Wilhelm Karl Arnold

Wilhelm Karl Arnold (* 14. Oktober 1911 in Nürnberg; † 12. Dezember 1983 in Würzburg) war ein deutscher Psychologe.

Leben und Wirken

Arnold machte 1931 sein Abitur und studierte anschließend in München die Fächer Mathematik, Physik, Psychologie, Pädagogik, Philosophie und Wirtschaftsgeschichte. 1943 bis zum Ende des Krieges 1945 musste er Militärdienst leisten. Nach dem Krieg arbeitete er bis 1953 als Leiter der Berufsberatung bei der Bundesanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung in Nürnberg. 1953-1978 war er Professor für Psychologie an der Universität Würzburg.

Forschung und Lehre

Gegenstand seiner Forschungsinteressen war die Angewandte Psychologie. In der Forensischen Psychologie hat sich Arnold mit der Einführung des Begriffs der taraktischen Gesprächsführung einen Namen gemacht.^[1] Taraktisch bedeutet „erschütternd“, abgeleitet vom altgriechischen Wort „tarassein“ = erschüttern, beunruhigen. Ziel dieser Gesprächsführung ist es, die Sicherungs- und Abwehrhaltungen des Probanden anzugreifen und zu durchbrechen. Sie eignet sich nur in Einzelfällen und setzt besonders großes Können des Psychologen voraus, da sie nie ohne versöhnlichen Abschluss bleiben darf.^[2]

In den Jahren 1964 bis 1967 war er Rektor der Universität und Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Psychologie.

Politik

Seit Ende des Krieges war Arnold Mitglied der CSU in der Sektion Mittelfranken. 1967 wurde er zum zweiten Vorsitzenden der Hanns-Seidel-Stiftung gewählt. 1968-1973 war er Mitglied des Bayerischen Senats (Gruppe Hochschulen und Akademien), ab 1972 in der Rolle als Vorsitzender des Kulturpolitischen Ausschusses.

Werke

• Person, Charakter und Persönlichkeit (1957)
• Begabungswandel und Erziehungsfragen (1960)
• Angewandte Psychologie (1970)
• Bildungsziel Persönlichkeit. Aufgaben einer humanistischen Psychologie der Gegenwart (1975)
• Lexikon der Psychologie (Hrsg.u.a.von W. K. Arnold, 1980 Neuauflage, 2007 Reprint)

Literatur

• Ernst G. Wehner (Red.): Professor Dr. Wilhelm Arnold zum 60. Geburtstag. Festschrift. Lang, Bern 1972
• Jakob Peter Gösslbauer u.a. (Hrsg.): Brennpunkte der Psychologie. Festschrift für Wilhelm Arnold. Olzog, München 1981

Einzelnachweise

1. ↑ Arnold, Wilhelm: Angewandte Psychologie. Stuttgart, 2. Auflage 1974
2. ↑ Hofstätter, Peter R. (Hrsg.): Psychologie. Das Fischer Lexikon, Fischer Taschenbuch Verlag, Frankfurt a.M. 1972, ISBN 3-436-01159-2, Seite 115

Weblinks

• Literatur von und über Wilhelm Karl Arnold im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
• Kurzbiografie der Hanns-Seidel-Stiftung

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