juni 1921 besuchte er mit dem ehemaligen Herforder Bürgermeister Leopold Werner ein Stiftungsfest ihrer gemeinsamen Studentenverbindung Corps Vandalia Heidelberg. Von einem Spaziergang in den Wäldern um Heidelberg kehrten die beiden nicht zurück. Eingeleitete Suchmaßnahmen auf dem Heiligenberg und auf dem Königstuhl blieben vorerst erfolglos. Erst knapp zwei Wochen später wurden die Leichen der Vermissten im Heidelberger Stadtwald am Linsenteich-Auweg gefunden. Busse war von einem Hinterhalt aus erschossen worden. Werner war vermutlich zunächst die Flucht gelungen, er wurde knapp 80 Meter entfernt erschlagen aufgefunden.
Unterdessen war bereits mit dem 24-jährigen Eisenbahnarbeiter Leonhard Siefert aus Ziegelhausen ein dringend Tatverdächtiger verhaftet worden. Die Tat wurde im Januar 1922 vor dem Heidelberger Schwurgericht verhandelt, Siefert für schuldig befunden und in Bruchsal hingerichtet.
An die beiden Ermordeten erinnern Gedenksteine im Heidelberger Stadtwald.
Literatur
- Die Mitglieder der Vandalia zu Heidelberg nach dem Stande vom 29. September 1935. [Berlin 1936]
- Friedrich Franz Koenemann: Die Bürgermeistermordsteine, in: Wanderungen durch Heidelberger Wälder, Heidelberg 1990
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